Noch ist das Thema Corona nicht vom Tisch und viele von euch können das Wort schon nicht mehr hören. Daher kommen wir zu den schönen Dingen des Alltags und präsentieren euch zwei Spiele, mit denen ihr die Plage vergessen könnt!
Wolcen - Lords of Mayhem (PC)
Wolcen ist bereits vor einigen Wochen erschienen, doch auch wenn das Spiel bereits beim Start Spaß machte, konnten wir es zum Release niemandem empfehlen. Zu gravierend waren die technischen Probleme, welche bei der Veröffentlichung zutage traten. Einige Patches später sieht die Situation nun schon ganz anders aus, auch wenn sicherlich noch nicht alles perfekt ist. Das Gesamtpaket stimmt aber und das macht Wolcen - Lords of Mayhem zu einem richtig guten Diablo 3- und Path of Exile-Konkurrenten.
In Wolcen trifft Magie auf Technik und auch wenn man noch mit Schwertern und Bögen kämpft, haben bereits fortschrittliche Technologien Einzug gehalten. Magie hingegen ist verpönt und wird als etwas angesehen, was das Böse benutzt. In diese Welt wird nun unser Held hineinkatapultiert und darf eine epische Geschichte zwischen Gut und Böse miterleben. Diese ist durchaus gut inszeniert, verliert zum Ende aber etwas an Fahrt. Doch das ist bei Actionrollenspielen eher Nebensache, hier geht es darum, seine Figur ganz nach Gusto hochzuleveln und zu personalisieren. Dazu stehen gleich mehrere Mechaniken zur Auswahl, die aus allen möglichen anderen Action-RPGs entliehen sind und mit eigenen Ideen gewürzt wurden.
Auch wenn uns die Probleme beim Release nervten, etwas, was uns bereits von Anfang an Spaß machte, war die Wuchtigkeit, die Wolcen versprühte. Das Spiel ist überaus düster gehalten und fordert den Spieler mit knackigen Kämpfen. Da man sich völlig frei in Richtung Kämpfer, Magier oder Bogenschütze entwickeln kann und einem das Spiel hier keine Steine in den Weg legt, fühlt sich die Figur am Ende auch wirklich wie die eigene Figur an. Hinzu kommen coole Bosskämpfe, die auch mal die Geschicklichkeit des Spielers fordern. Stumpfes Draufhauen führt da nur selten zum Sieg.
Das alles macht Wolcen nicht zum besten Action-RPG aller Zeiten, aber durchaus zu einer Bereicherung, und da das Genre lange keinen so guten Vertreter hatte, zu unserem Tipp der Woche.
Iron Danger (PC)
Das zweite Spiel, welches wir euch in dieser Woche vorstellen möchten, heißt Iron Danger und klingt erst einmal etwas generisch. Doch dieses Rollenspiel hat sich zum Ziel gesetzt, mal ein paar Dinge anders zu machen und aus dem Einheitsbrei auszubrechen. So erkundet man zwar auch hier eine riesige Welt und muss in taktischen Kämpfen mit seiner Truppe bestehen, doch gibt es einen Kniff, den es so in noch keinem Rollenspiel gegeben hat: Die Macht über die Zeit selbst. Denn während man in vielen strategischen Rollenspielen vor dem Problem steht, dass es die Kämpfe manchmal in sich haben oder in manchen Momenten doch lieber X statt Y sinnvoller gewesen wäre, endet dies nicht selten in einer Speicher- und Ladeorgie. Bei Iron Danger kommt genau hier die Zeitmanipulation ins Spiel.
Denn Kipuna, Heldin dieser Geschichte, wird durch einen widrigen Umstand gleich zu Beginn mit jener Gabe gesegnet, just als ihre Heimat von garstigen Schergen angegriffen wird. Fortan ist es ihr möglich, Dinge ungeschehen zu machen. Genau 10 Herzschläge kann man korrigieren, wobei jeder Herzschlag etwa 0,5 Sekunden entspricht. Diese fünf Sekunden, die sich daraus ergeben, entscheiden nicht selten über Sieg und Niederlage, denn in Iron Danger stirbt man sehr schnell und wird man auf lange Sicht kein Halbgott, den jeder Gegner fürchtet. Somit ist Taktik gefragt und da geht im Kampf immer mal wieder etwas schief. Wenn man plötzlich von Pfeilen durchbohrt wird, dem Schlag des Gegners nicht ausgewichen oder aber der Meinung ist, diesen Angriff könne man noch besser platzieren, der kann über die Justierung der Zeit genau für solche Momente sorgen und die Dinge ein wenig korrigieren.
Im Laufe der Handlung lernt man dann immer neue Skills, die das Repertoire der Möglichkeiten massiv aufbohren. Dadurch steigt auch zunehmend die Komplexität und Iron Danger wird mit zunehmender Spieldauer nicht nur immer taktischer, sondern fast schon zu einem Puzzle.
An die ständige Anpassung der Zeit muss sich der Spieler zwar erst gewöhnen, aber gerade, weil dies so ein neuartiges Feature ist, welches das Spiel auch so massiv prägt, mussten wir es einfach als weiteren Spieletipp in dieser Woche aufnehmen. Dazu gibt es eine hübsche Grafik und eine spannende, wenn auch nicht komplett neue Geschichte. Ganz klar steht hier das Gameplay im Mittelpunkt und deswegen ist Iron Danger unser Spieletipp der Woche.