Bei der Sammlung nach Indizien geht der Artikel auch auf das Umfeld des Regisseurs ein: Man habe bei der Recherche mit mehr als zwanzig Personen gesprochen, die sowohl mit dem Original-Justice League als auch mit Snyders Version zu tun hatten, und die meisten von ihnen glauben, dass der Regisseur die laufende Kampagne manipuliert hat. Der Sturm der Snyder-Fans in den sozialen Netzwerken beinhaltete auch Cyber-Belästigungen, die so stark waren, dass sich die Sicherheitsabteilung von Warner Bros. einschaltete:
In der Analyse der Hergänge durch Tatiana Siegel führt die Autorin diverse geschmacklose Fan-Aktionen an, wobei etwa die enthaupteten Köpfe des Produzenten Geoff Johns, dem DC Films-Präsident Walter Hamada und dem ehemaligen Warner Bros. Pictures Group-Vorsitzenden Toby Emmerich auf Bildern in den sozialen Netzwerken thematisiert wurden.
Sogar die Social-Media-Konten der Kinder von den betreffenden Personen sollen in einigen Sektionen geteilt worden sein. Der Artikel spart Details dazu zwar aus, doch man kann sich vorstellen, dass man letzteres getan hat, um die betreffenden Konten mit Hasskommentaren zu überschütten.
Im September 2018 löschte Diane Nelson, ehemalige Präsidentin von DC Entertainment, ihren Twitter-Account, nachdem sie von der SnyderVerse-Bewegung bedroht wurde, weil sie lediglich den von Todd Phillips realisierten Joker für seine Qualitäten lobte, nicht aber Snyders Verdienste. Auch werden mehrere undurchsichtige Werbekampagnen kritisiert, weil niemals dargelegt wurde, wer für die kostspieligen Banner und Anzeigen die Kosten übernahm.
Ein weiterer Generalverdacht richtet sich direkt gegen den Cyborg-Darsteller Ray Fisher, der sich unter anderem via Twitter und in diversen Interviews immer wieder für Zack Snyder aussprach und gegen das ungebührliche Verhalten von Ersatzregisseur Joss Whedon wetterte. Die angeführten Insider seien sich beinahe geschlossen darüber einig, dass Fisher mit Snyder zusammenarbeitete, um größtmögliche mediale Aufmerksamkeit zu generieren.
Ray Fisher habe beispielsweise auch den 2020 amtierenden DC Films-Präsidenten Walter Hamada angegriffen, nachdem es zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen Snyder und Hamada gekommen war, die sich um die Verwendung des Martian Manhunter in zwei Szenen von Zack Snyder’s Justice League drehte. Hamada habe die Figur nicht auf die von Snyder intendierte Weise einführen wollen und forderte, dass das bereits von Snyder ohne Legitimation gedrehte Material nicht verwendet werden dürfe.
Wohl auf Snyders Geheiß habe der Darsteller den Präsidenten der Filmsparte in die Mangel genommen und ihn öffentlich als "die gefährlichste Art von Förderer" bezeichnet. Erneut witterte der von Hass getriebene Teil der Snyder-Community seine Chance zur Diskreditierung und stellte WarnerMedias Ann Sarnoff und Walter Hamada in Roben des Ku-Klux-Klans auf Bildern zur Schau.
Ray Fisher wurde nur wenige Stunden vor Veröffentlichung des Artikels nach einer persönlichen Stellungnahme zu den Vorwürfen gefragt. Er reagierte nicht auf die Nachfrage zu seiner Sichtweise. Während er in der ursprünglichen Nachricht vom 17. Juli mit einer Deadline bis zum nächsten Tag um 18.00 Uhr konfrontiert wurde, hatte die Autorin ihm in einer weiteren Mail am Stichtag wenige Minuten nach 17.00 Uhr wegen vermeintlicher Zeitüberschreitung darauf hingewiesen, dass der Bericht am Abend ohne sein Statement auskommen müsse.
Dieser Aspekt wurde von Fisher moniert, nachdem der Rolling Stone behauptet hatte, dass er sich nicht für ein Statement zur Verfügung stelle. Der für das Magazin tätige Redakteur Noah Shachtman habe die Verwechslung der Deadline in seiner Beweisführung aber bewusst unterschlagen, wie das von Fisher gerügte Posting nahelegt:
Nice try, but you cropped out the part of those emails where @TatianaSiegel27 switched deadlines on my team
— Ray Fisher (@ray8fisher) July 19, 2022
Trying to spin half-furnished emails into a “gotcha” will get you nowhere @NoahShachtman @RollingStone please rein in your employees. This is embarrassing and amateurish https://t.co/sJvlah7DsE pic.twitter.com/0Xbhq6vSF4
.@RollingStone and @TatianaSiegel27 need to amend this article immediately!
— Ray Fisher (@ray8fisher) July 19, 2022
Neither myself, nor anyone on my team, EVER “declined to comment to Rolling Stone.”
Furthermore, this type of rumor-mill reporting is offensive, dangerous, and willfully evasive of fact.
A>E pic.twitter.com/HtOt4D6A9b
Lest auf Seite 4, wie Regisseur Zack Snyder mit den Vorwürfen zu seiner Person umgeht und warum der Artikel im vermeintlich genau richtigen Moment veröffentlicht wurde.