Erneut gibt es einige Erschütterungen in der Welt des Streamings. Diese hier ist sogar recht positiv: Noch bevor Disney+ Ende des Jahres an den Start geht, sucht Disney über Launchpad bis zu sechs Regisseure, die unterrepräsentierten Minderheiten angehören.
Im Rahmen eines mehr als siebenmonatigen Programmes werden diese Filmemacher eng mit Disney-Mentoren zusammenarbeiten, um ihren Kurzfilm für Disney+ in die Realität umzusetzen. Unterstützung werden sie in Sachen Drehbuch und Entwicklung erhalten, um auf diese Weise Original Content zu erstellen.
Julie Ann Crommett, Vizepräsidentin für multikulturelles Engagement bei den Walt Disney Studios erklärte, dass man dadurch mit Regisseuren zusammenarbeite, die wahrscheinlich noch nie die Chance hatten, ins Studio-System zu gelangen. Man bekomme neue Stimmen zu hören und gleichzeitig großartigen neuen Content zu sehen.
Und was ist nun bei Netflix los?
Wo wir schon bei Disney und Inhalten sind, ist auch die Frage nach Netflix nicht weit. Netflix wird in den kommenden Monaten gleich doppelt abgestraft, würde man meinen. Denn nicht nur Disney+ geht an den Start. Auch WarnerMedias Streamingdienst steht bereits in den Startlöchern und wird manch einen Inhalt von Netflix abziehen - oder dem Giganten wenigstens die Exklusivrechte entziehen.
Doch all die Panikmache um abgezogene Serien und Filme könnte etwas übertrieben sein, wie nun unter anderem Bloomberg aufdeckt. Denn die Rechtelage ist viel komplzierter als dies vielen Konsumenten bewusst ist.
Der derzeitige Deal ermögliche es Netflix zum Beispiel, dass jeder Disney-Film, der zwischen Januar 2016 und Dezember 2018 veröffentlicht wurde, um den Dreh 2026 wieder auf Netflix laufen könne. Ähnlichen Problemen sieht sich aber laut des Berichts nicht nur Disney gegenüber. Auch NBCUniversal und AT&T Inc., dem Konzern, zu dem auch HBO und Warner Bros. gehören, hätten ähnliche Verträge abgeschlossen. Netflix hätte sich für seine rund 150 Millionen Abonnenten einige der beliebtesten Serien für Jahre gesichert.
Diese Verträge stammen laut Bloomberg aus Zeiten, in denen die Unternehmen die schlechten DVD-Verkaufszahlen mit Streamingmöglichkeiten kompensieren wollten. Entsprechend flott unterschrieb man bestimmte Deals. Wie Bloomberg schlussfolgert, bleiben am Ende von den 20 beliebtesten Serien, für die Netflix Lizenzen erstanden hätte, schätzungsweise mindestens 8 Serien erhalten.
Filmen und Serien könnten also nicht nur in den nächsten Jahren auf Netflix erhalten bleiben. Sie könnten - selbst wenn sie verschwinden - also auch in einigen Jahren wieder zurückkehren.
Was denkt ihr? Wird Netflix ins Trudeln geraten, wenn die neuen Dienste an den Start gehen? Oder wird sich Netflix weiterhin wacker halten und sich vielleicht sogar aufgrund seines Bekanntheitsgrades und seiner Originals gegen die Konkurrenz durchsetzen?