Viele DC-Fans träumen noch immer von dem, was hätte sein können: Ein Man of Steel 2 mit Henry Cavill.
Christopher McQuarrie, der gefeierte Regisseur und Autor, der seit Mission: Impossible - Fallout (2018) alle Einsätze an der Seite von Tom Cruise orchestriert hat, enthüllte nun in einem Interview, dass er bereits während der Dreharbeiten zu Fallout gemeinsam mit Henry Cavill eine Idee entwickelte.
„Ich hatte eine unglaubliche Unterhaltung mit Henry Cavill über eine großartige Version von Superman“, erinnert sich McQuarrie. Cavill, selbst erklärter Fan des Helden, wünschte sich eine Interpretation, die Hoffnung und Optimismus verkörpert und sich damit vom düsteren Ton früherer DC-Filme wie Man of Steel (2013) und Batman v Superman - Dawn of Justice (2016) abhebt. McQuarrie teilte diesen Wunsch und entwarf eine Geschichte, die den strahlenden Helden mit der Green Lantern Corps in einen dramatischen, moralisch aufgeladenen Konflikt stürzt.
Kern seines Ansatzes war dabei der Mensch hinter dem Superhelden. „Vergesst das Kostüm, denkt an den Charakter“, betonte McQuarrie und stellte die Frage, wie man Superman echte Spannung und spürbare Einsätze verleiht. Besonders reizvoll: Seine Neuinterpretation von Green Lantern. Der Ring sollte zwar ungeheure Kraft verleihen, aber nur mit begrenzter Laufzeit - ein cleverer Kniff, um aus dem übermächtigen Lantern eine verletzliche Figur mit echten Schwächen zu machen. Zwischen Lantern und Superman sah McQuarrie „faszinierende Ähnlichkeiten“. Ideale Voraussetzungen also für eine Charakterstudie, die zugleich das DC-Universum in neue Dimensionen führen sollte.
Ein weiteres Highlight des Konzepts war der geplante Auftakt: Eine fünfminütige, komplett wortlose Eröffnung, inspiriert von Oben aus dem Hause Pixar. In dieser Eröffnungssequenz hätte das Publikum erfahren, was Superman antreibt, wovor er sich fürchtet und warum er so handelt, wie er handelt. Alles ganz ohne Dialoge, dafür mit maximaler emotionaler Wirkung. McQuarrie wollte einen Superman zeigen, der Hoffnung spendet und dabei zugleich modern und menschlich bleibt.
Doch trotz all dieser vielversprechenden Ideen blieb das Projekt liegen. Warner Bros. zeigte keinerlei Interesse an dieser Vision. „Das Studio wollte mein neues Konzept nicht“, äußerte McQuarrie. Selbst nach Cavills Cameo in Black Adam (2022) keimte nur kurz Hoffnung auf, bevor James Gunn und Peter Safran bei DC Studios das Ruder übernahmen und mit Superman (Kinostart: 10. Juli 2025) ein Reboot mit David Corenswet auf den Weg brachten. Damit endete Henry Cavills Ära endgültig.
Für McQuarrie bleibt ein bitterer Nachgeschmack: „Es wäre episch gewesen. Die Dimensionen des Films wären außergewöhnlich gewesen.“