Bewertung: 2/5
Heute musstet ihr leider etwas länger auf unsere wöchentliche Review zu Star Wars - The Acolyte warten, den Grund dafür könnt ihr unten in der Originalmeldung nachlesen. Mittlerweile haben wir uns die neueste und insgesamt siebte Episode angesehen und sind ein vorletztes Mal bereit dazu, in die Details zu gehen.
- Unsere Review zu Star Wars - The Acolyte Episode 1 & 2
- Unsere Review zu Star Wars - The Acolyte Episode 3
- Unsere Review zu Star Wars - The Acolyte Episode 4
- Unsere Review zu Star Wars - The Acolyte Episode 5
- Unsere Review zu Star Wars - The Acolyte Episode 6
Vergangene Woche wurden uns, zum wiederholten Male, Antworten versprochen. Und in der Tat, in dieser Woche bekommen wir endlich gezeigt, was vor 16 Jahren geschehen ist. Also erneut, nachdem wir es bereits in der dritten Episode gezeigt bekommen haben. Und nachdem es uns in den ersten beiden Episoden bereits erzählt wurde. Aber hey, aller guten Dinge sind drei, oder?
Review zu Star Wars - The Acolyte Episode 7
Wir fühlen uns ehrlich gesagt ein bisschen merkwürdig dabei, eine Review zu einer Episode zu schreiben, die wir zum großen Teil so bereits hatten. Den im großen Ganzen bekommen wir schlicht erneut das gezeigt, was wir bereits in der dritten Episode gesehen haben. Die komplette Folge ist ein Rückblick auf die Ereignisse, wie sie sich vor 16 Jahren auf dem Planeten Brendok zugetragen haben. Einzig hier und da werden einige Elemente hinzugefügt, die das große Geheimnis enthüllen sollen. Doch dafür eine ganze Episode opfern?
Wir sparen uns eine detaillierte Nacherzählung, denn wie gesagt, ähnelt vieles von dem dessen, was wir in der dritten Episode bereits gesehen haben. Der große Unterschied diesmal ist jedoch, dass wir es aus der Perspektive der Jedi sehen, vor allem aus Sols. Die Jedi-Gruppe befindet sich auf dem Planeten, um herauszufinden, wie dort erneut Leben entstehen konnte, was aufgrund einer nahen Hyperraum-Katastrophe für unmöglich gehalten wurde. Sie vermuten eine Vergenz vor Ort, etwas von der Macht selbst geschaffenes, das so mächtig ist, um Leben selbst zu erschaffen.
Bekanntlich findet Sol im Wald die beiden Zwillinge. Er verspürt sofort eine Bindung zu Osha und möchte die beiden Kinder zu den Jedi bringen. Vieles, was jetzt folgt, ist wie bereits erwähnt schon bekannt. Meisterin Indara kontaktiert den Rat der Jedi, doch Sol erhält nicht die Erlaubnis, Osha als seine Padawan aufzunehmen. Etwas später erhält die Gruppe die Resultate der Blutuntersuchungen und es kommt heraus, dass sowohl Osha als auch Mae einen sehr hohen M-Wert besitzen und dass beide künstlich erschaffen wurden. Sol macht sich noch mehr Sorgen um Osha und glaubt sie bei den Hexen in Gefahr.
Torbin, angetrieben von dem Wunsch, endlich wieder nach Coruscant zu kommen, macht sich eigenmächtig auf den Weg zu den Hexen, um die Zwillinge mitzunehmen. Sol verfolgt ihn, um ihn aufzuhalten, damit es zu keinem Konflikt kommt. Und jetzt endlich kommen wir auch zu dem Punkt, der uns zeigen soll, was damals wirklich passierte.
Ja, Mae legt das Feuer, doch irgendwie wollte sie das gar nicht. Sie hat nur versehentlich Oshas Buch an das Feuer gehalten, konnte ja keiner ahnen, dass es in Flammen aufgeht. Oder, dass Stein und Metall so verdammt gut brennen können. Ja, wer hier noch auf eine logische Erklärung gehofft hat, bekommt keine.
Mae tut es leid und sie sucht um Hilfe. Mutter Koril könnte helfen, sucht aber lieber den Konflikt mit den Jedi und versucht, Mae wütend zu machen, was auch gelingt. Anders als Mutter Aniseya, die bereit gewesen wäre, Osha den Jedi zu überlassen, will Koril die Zwillinge nicht hergeben und um sie kämpfen. Wie das mit der Tatsache zusammenpasst, Osha nicht zu Hilfe zu eilen und in den Flammen sterben zu lassen, können uns nur die Macher der Serie beantworten.
Es kommt schließlich zum Konflikt, als Torbin und Sol eintreffen. Koril will kämpfen, genauso wie die anderen Hexen. Auch Torbin scheint es kaum erwarten zu können. Aniseya will dies noch vermeiden, genau wie Sol. Aus irgendeinem Grund nutzt Aniseya dann ihre Kräfte, um sich in einen Nebel aufzulösen. Und aus irgendeinem Grund tötet Sol sie daraufhin einfach. Wir meinen dies hier nicht sarkastisch oder so, wir haben dies tatsächlich überhaupt nicht verstanden.
