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MJ-Spieletipp

Der MJ-Spieletipp: Irre Rollercoaster und fantastische Fantasy

Der MJ-Spieletipp: Irre Rollercoaster und fantastische Fantasy
10 Kommentare - Sa, 24.06.2023 von Moviejones
Wir präsentieren euch den MJ-Spieletipp und bei den ganzen tollen Spielen der letzten Zeit, steht der Gamer tatsächlich vor der Qual der Wahl.

Final Fantasy XVI (PS)

Final Fantasy ist zurück, und Teil 16 entführt euch nach Valisthea, einer Fantasywelt, die geprägt ist von Kristallen. So bildeten sich die fünf Reiche heraus, welche von den Kristallen allerhand nützliche Fähigkeiten erhalten haben und welche auch Magie ermöglichen. Doch nun bedroht die Fäule die Welt und Magie, Kristalle und das Land drohen zu verderben. Ebenfalls spielen die Esper eine entscheidende Rolle, denn diese mächtigen Wesen (Ifrit, Shiva und Co.) sind immer an einen Menschen gebunden, den Dominus. Der Dominus ist somit die wichtigste Person im Reich, sorgt für den Schutz und das Wohlergehen. Die Handlung spinnt sich nun um Clive Rosfield herum, den ältesten Sohn des Herzogs von Rosaria. Wie das Schicksal es so wollte, wurde er nicht der neue Dominus, sondern diese Gabe ging überraschend an seinen kleinen und kränklichen Bruder Joshua über, weswegen Clive fortan dessen Schild ist und schwor, den Dominus zu beschützen. Doch das fragile Gebilde, was die Welt bisher im Lot hielt, droht unter dem heraufziehenden Konflikt zu zerbersten, und Clive wird auf einen dunklen Rachepfad getrieben.

Square-Enix hat sich bei der Entwicklung von FF XVI gefühlt ein wenig an Game of Thrones orientiert, denn verglichen mit früheren Geschichten ist diese deutlich ernsthafter, düsterer und vor allem blutiger gehalten. Von Beginn an wird der Spieler in den epischen Konflikt um die fünf Reiche geschleudert, und dies ist wirklich episch in Szene gesetzt. Wenn Esper aufeinander treffen, bleibt kein Stein auf dem anderen. Grafisch ist das alles sehr schick anzusehen, aber der grafische Meilenstein wird FF XVI damit nicht. Dies führt aber dazu, dass das Spiel butterweich läuft und die Konsole angenehm leise bleibt. Spielerisch müssen sich Fans aber auf etliche Neuerungen einstellen.

Die Zeiten von Rundenkämpfen sind längst vorbei, und auch zur Party sagt besser Adieu! Zwar rennen neben Clive auch fast immer zwei Gehilfen mit, doch diese werden ab jetzt nur noch per KI gesteuert, der Spieler hat fast immer nur Kontrolle über Clive. Die Kämpfe wandeln sich von semi-Echtzeit aus FF XV nun vollkommen zu Echtzeit und erinnern mehr an Spiele wie Devil May Cry oder Nioh. Wer nicht zu den Gamepadakrobaten gehört, wird hier also gehörig gefordert oder stellt den Schwierigkeitsgrad auf Story. Ein wenig geht hier die DNA der Reihe flöten, auch wenn die Kämpfe durchaus Spaß machen. Auch die offene Welt des Vorgängers wird eher geschrumpft und ist nur noch semi offen, was für ein Spiel dieser Art aber nicht von Nachteil ist, da der Fokus so deutlich stärker auf der Inszenierung und der Handlung liegen kann. Die wird übrigens in etlichen Stunden Cutscenes erzählt und gerade zu Beginn verbringt ihr die meiste Zeit mit Zuschauen und nicht mit dem tatsächlichen Spielen.

