Nach dem gelungenem Auftakt vergangene Woche geht es direkt weiter mit Star Wars - Ahsoka. Und tatsächlich scheint man das bislang gute Niveau halten zu können, sowohl was Inszenierung, als auch Effekte betrifft. Fans von Star Wars Rebels dürfen sich zudem erneut freuen, denn jemand weiteres hat den Live-Action-Sprung geschafft. Zudem bekommen wir den bislang wohl längsten Weltraumkampf aller Star Wars-Serien präsentiert.
Review zu "Star Wars - Ahsoka" Teil 3: Bereit zum Abflug
Ahsoka und Sabine befinden sich auf dem Weg ins Denab-System. Unterwegs trainiert Sabine weiter an ihren Fähigkeiten und wird dabei von Huyang unterwiesen, jedoch nicht sehr erfolgreich. Sabine, ganz die Mandalorianerin, kann zwar mit Waffen umgehen, jedoch hat sie Schwierigkeiten, ihren Geist zu trainieren und Zugang zur Macht zu bekommen. Ahsoka bedient sich daraufhin einer Übung, die vielen Fans bekannt vorkommen wird: Sabine muss einen Helm tragen und blind kämpfen.
Währenddessen befindet sich Hera wieder auf Basis 1 bei der Flotte der Republik. Dort hat sie ein Gespräch mit der Kanzlerin der Neuen Republik, Mon Mothma, sowie einigen weiteren Senatoren. Hera möchte vom Senat die Mittel zur Verfügung gestellt bekommen, um die neue Bedrohung durch das Imperium und Thrawn zu untersuchen. Das Gespräch verläuft jedoch nicht gut. Die Senatoren glauben schlicht nicht, dass das Imperium noch irgendeine Art der Bedrohung darstellt und werfen Hera gar vor, die Mittel mit erfundenen Gefahren einzig deswegen haben zu wollen, um nach Ezra zu suchen, obwohl dieser, laut der Senatoren, tot ist.
Kein gutes Gespräch, doch Heras Laune bessert sich kurz darauf, da ihr Sohn zusammen mit Chopper kurz vorbeischaut, Jason. Nachdem er kurz nach Tante Sabine gefragt hat, die sich im Jedi-Training befindet, bekundet er selbst auch den Wunsch, eines Tages ein Jedi werden zu wollen, was Hera ein Lächeln entzaubert, sicherlich auch mit dem Gedanken an seinen Vater, dem Jedi-Ritter Kanan.
Während Sabine versucht, mithilfe der Macht einen Becher zu bewegen, erhalten sie und Ahsoka Nachricht von Hera, dass die Republik nicht helfen wird. Kurz darauf bricht jedoch der Kontakt ab, da sie ins Denab-System geflogen sind und hier jegliche Kommunikation verhindert wird. Sie springen aus dem Hyperraum heraus und neben dem Transporter, dem sie dank des Peilsenders folgen konnten, entdeckt Huyang noch etwas anderes im Orbit eines Planeten, was er jedoch nicht identifizieren kann.
Viel Zeit ist dafür auch nicht, denn sie werden kurz darauf von einigen Jägern angegriffen, die von Shin Hati und Marrok angeführt werden. Es entbrennt ein Kampf zwischen den Schiffen, bei dem Ahsoka und Sabine immer besser zusammenarbeiten und es gelingt ihnen dann auch, einige der Jäger zu zerstören.
Huyang versucht unterdessen, mehr Informationen über das große Schiff im Orbit zu erfahren, welches laut Ahsoka aussieht wie ein gigantischer Hyperraumring. Als sie sich ihm nähern, lässt jedoch auch Morgan das Feuer eröffnen. Als Huyang noch die nötigen Daten sammelt und so herausfindet, dass dieser Ring aufgrund seiner vielen großen Hyperraumantrieben sogar in der Lage sein könnte, mit entsprechenden Koordinaten, in eine andere Galaxis zu reisen, wird ihr Schiff schwer getroffen und beschädigt. Durch den Raum treibend nähern sich wieder die anderen Jäger, um das Schiff endgültig zu zerstören. Während Sabine das Schiff wieder flott machen soll, geht Ahsoka los, um die Jäger so lange aufzuhalten und steigt, mit einem entsprechenden Raumanzug, raus ins All und wehrt auf dem Schiff stehend mit ihren Schwertern die Schüsse ab und es gelingt ihr sogar, einen der Jäger zu zerstören.
