Update vom 25.07.2018: Wer sich schon die ganze Zeit über gefragt hat, welche Kräfte die Infinity-Steine im Marvel Cinematic Universe eigentlich haben, der wird nun dank einer neuen Featurette etwas schlauer, die im Vorfeld der Heimkino-Veröffentlichung von Avengers - Infinity War wurde.
Ihr findet sie neben einem coolen Thanos-Print von der Comic-Con unter dieser News, aber hier schon mal die Übersicht: Raumstein = Reise durch jegliche Dimensionen, Zeitstein = die Zukunft bestimmen, die Vergangenheit ändern, Realitätsstein = die Realität dem eigenen Willen beugen, Seelenstein = Leben und Tod kontrollieren, Machtstein = alles, was sich einem in den Weg stellt, vernichten, Gedankenstein = Bewusstsein erschaffen und verändern.
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Das Fehlen der Marvel Studios auf der San Diego Comic-Con machte sich schon bemerkbar, wenngleich Warner Bros. und DC ihren Freiraum gut zu nutzen wussten. Aber mal ehrlich, das MCU hypt sich momentan doch von ganz alleine. Trotzdem tragen Joe und Anthony Russo noch ihren Teil dazu bei.
So glaubt Joe Russo, dass Avengers 4 ihre beste Arbeit für Marvel sein könnte. Große Worte, wenn man bedenkt, dass die beiden auch The Return of the First Avenger, The First Avenger - Civil War und natürlich Avengers - Infinity War abgeliefert haben, alles Filme, die ja so übel nicht waren. Sie seien mit jedem MCU-Film gewachsen, zusammen mit den Charakteren und dem Cast, findet Russo. Als Filmemacher seien sie sehr glücklich mit dem Film und sehr stolz darauf. Er hat das Gefühl, dass Avengers 4 - weil es entstanden ist, bevor es Reaktionen auf Avengers - Infinity War gab - in dieser Hinsicht wirklich "rein" ist. Das Storytelling sei sehr rein, ohne dass irgendwelche Geräusche von außen eingedrungen seien.
Avengers 4 dient zugleich als Finale der ersten drei MCU-Phasen und als Abschluss der Story um Thanos. Die begann mit der berühmten Post-Credit-Szene in Marvels The Avengers, als sich der verrückte Titan zu uns umdrehte und uns vielsagend ins Gesicht grinste. Inszeniert hat sie Joss Whedon, nur war er sich selbst nicht sicher, wohin das alles führen würde. Er liebe Thanos, seine Macht, seine apokalyptische Vision und seine Liebesaffäre mit dem Tod, verstehe es aber nicht richtig und habe ihn hängen lassen, gibt Whedon in einem IGN-Interview zu. In den Comics sei Thanos ja cool gewesen, und er sei der ultimative Marvel-Bösewicht, doch dann, so Whedon, habe er gemerkt, dass er gar nicht wusste, was er eigentlich mit ihm anfangen sollte.
Ihm hat sehr gefallen, was die Russo-Brüder daraus gemacht haben. Josh Brolin habe die Rolle gekillt und Marvel fantastische Arbeit damit geleistet, seine Performance auf der Leinwand zu erhalten. Es sei keinesfalls so gewesen, dass er damals Anweisungen hinterlassen hätte, vielmehr wollte er nur Avengers - Age of Ultron hinter sich bringen, vier Jahre lang ein Nickerchen machen und dann zur Premiere kommen. Was er auch getan habe!
Zur aus den Comics bekannten Romanze zwischen Thanos und der weiblichen Manifestation des Todes, die im ersten Avengers-Film angeteast, aber nicht weiter verfolgt wurde, sagt Whedon, sie (also die Russos) hätten getan, was sie tun mussten. Dass Thanos sich in den Tod verliebt, sei nicht unbedingt ein Konzept, das sich gut übertragen lässt. Manchmal sei es auch eine bequeme Ausrede für einen Schurken, zu sagen, er liebe Zerstörung - oder in diesem Fall: sei in Zerstörung verliebt. Und dennoch nichts weiter als ein Nihilist. Stattdessen hätten sie Thanos eine tatsächliche Perspektive gegeben und ihn sich selbst gegenüber gerecht fühlen lassen, was immer eine bessere Idee sei. Davon habe er vorher nichts gewusst, erklärt Whedon, und schon gar nicht habe er es sich ausgedacht.
If you are at #SDCC today head over to the #MarvelStudios booth to pick up my new Thanos poster. It was a fun one to do! #Thanos #InfinityWar pic.twitter.com/Yd85uWPAaz
— Ryan Meinerding (@MeinerdingArt) 21. Juli 2018