Löst man sich von dem Gedanken, dass dieses Final Fantasy sich bis auf Namen kaum noch wie ein Final Fantasy anfühlt, so bekommt man hier ein wirklich gut inszeniertes und spannendes Rollenspiel geboten. Grafisch ansprechend und mit reichlich Content gefüllt, kann man hier durchaus 60-70 Stunden versenken und wird dabei gut unterhalten. Trotzdem wünschen wir uns mal wieder, gerne auch ein Remake, eine etwas klassischere Darbietung.

Park Beyond (PC, Xbox, PS)

Alle Jahre wieder wird das Genre der Freizeitparkaufbauspiele um einen neuen Beitrag bereichert. Das einst von Theme Park und Rollercoaster Tycoon begründete Genre erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit, und mit Park Beyond gibt es jetzt ein völlig neues Spiel. Dieses erfindet das Rad natürlich nicht neu. Ihr errichtet auch hier einen stimmungsvollen Freizeitpark, bestehend aus Shops, Fahrgeschäften und natürlich großen Achterbahnen. Dabei könnt ihr euch kreativ völlig austoben und sowohl die Attraktionen als auch die Landschaft ganz nach euren Wünschen gestalten. Danach versucht ihr möglichst viele Parkbesucher anzulocken, damit am Ende auch die Kasse stimmt und ihr neue Attraktionen bauen könnt. Wer will, greift dabei auf die Kampagne oder das freie Spiel zurück und legt los. Soweit so unspektakulär, denn diese Features bieten alle Freizeitparkspiele.

Was Park Beyond von der Konkurrenz abhebt, sind die Impossifications. Dabei handelt es sich im Verlauf des Spiels um Modifikationen von euren Attraktionen, und diese sind auch der Dreh- und Angelpunkt des Spiels. Diese Modifikationen reichen von Sprungrampen bis hin zu Riesenkraken. Diese Features müssen natürlich erst freigeschaltet werden und treiben die Kosten und den Unterhaltungswert der Attraktion spürbar nach oben. Nichts davon wäre im realen Leben möglich, aber dies macht hier dann auch den Reiz aus. Ansonsten gibt sich Park Beyond vom kreativen Standpunkt eher bieder und bietet vor allem gewohnte Kost. Die Steuerung hätte dabei aber besser ausfallen können, denn die parallel entwickelten Versionen für Konsolen merkt man der Steuerung an. Im direkten Vergleich bietet der Platzhirsch Planet Coaster deutlich mehr Möglichkeiten zur Individualisierung des Parks, mehr Baumöglichkeiten und alles ist in der Konstruktion geschmeidiger. Persönlich gefällt uns jedoch die Optik von Park Beyond besser, und der Tycoon-Anteil ist hier auch spaßiger umgesetzt. Wer an dem Genre Interesse hat, aber von Planet Coaster immer eingeschüchtert wurde, sollte ruhig mal einen Blick wagen.

Planet Zoo - Arid Animal Pack (PC)

Heiß, heißer, Wüste! Das Arid Animal Pack bietet für Planet Zoo neue Möglichkeiten! Entdeckt die wundersamen Wildtiere der Dünen, Wüsten und der staubigen Steppe, indem nicht nur eine Vielzahl an neuen Items und Konstruktionselementen zur Verfügung stehen, um euren Zoo noch stärker zu thematisieren, auch acht neue Tiere dürfen natürlich nicht fehlen. Zu diesen neuen Tieren gehören sieben Gehege-Arten und ein Reptil. Sie alle kommen aus den Felsen und Hügeln der ausgedörrten, sonnenverbrannten Steppen und den sandigen Dünen der trockensten Wüsten der Erde. Unter ihnen sind das einhöckrige Dromedar-Kamel, die lebhafte Damagazelle und das unverkennbare Nordafrikanische Stachelschwein. Dazu gibt es erneut ein neues Szenario. Der Umfang und Inhalt entspricht damit dem typischen Planet Zoo DLC und Arid Animal Pack erweitert das Spiel auf übliche Weise. Wir würden uns inzwischen aber auch mal einen DLC wünschen, der den Tycoon-Anteil gefälliger gestaltet. Wer wenig mit dem kreativen Bauen zu tun haben will, stößt immer schnell an die Grenzen.