Nachdem Sabine das Schiff wieder flott gemacht hat, fliegen sie runter auf den Planeten, weiterhin verfolgt von Shin Hati und Marrok. Als sie durch eine dichte Wolkendecke fliegen, tauchen weitere Schiffe auf den Sensoren auf, die sich dann jedoch als etwas ganzes anderes entpuppen: Purrgils!
Ein ganzes Rudel an gigantischen Purrgils fliegt hier durch die Atmosphäre, während Sabine versucht, möglichst gut um sie herumzufliegen. Dabei gelingt es ihnen, ihre Verfolger vorerst abzuschütteln. Diese Atempause nutzen sie, um auf der Oberfläche des Planeten in einem Wald zu landen und sich so zu verstecken.
Während Shin Hati und Marrok nach dem Schiff zu suchen, weiß Baylon bereits, dass die Jedi im Wald gelandet sind und lässt einige Soldaten nach ihnen suchen.
Fazit
Bisher war dies mit gerade einmal 36 Minuten die kürzeste Folge, so angefühlt hat sie sich aber nicht, im positiven Sinne, denn dafür ist dann doch zu viel passiert. Hier zeigt sich womöglich die Erfahrung von Drehbüchern zu eher kurzen Folgen, die Dave Filoni bei seiner Arbeit an den Animationsserien gesammelt hat.
Generell fühlt sich vieles von dem, was Star Wars - Ahsoka macht, wie eine direkte Umsetzung der Animationsserien an, da hier einfach Dinge gemacht werden, die wir sonst nur aus eben Star Wars - The Clone Wars oder Star Wars Rebels kannten. Zum Beispiel eine Ahsoka, die mitten im Weltraumkampf einfach mal das Schiff verlässt und mit ihren Lichtschwertern im All weiterkämpft. Wo hat es so etwas in den Sequels mal gegeben? Das sind solche Momente, weswegen sich Star Wars - Ahsoka durchaus frisch anfühlt, weil endlich auch mal neues geboten wird, statt altes nur immer zu wiederholen.
Selbst in der ersten Episode gab es bereits so einen Moment, der vielen kaum aufgefallen ist und auf den auch wir nicht näher eingegangen sind, aber: Es gab den ersten Lichtschwertkampf nur ausgetragen von zwei Frauen. Nichts Spektakuläres oder etwas, das die Welt verändert, aber eben mal was Neues. Und es fühlte sich vor allem nicht erzwungen an oder nach Disney-Agenda.
Es gibt natürlich auch diese Momente, die an früher erinnern und das sicher auch mit voller Absicht. Die Trainings-Szene mit Sabine, wo sie den Helm aufsetzen muss und sie sogar 1:1 den Satz von Luke aus Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung wiederholt, ist eine deutliche Anspielung an besagte Szene. Auch später, wenn die Jäger angreifen, erinnert die Situation wie auch manche Einstellung ebenfalls auffallend an eine ähnliche Szene ebenfalls aus dem Film von 1977.
Aber anders als in den Sequels, stehen solche Momente nicht im Zentrum der Handlung. Sie sind nett, für Fans, stören aber auch nicht und, erneut, wirken eben nicht erzwungen oder aufgesetzt, sondern sinnvoll in die Handlung integriert. Und zusätzlich bietet Star Wars - Ahsoka eben genug eigenes und frisches.