Daraufhin kommt es zum Kampf. Sol will jedoch nicht gegen Koril kämpfen und weicht ihr nur aus. Koril nutzt daraufhin ihre Hexen-Fähigkeiten und wird ebenfalls zu Nebel (aus irgendeinem Grund wesentlich schneller als Aniseya). Auch die anderen Hexen sind auf einmal alle verschwunden. Sie nutzen ihre Kraft, um den Verstand von Kelnacca zu kontrollieren, der daraufhin Sol und Torbin angreift. Torbin erhält hier die Verletzung an seinem Auge.
Meisterin Indara kann im letzten Moment in den Kampf eingreifen und mit der Macht die Kontrolle der Hexen über Kelnacca beenden, woraufhin alle Hexen in Ohnmacht fallen/Tod sind? Ehrlich, auch das haben wir nicht so wirklich verstanden. So sind alle Hexen gestorben?
Sol sucht die beiden Mädchen und findet sie, er schafft es aber nur, eine, nämlich Osha, zu retten, während Mae in den Abgrund stürzt. Zurück auf dem Schiff und auf dem Weg nach Coruscant entscheiden die Jedi sich, dem Rat nicht die Wahrheit über die Ereignisse zu berichten. Indara will so sicherstellen, dass Osha nach allem nicht auch noch ihren Traum verliert, eine Jedi zu werden. Es folgt der Abspann, Zeit für einen coolen Hip Hop-Song. Wait, what?
Fazit
Wo fangen wir nur an? Vielleicht erstmal bei dem Rückblick selbst, denn hier gibt es ein Problem, was erneut unsere Kritik am kreativen Team hinter Star Wars - The Acolyte bestärkt. Denn wie wir bereits mehrfach erwähnt haben, ist dies der zweite Rückblick. Jetzt wurde diesmal zumindest ein wenig durch das Ende der Episode vergangene Woche angedeutet, dass wir das Ganze aus dem Blickwinkel und den Eindrücken von Sol gezeigt bekommen. Das erklärt, warum manche Szenen ein wenig anders dargestellt wurden. Doch hier jetzt die Frage: Aus welcher Sicht sehen wir denn den Rückblick in der dritten Episode? Es muss ja eine andere sein, doch die Serie macht dies nicht wirklich klar. Man könnte vermuten, dass es Oshas war. Doch die Serie hätte hier definitiv einen besseren Job machen müssen.
Auch sonst haben wir nur wenig Lob übrig. Was Dean-Charles Chapman als Torbin hier mit dem Lichtschwert demonstriert, sah schon ziemlich gut aus. Auch sonst gab es einige schöne Einstellungen. Aber das war es dann leider auch schon wieder. Uns fehlen ehrlich gesagt fast ein wenig die Worte. Wir fanden den Rückblick in der dritten Episode schon unnötig, da dort nur das gezeigt wurde, was in den ersten beiden Episoden bereits erzählt wurde. Und auch jetzt erfahren wir nicht allzu viel Neues. Die "Enthüllungen" hätte man in wenigen Minuten in einer Montage offenbaren können. Zumal diese Enthüllungen jetzt auch nicht so spektakulär waren. Dass Mae und Osha künstlich erschaffen wurden, wussten wir schon längst. Einzig, was den Konflikt und die toten Hexen angeht, gab es Antworten. Jedoch führen diese viel eher zu neuen Fragen. Warum sind die Hexen jetzt alle gestorben? Weil Indara deren Verbindung zu Kelnacca gelöst hat? Das soll ernsthaft der Grund sein? Und warum hat Sol einfach so zugestochen? Völlig ohne Grund. Fühlte er sich bedroht? Hatte er Angst? Dachte er, es wäre ein Angriff? Es gäbe sicherlich einige mögliche Anhaltspunkte für eine Erklärung, aber eigentlich macht es schlicht keinen Sinn. So wie wir Sol kennengelernt haben, so wie er auch anschließend gegen Koril kämpft, ist er eher passiv, wartet ab und sollte es zum Kampf kommen, will er seinem Gegner nicht wehtun. Hier jedoch tötet er ganz direkt. Es ergibt absolut keinen Sinn!
Nicht ganz so krass, aber auch merkwürdig hat sich Torbin verhalten. Wie alt soll er sein? Emotional ist er offensichtlich erst sechs. Ein Jedi mit Heimweh, so groß, dass er mit gezücktem Lichtschwert in eine Festung eindringt und den Kampf sucht. Wir wissen nicht einmal, wie wir das noch kritisieren sollen. Wir verstehen einfach nicht, was die Autoren sich hier gedacht haben.