Spieledemos der Woche

Mit Castle of Alchemists und Dwerve gibt es gleich zwei Tower Defense Spiele, die wir uns angeschaut haben. Beide sind schon länger auf Steam zu haben. Da wir das Genre mögen, mussten wir reinschauen. Insgesamt unterhaltsam, aber beide kommen nicht an die Genrekönige heran. Ausgehungerte Strategen sollten dennoch einen Blick wagen. Dwerve wegen seiner kreativen Idee Erkundung mit TD zu mixen und Castle of Alchemists, da es eine nette Kombo mit Souls-like Elementen ist. Ebenfalls haben wir uns schon mal Gord angeschaut, ein neues Aufbausurvivalspiel, welches euch in eine düstere Fantasywelt katapultiert, wo ihr eine Siedlung aufbauen und die Bewohner vor Gefahren schützen müsst. Sieht gut aus und könnte ein echter Geheimtipp im August werden.

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10 Kommentare
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DeKay1980 : : Moviejones-Fan
29.06.2023 17:30 Uhr
0
Dabei seit: 12.06.15 | Posts: 364 | Reviews: 0 | Hüte: 14

@Raven13

Du kannst mir glauben, dass die 5:30 easy sind. Du bist im Durchschnitt sogar ne gute Stunde schneller sobald du das Game gut genug kennst. Und das ist noch kein Speedrun. Die größere Hürde ist die Limitierung auf 15 Speicherungen. Du darfst dann schon vor Del Lago überhaupt nicht speichern. Ausserdem gibt es auf Profi keinen Autospeicher, ergo keine Checkpoints. Du tut es richtig weh, wenn du draufgehst und zuletzt im vorigen Kapitel gespeichert hast.

Aber letzten Endes ist das reine Übungssache.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
29.06.2023 16:58 Uhr | Editiert am 29.06.2023 - 16:59 Uhr
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Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.230 | Reviews: 108 | Hüte: 641

@ DeKay1980

Ah, geil! Danke für den Tipp! Werde ich mal ausprobieren! smile

Profi-Modus in unter 5:30 Stunden? Das hätte ich nie im Leben geschafft! shock Ich bin ohnehin kein Fan von Durchhetzen. Sowas macht mir keinen Spaß.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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DeKay1980 : : Moviejones-Fan
29.06.2023 16:20 Uhr
0
Dabei seit: 12.06.15 | Posts: 364 | Reviews: 0 | Hüte: 14

@Raven13

Die Handcannon war hinter dem Profi Modus verborgen, ja. Neues Spiel auf Profi und ohne Bonuswaffen (ewiges Messer, Endloswerfer etc.) nutzen mit S+ (nicht öfter als 15 mal Speichern und unter 5:30 h beenden).

Mittlerweile kannst du sie aber in einer lockeren halben Stunde über den Söldner Modus freischalten.

Dazu musst du nur auf jeder der drei Maps ein S Ranking holen und das ist wirklich sehr leicht.

Am besten machst du das mit Krauser.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
29.06.2023 14:50 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.230 | Reviews: 108 | Hüte: 641

@ DeKay1980

Gerade nochmal hier reingeschaut und deine Bewertung zum Re4 Remake gelesen. Wirklich gut geschrieben.

Dankeschön! smile

"Kann ich der Rezension entnehmen dass du das Original nicht gespielt hast?"

Genau. Ich habe einzig das Original Resident Evil 1 damals gespielt, sonst aber keinen einzigen weiteren Titel der Reihe. Letztes Jahr habe ich dann begonnen, mit den Remakes neu anzufangen und habe dementsprechend Resident Evil Zero, 1, 2 & 3 am Stück hintereinander gespielt. Davon war RE2 für mich der beste Teil, bis ich nun RE4 gespielt habe. Unfassbar geniales Spiel!

