Jane Lynch in "Jungfrau (40), männlich, sucht..."
Zu männerlastig fand Schauspielerin Nancy Wells, die Frau von Hauptdarsteller Steve Carell, die Judd Apatow-Komödie Jungfrau (40), männlich, sucht…. Daher riet sie, noch ein paar mehr feminine Akzente zu setzen, und schlug auch gleich Jane Lynch für die eigentlich männliche Rolle von Carells dominanter Chefin Paula vor. Die kam, sprach vor und ergatterte den Part. Nicht ihr erstes Mal: Lynchs Charakter in Auf der Flucht soll zuerst ebenfalls ein Mann gewesen sein, ebenso wie viele andere der Autoritätspersonen, die sie schon gespielt hat. Warum wundert uns das nicht...?
Jodie Foster in "Flightplan - Ohne jede Spur"
Kyle Pratt - so heißt die von Jodie Foster gespielte Protagonistin aus Flightplan - Ohne jede Spur, deren kleine Tochter auf dem Flug von Berlin in die USA unter mysteriösen Umständen verschwindet. Nicht der typischste weibliche Vorname, was daran liegt, dass es gar keiner sein sollte. Sean Penn war die erste Wahl von Regisseur Robert Schwentke, aber die Rolle wurde für Foster umgeschrieben (wie später auch bei Elysium), um den Mutterinstinkt des Charakters hervorzuheben. Etwas, das bei einem Mann nicht so ganz hingehauen hätte. Der Name blieb.
Jessica Chastain in "Interstellar"
Um ein Haar hätte Matthew McConaughey im Sci-Fi-Epos Interstellar gar keine Tochter gehabt, sondern zwei Söhne statt nur einen. Christopher Nolan schrieb Murphy "Murph" Cooper zunächst als Junge, schwenkte dann aber noch um und änderte sein Drehbuch entsprechend. Vielleicht weil sein eigenes ältestes Kind ein Mädchen ist, habe er entschieden, aus Murph auch eines zu machen, erzählte Nolan. Es sei ihm nicht sehr schwergefallen, diese Beziehung zwischen einem Vater und einer Tochter zu schreiben. Glauben wir ihm gerne. So kam Jessica Chastain ins Spiel.
Sandra Bullock in "Die Wahlkämpferin"
Als politische Beraterin "Calamity" Jane Bodine ist Sandra Bullock in Die Wahlkämpferin mit allen Wassern gewaschen. Und auch die Art und Weise, wie sie an diese Rolle kam, nötigt Respekt ab. Geschrieben wurde der Part mit ihrem guten Freund und Gravity-Kollegen George Clooney im Hinterkopf. Da Bullock sonst nichts fand, das sie interessierte, schaute sie sich frech nach männlichen Rollen um, die sich in weibliche umwandeln ließen. So führte eins zum anderen. Viel zu ändern brauchte man nicht, nur das Geschlecht und fertig, meinte Bullock.
Gwendoline Christie in "Star Wars - Das Erwachen der Macht"
Was wurde bei Star Wars - Das Erwachen der Macht vorab über Captain Phasma geschwärmt, wie bedrohlich und cool sie doch sei. Und dann? Dann hatte Gwendoline Christie, die in der chromfarbenen Stormtrooper-Rüstung steckte, gerade mal zwei Minuten Screentime. Eine Schande, aber in Star Wars - Episode VIII kann es ja nur besser werden. Wir jedenfalls wollen mehr von Phasma sehen, die lange Zeit keine Sie, sondern ein Er war. Weniger als drei Wochen vor Drehstart, als noch gecastet wurde, hatten J.J. Abrams und Co-Autor Lawrence Kasdan ihren Geistesblitz.