Der Leader
Da wird der Leader in Der unglaubliche Hulk so schön vorbereitet, und dann führt es zu gar nichts. Ganz tolles Wortspiel, haha. Der Zellbiologe Dr. Samuel Sterns alias Mr. Blue (Tim Blake Nelson) ist Bruce Banners (Edward Norton) letzte Hoffnung auf ein Heilmittel für sein wütendes grünes Alter Ego. Dann jedoch lässt sich Bösewicht Emil Blonsky (Tim Roth) mit Banners Gamma-verstrahltem Blut vollpumpen, um noch mächtiger als der Hulk zu werden. Er verwandelt sich in Abomination und attackiert Sterns, wobei der sich am Kopf verletzt. Etwas von Banners Blut sickert in die Wunde, und Sterns muss schockiert erleben, wie seine Stirn anschwillt.
Offensichtlich hätte er zum Comic-Superschurken Leader mutieren sollen, eventuell im Hinblick auf ein Der unglaubliche Hulk 2, da Nelson schon für einen weiteren Auftritt unterschrieben hatte. Aber wie wir wissen, konnte auch dieser Hulk-Film nicht überzeugen, und so kam das Sequel nie zustande. Stattdessen nahm der Hulk die Gestalt von Mark Ruffalo an und wurde zum Avenger. Vom Leader war nichts mehr zu hören, bisher zumindest nicht.
Superschurke Sinestro
Bei Mark Strong muss man immer damit rechnen, dass er sich auf die Seite des Bösen schlägt. Und bei Sinestro, seinem Charakter in Green Lantern, war es ohnehin absehbar, sofern man mit den Comics vertraut ist. Er veranlasst die Erschaffung eines gelben Rings, der gegen Parallax helfen soll, aber Hal Jordan (Ryan Reynolds) wird auch so mit der Bedrohung fertig und bittet Sinestro, den Ring nicht zu benutzen. Der ignoriert die Warnung und streift ihn sich in der Abspannszene selbst über, wodurch sein grünes Kostüm gelb wird - ein klarer Hinweis auf seine bevorstehende Wandlung zum Schurken.
Doch wie uns allen - und vor allem Reynolds - hinlänglich bekannt ist, floppte der Film auf ganzer Linie, und die geplante Fortsetzung bekam kein grünes Licht. Sorry, der musste jetzt sein. Somit werden wir nie erfahren, wie es mit Sinestro wirklich weitergegangen wäre. Schon irgendwie schade, denn an ihm lag es sicher nicht.
Thanos und der Tod
Seinen allerersten Auftritt im Marvel Cinematic Universe hatte Thanos (zu dem Zeitpunkt noch nicht Josh Brolin) in einer der Post-Credit-Szenen von Marvels The Avengers - unvergessen. Der Andere warnt ihn, die Menschheit zu besiegen, sei so schwer, wie mit dem Tod zusammenzusein. Woraufhin er sich zu uns umdreht und nur wissend lächelt. Es schien auf eine comicgetreue Adaption der "Infinity Saga" hinauszulaufen, wo Thanos buchstäblich den Tod umgarnt, indem er mit dem Infinity-Handschuh die Hälfte allen Lebens im Universum auslöscht, um sie - japp, die Personifizierung des Todes ist weiblich - zu beeindrucken.
Aber die Marvel Studios haben es sich offensichtlich anders überlegt und von einem liebestollen Thanos Abstand genommen. Stattdessen wurde er in Avengers - Infinity War und Avengers - Endgame als sympathischerer Schurke dargestellt, der das Universum wieder ins Gleichgewicht bringen will und deshalb zu solch radikalen Maßnahmen greift. Obwohl vorher spekuliert worden war, ob nicht Hela (Cate Blanchett), die Todesgöttin aus Thor - Tag der Entscheidung, den Part von Thanos’ Angebeteter einnehmen könnte.