"Ich habe noch einen letzten Run vor mir. Die S+ Wertung auf Veteran, dann habe ich die Platin Trophäe."

Alle Achtung! Mich interessieren die Trophäen ja überhaupt nicht. Ich hätte aber wirklich Lust, es erneut durchzuspielen, aber ungern im New Game +, denn dann hat man ja schon alles, was man am Ende des Durchgangs hatte. Das ist ja wie Cheaten. Die "Handcannon" hätte ich ja schon gerne, aber dafür muss man glaube ich das Spiel auf "Profi" durchspielen. Ob ich das schaffe? Ich fand den normalen Modus schon herausfordernd.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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DeKay1980 : : Moviejones-Fan
29.06.2023 13:37 Uhr
0
Dabei seit: 12.06.15 | Posts: 364 | Reviews: 0 | Hüte: 14

@Raven13

Gerade nochmal hier reingeschaut und deine Bewertung zum Re4 Remake gelesen. Wirklich gut geschrieben.

Kann ich der Rezension entnehmen dass du das Original nicht gespielt hast?

Jedenfalls ist das Remake fantastisch geworden. Besser als alle Anderen.

Ich habe noch einen letzten Run vor mir. Die S+ Wertung auf Veteran, dann habe ich die Platin Trophäe. smile

Schon lange hat mich kein Spiel mehr so sehr an die Konsole gefesselt, dass ich wirklich 100% holen wollte. Jetzt bitte noch den "Seperate Ways" dlc liefern, damit wir Adas Kampagne spielen können.

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DrStrange : : Moviejones-Fan
26.06.2023 09:40 Uhr | Editiert am 26.06.2023 - 09:42 Uhr
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Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@Back-to-Topic:

"Final Fantasy XVI" ist enorm wuchtig und imposant inszeniert. Nach einigen Stunden im Spiel kann ich das so auch unterschreiben, nur frage ich mich dann doch... wo ist mein Rollenspiel ?

Wie @ZSSnake schon schrieb, ist FFXVI ein reines Actionspiel. Hier hätte man nach außen hin einfach mal deutlicher kommunizieren müssen, das man sich nun von seinen RPG-Wurzeln komplett verabschiedet. Nur weil ich irgendwo drei Punkte verteilen kann, ist ein Spiel noch kein Rollenspiel. Aber mit solcher Augenwischerei werden heute gerne Spiele angepriesen und verkauft.

Aber FFXVI ist mitnichten ein schlechtes Spiel. Hier ist alles wirklich hochwertig inszeniert. Die ganz große Stärke ist halt die düstere Story, welche eine Großteil des Games einnimmt und in Cutscenes fortlaufend und spannend erzählt wird. Dazu kommen die sehr geschmeidigen Kämpfe, welche etwas an DMC erinnern, wenn auch nicht ganz so extrem.

Dagegen stehen aber die altbackenen Schlauchlevels und der Ablauf wie auf Schienen. Etwas was ich in 2023 nun wirklich nicht mehr brauche, gerade bei solch großen AAA Produktionen. So gesehen läuft das Spiel auch immer gleich ab. Nach einer Cutscene kommt man in eine Schlauchlevel durch das man sich bis zum Miniboss/Elitegegner kämpft. Ist der bezwungen, kämpft man sich zum Boss durch und kommt anschließend wieder zur nächsten Cutscene (welche durchaus auch länger ausfallen).

Ich bin noch nicht mit dem Game durch, weil ich auch vom neuen ESO-DLC "Necrom" abgelenkt wurde, aber zumindest die ersten 10+ Stunden sind nach dem Prinzip abgelaufen. Soweit ich schon mitbekommen habe, ändert sich das auch nicht mehr großartig.

