Irgendwann musste es ja passieren: Robert Pattinson redet zum ersten Mal über The Batman, seit er zum neuen Dunklen Ritter ernannt wurde. Als im Mai dieses Jahres durchsickerte, dass er die begehrte Rolle übernehmen könnte, war das noch reichlich verfrüht - er hatte zu dem Zeitpunkt noch nicht mal vorgesprochen. Was ihm den Angstschweiß auf die Stirn trieb, wie Pattinson gesteht, denn er hatte mächtig Bammel, dass der Leak ihn den Part kosten würde. Er sei fuchsteufelswild gewesen, erinnert er sich. Alle aus seinem Team seien in Panik ausgebrochen, und er habe gedacht, dass sich die ganze Sache damit erledigt hätte, weil Warner Bros. so sehr auf Geheimhaltung bedacht sei.
Zu dem Zeitpunkt hatte er sich lediglich mit Regisseur und Drehbuchautor Matt Reeves getroffen - nach monatelangem Drängen seinerseits, es mit ihm zu versuchen. Ja, richtig gelesen: Pattinson war aktiv hinter der Rolle her, noch bevor Reeves das Skript fertig hatte. Er habe Batman schon seit einer ganzen Weile im Sinn und eine gewisse Idee gehabt, wie man es machen könnte, erzählt er. Und er habe Reeves immer wieder angestupst und um ein Treffen gebeten, was den aber kaltgelassen habe. Als Reeves dann mit Drehbuch durch und bereit war, mit dem Casting-Prozess zu beginnen, bekam Pattinson endlich seinen Willen. Gleich nach der Weltpremiere von Der Leuchtturm in Cannes flog er zurück nach Los Angeles, um im Batsuit vorzusprechen.
Was offenbar ein einprägsames Erlebnis war: Er habe den Anzug angelegt und zu Reeves gesagt, es fühle sich ziemlich "transformativ" an. Das wolle er doch hoffen, habe Reeves geantwortet, schließlich stecke er buchstäblich im Batsuit! Man fühle sich sofort sehr mächtig, beschreibt Pattinson seinen Eindruck. Und es sei etwas, in das man unglaublich schwer hineinkomme. Das erniedrigende Anzieh-Ritual: Fünf Leute schieben einen hinein, und wenn man einmal drin sei, komme man sich stark und tough vor, obwohl man sich von jemandem die Pobacken in die Beine des Anzugs habe quetschen lassen müssen. Man versuche sich zu überlegen, wie man es ausbalancieren, etwas Neues einbringen und in den Grenzen des Kostüms arbeiten könne, ohne die Leute zu verschrecken, so Pattinson.
Ausgerechnet am ersten Drehtag des neuen Christopher Nolan-Blockbusters Tenet gehörte die Rolle dann offiziell ihm, womit er sich gegen Nicholas Hoult durchsetzte. Es sei bizarr gewesen, ein absolut verrückter Zufall, sagt Pattinson. Und er nutzte die Gelegenheit auch gleich, um den Regisseur der The Dark Knight-Trilogie um Rat zu fragen: Er habe mit Nolan über Dinge gesprochen, die mit dem Batsuit zu tun haben. Wie man darin mehr Bewegungen zustande bringe. Ob es sich bezahlt macht, sehen wir, wenn The Batman im Sommer 2021 in die Kinos kommt.