Es dauert noch ein bisschen, erst am 22. August startet mit Horizon das große neue Western-Epos von Kevin Costner bei uns in den Kinos. Bei den Filmfestspielen in Cannes hatte der Film jetzt seine Weltpremiere. Doch bevor wir dazu kommen, hier erst noch der neu veröffentlichte Trailer:
"Horizon - An American Saga" Trailer 2
Horizon soll der erste Teil eines insgesamt vierteiligen Epos werden. Teil 2 ist auch bereits abgedreht und soll später im Jahr ebenfalls noch in die Kinos kommen. Beide Filmen haben ein Budget von jeweils 100 Mio. US-Dollar. Und Costner selbst hat ebenfalls reichlich Geld in sein Traumprojekt gesteckt. Wie er in einem Interview rund um die Premiere in Cannes nun enthüllte, finanzierte er beide Filme mit insgesamt 38 Mio. US-Dollar seines eigenen Geldes. Costner geht also ein hohes finanzielles Risiko ein, um diese Geschichte auf die Leinwand zu bringen.
Zahlt es sich aus? Finanziell werden wir dies erst erfahren, wenn der Film weltweit in den Kinos startet. In den USA ist dies bereits im kommenden Monat der Fall, am 28. Juni. Doch in Cannes feierte der Film jetzt seine Weltpremiere, in Anwesenheit von einigen Gästen, aber natürlich auch einigen Journalisten. Es gibt also jetzt die ersten Meinungen und Kritiken zu Horizon und die sind... nicht gut.
Viele Kritiken gibt es noch nicht, es ist also nur ein erstes Bild. Auf Rotten Tomatoes sind es aktuell 14 Reviews, mit denen der Film bei 29% liegt. Optisch soll es nicht schlecht aussehen, doch vor allem inhaltlich soll Horizon viele Defizite aufweisen. Der Film soll sich inhaltlich mehr wie eine limitierte Serie, statt wie ein Kinofilm anfühlen. Wie ein hastig zusammengestellter Rohschnitt, der noch nicht bereit für eine Veröffentlichung ist, mit einer unbeholfenen episodenartigen Struktur. Andere drücken es so aus, dass Horizon eher mit Waterworld als mit Der mit dem Wolf tanzt zu vergleichen ist. Jemand anderes bezeichnet den Film gar als das langweiligste filmische Eitelkeitsprojekt des Jahrhunderts. Es soll dem Film an einer wirklichen Geschichte und spannenden Figuren mangeln.
Es gibt aber auch positives zu vermelden. Abseits der eher negativen Meinungen der Filmkritiker kam der Film beim Publikum vor Ort nämlich recht gut an. Nach der Vorstellung bekam Costner, mit Tränen in den Augen, ganze zehn Minuten lang Standing-Ovations. Dies ist eine Tradition in Cannes und die Länge weist oftmals daraufhin, wie gut das Publikum den Film wirklich fand.
Der Start verlief also eher gemischt, dennoch bleibt Horizon, auch wegen Costners eigenem finanziellen Risiko, eine der spannendsten Geschichten des diesjährigen Kinojahres.