Es gibt zwar neben den Schlauchlevels auch ein paar "freier" begehbare Areale, aber auch hier ist leider trotzdem wenig zu entdecken. Das "Erkunden" ist eigentlich mehr Fleißarbeit und meist unnötig und wird vom Spiel nicht wirklich belohnt, weil es kaum was interessantes abseits der Wege zu finden gibt.

Wer eine große und bombastische Geschichte, wenn auch "geführt" erleben will, unterbrochen von Actioneinlagen und das Ganze auf Hochglanz-AAA, wird mit FFXVI definitiv seinen Spaß finden.

Rollenspielfreunde wenden sich dann doch lieber "Octopath Traveler II" oder den kommenden RPG Highlights "Baldurs Gate 3", "Starfield" oder "Granblue Fantasy: Relink" zu.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
25.06.2023 21:34 Uhr | Editiert am 25.06.2023 - 21:35 Uhr
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Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.230 | Reviews: 108 | Hüte: 641

An dieser Stelle möchte ich auch noch mal meine Meinung zu Resident Evil 4 Remake kundtun.

Resident Evil 4 – Remake (PC)

Nun habe ich, da Diablo 4 heute nicht spielbar war, die Chance genutzt, die letzten beiden Kapitel von "Resident Evil 4 Remake" zu spielen und damit das Spiel endlich zu beenden. Von alle bisherigen Remakes und Remasters der Reihe (RE0, RE1, RE2, RE3) gefällt mir RE4 bisher am allerbesten. Einfach in jeder Hinsicht eine großartige Weiterentwicklung. Ein fantastisches Spiel, das rundum "fast" perfekt ist. Meine Spielzeit lag bei ca. 35 Stunden.

Kampfsystem / Kämpfe

Das Kampfsystem geht noch besser von der Hand als noch in den Remakes zu RE2 & RE3. Endlich kann man das Messer sinnvoll im Nahkampf nutzen, es zum Meucheln und auch zum Parieren verwenden, ohne dass man es zudem vorab ausrüsten muss. Kämpft man mit einer Fernkampfwaffe, kann man ohne Probleme direkt mit einer eigenen Taste das Messer nutzen. Großartig! Auch das Kämpfen mit den vielen verschiedenen Fernkampfwaffen funktioniert tadellos. Die Steuerung ist leicht zu erlenen und sehr intuitiv, auch mit Maus und Tastatur. Das Trefferfeedback ist großartig und es gibt Trefferzonen bei den Feinden. Ebenfalls klasse ist, dass man nun auch ohne Messer Tritte anwenden kann, wenn Gegner gerade taumeln oder kurzzeitig benommen sind. Gerät man in einen gegnerischen Griff, kann man sich auch da mit dem Messer direkt befreien oder man kann sich mit mehrfachem Drücken der Nahkampftaste aus dem Griff befreien, was allerdings Zeit kostet. Alles in allem einfach ein großartiges Kampfgefühl.

Bewertung: Sehr gut

Sounddesign / Tonabmischung

Die Tonabmischung ist klasse und sehr gelungen. Es gibt überall viele verschiedene Neben- und Hintergrundgeräusche, die die Klangkulisse sehr realistisch wirken lassen. Die räumliche Abmischung ist ebenfalls großartig und Geräusche lassen sich wunderbar orten, wenn man ein 5.1-System oder etwas ähnliches nutzt. Auch die Schüsse der Waffen wirken druckvoll und kommen gut zur Geltung. Die Stimmen sind auch klar und deutlich zu hören, ohne überpräsent zu wirken. Das Spiel macht tontechnisch einiges her.

Bewertung: Sehr gut

Sprachausgabe / Deutsche Synchronisation

Die deutsche Synchronisation ist fantastisch. Die Sprecher leisten hervorragende Arbeit, betonen alles immer perfekt und auf mich wirkten die Übersetzungen ordentlich, denn Verständnisprobleme kamen zu keinem Zeitpunkt auf.