Nach den ersten beiden Folgen hatten sich einige schon gefragt, wo den Heras Sohn steckt. Hier hatte er jetzt seinen ersten kurzen Auftritt, inklusive grünem Haar. Und direkt auch den Wunsch geäußert, ebenfalls ein Jedi zu werden. Genau wie Hera in diesem Moment, denken vermutlich auch viele Fans natürlich direkt an Kanan. Schade nur, dass Sabine oder Ahsoka ihn nicht zuvor bereits erwähnt haben. Zumindest wir mussten an ihn denken, als Sabine blind kämpfen musste. Und immerhin hat er sie ja auch mal eine kurze Weile trainiert. Es ist generell schade, dass er bislang gar keine Erwähnung findet.
Schön war es dagegen, Mon Motham zu sehen, hier wie auch in Star Wars - Andor erneut gespielt von Genevieve O’Reilly. Ein Kritikpunkt bleibt jedoch auch hier, genau wie in Star Wars - The Mandalorian: Die Republik wirkt bereits viel zu selbstsicher. Und es ist nicht wirklich eine Entwicklung zu sehen. Es scheint, als sei man mit dem Fall des Imperiums auf genau den gleichen Zustand zurückgefallen, wie er vor den Klonkriegen geherrscht hat, mit selbstverliebten und korrupten Senatoren.
Man kann natürlich davon ausgehen, dass einige Senatoren auf der Seite des Imperiums stehen und politische Sabotage betreiben. Aber auch dann wirkt die Neue Republik einfach zu naiv. Und gerade als Fan stellt man sich natürlich eine weitere Frage: Es mag ja eine Sache sein, wenn Senatoren so handeln, aber wo sind die einstigen Helden der Rebellion? Müsste Luke nicht die Gefahr spüren können? Würde Leia nicht lieber jedem möglichen Verdacht nachgehen, statt die Hände in den Schoss zu legen? Und gerade diese beiden müssten doch einiges an Einfluss in der Neuen Republik haben. Vielleicht denken wir hier als Fan aber auch zu weit.
Interessant war natürlich, was Ahsoka hinsichtlich der Macht gesagt hat. Ähnlich wie die neue Galaxie letzte Woche, so öffnet auch dies eine Tür zu vielen neuen Möglichkeiten. Da die Macht in jedem ist, hat demnach jeder auch die Chance, die Macht zu nutzen? Auch jemand wie z.B. Han Solo? Bislang gingen die meisten ja davon aus, dass Sabine eben nicht über die Fähigkeit verfügt, die Macht zu nutzen. Ahsoka scheint jedoch zu glauben, dass sie es lernen kann. Und wir lehnen uns bestimmt nicht zu weit aus dem Fenster, wenn spätestens nach der Szene mit dem Becher klar sein dürfte, dass Sabine es auch schaffen wird. Dies wäre dann auf jeden Fall eine große Neuheit in Star Wars, da bislang eigentlich nur sogenannte Machtsensitive Personen in der Lage waren, die Macht zu nutzen, und da gehört Sabine eigentlich nicht zu. Auf jeden Fall ein äußerst interessanter Aspekt, bei dem wir gespannt sind, wie es hier in der Serie weiter geht.
Eine Theorie, die wir letzte Woche aufgestellt haben, wurde jetzt von Huyang bestätigt: Es gibt Hyperraumrouten zwischen den Galaxien, die aufgrund der Wanderrouten der Purrgils vor Jahrhunderten (oder Jahrtausenden) entdeckt wurden. Sie sind also in der Lage, in andere Galaxien zu reisen und dies bestätigt auch unsere Vermutung letzte Woche aufgrund der bildhaften Darstellung der Purrgils in der Sternenkarte. Und irgendetwas sagt uns, dass Ahsoka und Sabine es nicht schaffen werden, zusammen mit Morgan zu reisen, sie aber quasi per Anhalter von den Purrgils mitgenommen werden.
Und, um es auch noch kurz zu erwähnen: Wir haben endlich unseren ersten, richtigen Live-Action-Auftritt der Purrgils bekommen. Und auch hier muss man die Effekte der Serie lobend erwähnen. Das sah schon alles wirklich richtig gut aus.
Nächste Woche dürften uns dann einige Lichtschwertduelle erwarten, die man auch bereits in den Trailern zu sehen bekam. Vielleicht sogar direkt drei Stück. Wir können es jedenfalls kaum noch erwarten.