Saudi-Arabien ist kein Filmmarkt, der für große Freiheit bekannt ist. Tatsächlich gehört dieses Land zu den strengsten Zensoren, mit Ausnahme von Kuwait gibt es kein anderes Land, welches so viele Filme verbietet.
Dieses Verbot trifft nun auch den neuen Steven Spielberg-Streifen: West Side Story. Von saudi-arabischen Behörden wurde noch kein offizieller Grund für das Verbot des Films genannt, es kann aber davon ausgegangen werden, dass dieses mit dem Charakter Anybodys zusammenhängt.
Bei diesem handelt es sich um eine Transgender-Figur, etwas, das im strikten, konservativen Klima Saudi-Arabiens auf wenig Gegenliebe stößt. Die große Überraschung an dieser Meldung liegt also weniger im Verbot des Films, sondern mehr im Verhalten Disneys.
Normalerweise nämlich schneidet Disney LGBTQ+-Figuren aus seinen Filmen heraus, um einen Release auf dem arabischen Markt zu ermöglichen. Kuwait und das Königreich Saudi-Arabien verbieten diese Streifen zwar gerne trotzdem, aber zumindest in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar oder Bahrain wird eine Veröffentlichung dadurch ermöglicht.
Wir erinnern uns an Eternals: Auch dieser Film wurde, wegen expliziter Darstellung von Homosexualität, in Teilen der arabischen Welt verboten. Um eine Veröffentlichung in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu ermöglichen, ließ Disney schließlich alle Szenen mit homosexuellem Inhalt entfernen.
Nun das Revolutionäre: Bei West Side Story wird dies nicht der Fall sein! Disney hat, zumindest bisher, keine zensierte Fassung des Films angefertigt. Damit entgeht der Film aller Voraussicht nach der Release in allen Golf-Staaten. Aber für LGBTQ+-Fans dürfte es ein schönes Signal sein!
Anders als in Saudi-Arabien startet West Side Story am 9. Dezember in den deutschen Kinos.