Bewertung: Sehr Gut

Grafik / Art-Design / Effekte

Die Grafik ist auf hohem, jedoch nicht auf höchstem Niveau. Das Umgebungsdesign und das Artdesign ist fantastisch und die Farbgebung sehr gelungen und passend zur Location. Die Gesichter sehen knackscharf aus, könnten aber hier da ein wenig mehr "Mimik" vertragen. Sie wirken relativ steif, aber das ist in Anbetracht der Optik der Gesichter zu verschmerzen.

Bewertung: Sehr Gut

Leveldesign / Erkundung / Gamedesign / Gameplay

Das Leveldesign wirkt, wie schon die Vorgänger, wie aus einem Guss. Man bewegt sich im Dorf, in der Burg und im Umland recht frei fort, kann allerdings leider nicht zu jedem Zeitpunkt immer überall hin und auch nicht immer überall hin zurück, wo man schon gewesen ist. Das ist etwas schade, weil ich so manchen Schatz nicht gefunden / geöffnet habe und so manche Quest nicht beenden konnte. Ich nahm fälschlicherweise an, es würde wie bei RE2 ablaufen, sodass man sich immer frei in den freigeschalteten Gebieten bewegen kann. Das geht leider nur bedingt. Trotzdem sind die Levels toll gestaltet und wirken sehr glaubhaft.

Die Erkundung der Spielwelt macht sehr viel Spaß und ist extrem motivierend, weil man jedes bisschen Geld, Material und Munition braucht. Die Schätze muss man erstmal finden bbzw. an sie herankommen, indem man beispielsweise erstmal einen passenden Schlüssel für die Truhen oder Schränke findet. Schmuckstücke kann man oft auch noch teurer verkaufen, indem man Edelsteine in die leeren Sockel einfügt. Je nach Kombination der Edelsteine kann der Wert des Schmuckstücks stark variieren. Das motiviert ungemein stark und ich habe immer versucht, so viel Geld wie möglich zu erhalten, um meine Waffen für ebenjenes weiter zu modifizieren.

Hier sind wir bei einer weiteren Stärke des Spiels: Es gibt unzählige Waffen (ich glaube um die 30), die man finden oder kaufen kann. Diese Waffen haben unterschiedliche Stärken und Schwächen, und jede braucht eine entsprechende Menge an Inventarplatz, welcher begrenzt ist, sich aber auch vergrößern lässt, ebenfalls gegen Geld. Jede Waffe lässt sich eigenständig in vier Disziplinen in fünf Stufen aufwerten (Schaden, Magazingröße, Nachladegeschwindigkeit, Feuerrate) und zusätzlich gibt es noch eine Boni-Aufwertung, die man erst dann kaufen kann, wenn man alle anderen maximiert hat. Das allerdings kostet viel Geld. Geld ist immer Mangelware. Und man MUSS sich entscheiden, welche Waffen man mitführen will und auf welche man sich spezialisiert. Das motiviert extrem und jede Verbesserung macht sich auch bemerkbar. Das Progressionssystem funktioniert verdammt gut und macht das Spiel zu mehr "Rollenspiel" als beispielsweise "Assassins Creed: Origins / Odyssey / Valhalla" mit ihren Pseudo-Charaktersystem, das einfach nur langweilig ist und kaum motiviert. Aber nicht flach verstehen, RE4 ist KEIN Rollenspiel, doch die Progression des "Besserwerdens" ist einfach großartig und wäre einem Rollenspiel würdig.

Das Gameplay ist ein Gemisch aus RE2 Remake und RE3 Remake. Es gibt mehr Action, aber auch eine ordentliche Portion Grusel und Horror. Die Location ist sehr düster und beklemmend und das Erkunden der Umgebung ist sowohl beängstigend als auch motivierend und spannend. Aber man kann auch schleichen und lautlos fortbewegen und Gegner von hinten meucheln. Der Schwierigkeitsgrad ist knackig, aber nie unfair (auf dem Schwierigkeitsgrad "Normal").

