Als Schöpfer der beiden FX-Serien Fargo und Legion machte sich Noah Hawley einen Namen. Nun versucht er selbiges auch als Filmemacher. Seine erste Film-Regiearbeit, das Sci-Fi-Drama Lucy in the Sky (ehemals Pale Blue Dot), ist in der Postproduktion und soll im Herbst erscheinen.
Dann erleben wir Natalie Portman als eine (mit Dan Stevens) verheiratete Astronautin, die nach einer längeren Mission im Weltall auf die Erde zurückkehrt und eine Affäre mit einem anderen Astronauten (Jon Hamm) anfängt. Sie gerät in eine Abwärtsspirale, verliert den Anschluss an ihre Familie, und als ihr Lover seinerseits eine Affäre mit einer Astronautin in Ausbildung (Zazie Beetz) anfängt, verliert sie endgültig den Boden unter den Füßen.
Bei einem anderen Filmprojekt ist Hawley dagegen auf Schwierigkeiten gestoßen. To Be Read Backwards, seine Verfilmung der gleichnamigen Kurzgeschichte von Matthew Baker, würde er zwar gern mit Sony Pictures machen, aber dort zögert man. Deshalb versuche er zu schauen, wo er sie sonst machen könne, sagt Hawley. Denn machen will er sie auf jeden Fall. Wenn Sony nicht will, dann eben woanders. Es geht um einen Mann, der sein Leben mit dem Tod beginnt und sich selbst und die Welt kennenlernt, während er alles in umgekehrter Reihenfolge erlebt. Dabei kommt er hinter die Geheimnisse der Menschheit.
Und dann hat Hawley weiterhin Doctor Doom in der Mache, einen eigenen Film über den Marvel-Superschurken und Erzfeind der Fantastic Four. Beim SXSW-Festival gab er ein Update dazu. Sein Drehbuch ist fertig, bedingt durch den vorm Abschluss stehenden Disney/Fox-Deal liegt das Projekt allerdings auf Eis. Marvel Studios-Präsident Kevin Feige soll ihn sogar schon gefragt haben, ob er noch an Doctor Doom arbeite, aber auf die schlagfertige Gegenfrage, ob er es denn sollte, bekam Hawley keine Antwort - obwohl er Feige anbot, doch mal das Skript zu lesen. Er würde den Film sehr gern machen, so Hawley. Marvel habe einen 25.000-Jahre-Plan, scherzt er, und er wisse nur nicht, ob er da reinpasse.
Doctor Doom soll eher ein geopolitischer, Kalter-Krieg-mäßiger Thriller als ein Standard-Superheldenfilm sein. Zu Beginn der Story errichtet Doom eine Kuppel über Latveria, dem fiktiven osteuropäischen Kleinstaat, den er regiert. Nach zehn Jahren in überwiegender Isolation lädt er eine Journalistin (ohne Superkräfte) zu sich ein, die seine Botschaft in die Welt hinaustragen soll. Hawley will ergründen, ob er eine gute oder eine schlechte Person ist - man wisse ja gar nichts über ihn.