Es ist gar nicht so weit hergeholt, dass viele befürchteten, Ryan Reynolds könnte neben seinem Engagement als Green Lantern eine andere wichtige Rolle - Deadpool - vernachlässigen. Doch die Verfilmung scheint lebendiger denn je und niemand scheint sich daran zu stören, dass er mehrere Superhelden verkörpert - warum auch, er ist smart, sieht gut aus und entwickelt sich auch immer mehr zu einem namhaften Akteur (Buried - Lebend begraben). In einem kürzlich geführten Interview mit der LA Times sprach Reynolds nun über Deadpool, dem er so viel emotionalen Schmutz attestiert.
Im Grunde sei der Film wie Barfly, nur eben als Superheldenfilm, mit einer durch und durch emotional am Abgrund stehenden Person. Deadpool sei ein Typ, der sich deutlich von "normalen" Superhelden unterscheidet. Reynolds reizte die moralische Diskrepanz der Figur, und das Drehbuch, wenn auch abweichend vom Comic, behandelt den steten Kampf um das Gewinnen von Vertrauen und das Verlieren von Wegbegleitern. Für ihn fühlt sich die Genese von Deadpool so an, als ob man in ein Gefängnis geht und sich über einen Schlagabtausch mit dem härtesten Bruder vor Ort Respekt verschaffen muss; irgendwann verliert man Leute zu einer bestimmten Stelle des Weges und versucht, sie später wieder auf seine Seite zu ziehen.
Doch trotz aller Abweichungen, die im Drehbuch gegenüber der Comicvorlage enthalten sind, werden zur Freude vieler Fans so manche Inhalte des Comics im Film erscheinen und man darf gespannt sein, was uns 2012 mit Deadpool erwartet.