Bewertung: Sehr Gut

Steuerung (Maus + Tastatur)

Wie oben beim "Kampfsystem" schon erwähnt, ist die Steuerung sehr intuitiv und leicht zu erlernen. Die Bedienung funktioniert "fast" in jeder Hinsicht tadellos. Eine Sache aber stört mich doch: Das Waffenrad. Man hat im Waffenrad einen inneren Ring und einen äußeren Ring, jeweils vier Plätze stehen pro Ring zur Verfügung. Für jeden Platz kann man eine Schnelltaste in den Steuerungsoptionen definieren. So weit, so normal. ABER: leider kann man die Waffen im äußeren Ring mit dem Mausrad nicht vernünftig bedienen bzw. gar nicht ansteuern. Mit dem Mausrad kann man nur zwischen den vier Waffen des inneren Rings hin und herwechseln, nicht jedoch zwischen den Waffen des äußeren Rings. Das ist einfach nur blöd und frustrierend. Das hätte man durchaus besser programmieren können. Dieser Fauxpass ist merkwürdig, da die Maus- und Tastatursteuerung ansonsten tadellos funktioniert.

Bewertung: Gut

Story / Lore / Charaktere / Dialoge / Logik

Die Handlung hat dieses Mal nicht mehr direkt etwas mit der Handlung aus RE0 bis RE3 zu tun. Die Story spielt natürlich in der selben Welt und es gibt durchaus einige Bezüge zu den anderen Teilen, aber insgesamt ist die Handlung doch recht eigenständig und losgelöst von den anderen Teilen. Das ist aber nur halb so schlimm, denn die Story ist spannend und toll inszeniert. Das reicht mir vollkommen.

Leider kann man dieses Mal allerdings nur einen Hauptcharakter steuern, statt zwei. Das finde ich in RE2 deutlich besser, da man dort zwei getrennte Charaktere mit teilweise unterschiedlich ablaufender Handlung spielen kann. Das gibt es hier leider nicht. Hier spielt man Leon S. Kennedy, den man schon aus RE2 kennt. Als Charakter finde ich ihn aber klasse. Aber ich würde gerne auch mal wieder Claire Redfield wiedersehen und spielen.

Bewertung: Gut

Soundtrack / Musik

Die Musik hält sich in RE4 meistens dezent im Hintergrund, außer in Kampfsituationen, dann wird sie oftmals etwas pompöser und lauter. Aber zumindest passt der Soundtrack immer sehr gut und erzeugt auch eine gute Stimmung. Kein perfekter Soundtrack, der einen Ohrwurm zu erzeugen vermag, aber immerhin ein guter Soundtrack.

Bewertung: Gut

Fazit

Für mich ist Resident Evil 4 Remake der bisherige Höhepunkt der Reihe. Der Horroranteil ist immer noch gut, aber der Actionanteil hat sich verbessert und ist größer geworden. Doch trotz alledem ist die Atmosphäre immer noch schneidend dick und beängstigend. Das Gameplay wurde sinnvoll verbessert und erweitert und nun machen sowohl Schleich- und Meuchelstrategie als auch offener Kampf und Nahkampf sehr viel Spaß. Das Erkunden macht sehr viel Spaß, ist motivierend und die Progression des Besserwerdens dank großer Waffenauswahl und den Waffenmodifikationen, bei denen man niemals ALLES lernen und kaufen kann, sondern man sich taktisch entscheiden und spezialisieren sollte, ist ebenfalls klasse. Alles in allem einfach ein grandioses Spiel und für mich das "fast" perfekte Resident Evil-Spiel.

Luft nach oben wäre beim Leveldesign, denn es wäre mir lieber gewesen, wenn man sich wie in RE2 immer durch bereits erkundete Umgebungen frei bewegen und an alte Orte zurückkehren könnte. Außerdem störend ist das Waffenrad, das sich mit dem Mausrad nicht gut bedienen lässt.

Gesamtwertung: 90 %

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
25.06.2023 07:51 Uhr | Editiert am 25.06.2023 - 07:53 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.949 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@ Moviejones:

Löst man sich von dem Gedanken, dass dieses Final Fantasy sich bis auf Namen kaum noch wie ein Final Fantasy anfühlt, so bekommt man hier ein wirklich gut inszeniertes und spannendes Rollenspiel(?) Actionspiel(!) geboten.

Ansonsten würd ich zustimmen. Aber mit Rollenspielen hat das nur noch wenig zu tun. Gear-Optimisation, Statuswerte, Immunitäten oder Resistenzen - alles scheißegal geworden. Im Grunde kloppt man sich durch opulent Inszenierte Szenarien und folgt einer tollen Story - aber vom Begriff "Rollenspiel" sind wir so weit weg, wie lange nicht mehr. Und FFXV war schon nur noch sehr "light" bei den Rollenspiel-Elementen...

Nach wie vor ne Tolle Reihe, aber ich scheue mich davor, sowas noch als Rollenspiel zu bezeichnen. In nem Rollenspiel will ich eine Rolle spielen (im doppelten Sinn) - ich will Entscheidungen mit Tragweite für meine Charaktere treffen (dürfen). Und ja - verschiedene Antwortmöglichkeiten und so sind nicht das, was Final Fantasy ausmachte, davon rede ich garnicht. Aber verschiedene Builds, mit der Ausrüstung herumexperimentieren - all sowas. Fehlt zusehends. Ich sehne mich zu der Zeit zurück, als ich in Final Fantasy V stundenlang mit den verschiedenen Job-Klassen und deren Fähigkeiten herumexperimentiert habe, um meine perfekte Party-Komposition zu basteln. Oder als ich Tagelang auf dem Profi-Sphärobrett herumgetüftelt habe, um das optimum aus meiner Party rauszuholen in FF X.

Egal - dafür gibts dann Games wie Octopath Traveller 2 wink

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Tim : : King of Pandora
24.06.2023 17:43 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.038 | Reviews: 192 | Hüte: 85

@DeKay1980

Ja leider, für die alten Hasen sind die neuen FF Teile leider nichts mehr. Das hat wenig mit der Reihe und dem Stil zu tun. 15 habe ich bis heute nicht gespielt. Aber immerhin wurde der neue Teil mal wieder spannend inszeniert.

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DeKay1980 : : Moviejones-Fan
24.06.2023 16:07 Uhr | Editiert am 24.06.2023 - 16:31 Uhr
0
Dabei seit: 12.06.15 | Posts: 364 | Reviews: 0 | Hüte: 14

Es gab zu FF XVI eine Demo und ich stimme zu, dass das Spiel wirklich gut aussieht und die Handlung scheint auch in der Tat sehr düster.

Trotzdem hats mich nicht überzeugt, obwohl ich bisher jedes FF (inklusive Tactics etc.) gespielt habe. Der letzte Eintrag der mich so richtig gepackt hat, war IX. Den 8en fand ich persönlich recht durchwachsen und überschätzt. Meine Faves werden immer 4 und 6 sein. Aber das soll kein FF Rant werden. ;)

Im Moment spiele ich wieder Marvels Spider-Man Remaster und danach gleich Miles Morales, während ich auf die vorbestellte Collectors Edition zu Teil 2 warte.

Ansonsten habe ich mit dem sehr spannenden

Aliens: Dark Descend eine super Beschäftigung gefunden.

Starkes Strategiespiel, bei dem aber eher verdecktes Vorgehen im Vordergrund steht. Die Atmosphäre ist zum schneiden und das Spiel ist fordernd.

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