Da gerät es schon fast in Vergessenheit, dass die Jedi auf einem Planeten sind, um diesen eingehend zu erforschen, ohne offensichtlich zu wissen, dass dort eine Enklave vom Macht-Nutzern lebt. Haben die den Planeten etwa nicht gescannt? Und warum spüren sie es in der Macht nicht? Und davon ausgehend, dass der Planet größer als eine Kleinstadt ist: Sol läuft dann einfach so zufällig den anderen Menschen auf diesem Planeten über dem Weg?
Da wir nicht nur meckern wollen: Wie hätte man diesen letzten Kritikpunkt ganz leicht umgehen können? Mit einem kurzen Dialog:
Torbin: Warum haben die Sensoren sie nicht entdeckt?
Indara: Womöglich nutzen sie eine Art von Tarnfeld, um ihre Anwesenheit vor anderen zu verschleiern.
Mehr braucht es nicht! Das sind vielleicht zehn Sekunden. Es würde zudem die Motive der Hexen weiter ausbauen, deutlich machen, dass sie sich dort verstecken, von anderen nicht gefunden werden wollen. Es führt zu fragen: Warum verstecken sie sich dort? Warum wollen sie nicht gefunden werden? Die Neugier der Zuschauer wirkt geweckt. Zehn Sekunden an Dialog kann so viel ausmachen.
Es gibt noch weitere Punkte, die uns gestört haben. Zu Beginn wird klargemacht, dass die Jedi eine Vergenz suchen und dass dies sehr wichtig ist. Dennoch entscheidet man sich am Ende, den Rat der Jedi über alles im Unklaren zu lassen, ihn zu belügen. Das Verhalten dieser Jedi gleicht einer kriminellen Verschwörung. So sehr manche Fans dies damit erklären wollen, dass dies Jedi im Zeitalter der hohen Republik sind, dass sie deswegen anders sind, dass die Jedi aus dieser Ära arrogant waren: So verhalten sich Jedi einfach nicht, egal welches Zeitalter. Die Erklärung ist leider wesentlich einfacher und führt uns wieder zu unserer generellen Kritik: Star Wars - The Acolyte ist einfach nicht gut durchdacht und nicht gut geschrieben.
Das zeigt sich leider auch am Feuer. Hier hatten sicher einige nach der Kritik an der dritten Episode gedacht, dies würde man in einem weiteren Rückblick erklären. Dass das Feuer vielleicht irgendwie von der Macht gesteuert wurde oder etwas ähnlich. Doch es gibt keine Erklärung, es macht auch in dieser Episode schlicht keinen Sinn. Stein und Metall brennt halt einfach nicht.
Viele gingen davon aus oder hatten gehofft, dass diese Episode, die endlich klarmacht, was wirklich vor 16 Jahren geschehen ist, der ganzen Serie und so vielen Dingen mehr Sinn verleiht. Eingetreten ist eher das Gegenteil. Beispiel Torbin: Dieser Rückblick sollte eigentlich zeigen, warum er zu dem schweigsamen Jedi wurde, wie wir ihn in Episode 2 angetroffen haben. Doch so traumatisch waren die Ereignisse jetzt nicht, um einen Padawan so grundlegend zu verändern. Das ist das schreckliche Geheimnis, dass so tiefe Narben in ihm hinterlassen hat, dass er am Ende sogar den Freitod wählt? Das können die Autoren doch nicht ernst meinen?!
Und über diesen Song im Abspann haben wir noch gar nicht gesprochen. Wollen wir das überhaupt? Vielleicht ist es Geschmacksache und jeder darf hier natürlich eine andere Meinung haben. Aber wir finden: Das geht gar nicht! Das hier ist immer noch Star Wars und dies sollte gewissen Regeln unterliegen.
Uns fehlt jegliche Fantasie, wie das alles kommende Woche im großen Finale noch zu einem zufriedenstellenden Abschluss gebracht werden kann. Wir wissen nicht einmal sicher, was überhaupt zum Abschluss gebracht werden soll. Worum soll es in dieser Serie eigentlich gehen? Auch nach sieben von acht Episoden fehlt uns das Gefühl für das, worum es hier eigentlich genau geht. Es ist dabei interessant wie besorgniserregend zugleich, dass die bisher beiden längsten Episoden dieser Serie, die beiden zum großen Teil unnötigen Rückblicke waren. Beide gingen, zieht man Vor- und Abspann ab, gerade einmal circa. 36 Minuten. Wie gesagt, wir reden hier von den beiden längsten Episoden. Gehen wir davon aus, dass das Finale ähnlich lang wird, hat Star Wars - The Acolyte am Ende eine Gesamtlaufzeit von um die vier Stunden. In dieser Zeit wurde kaum etwas erzählt noch wurden uns die Charaktere wirklich näher gebracht. Und wo das immens hohe Budget hingeflossen sein soll, ist uns auch noch ein Rätsel.
Ja, natürlich verstehen wir, dass Star Wars - The Acolyte einigen gefällt. Die Ansätze sind definitiv vielversprechend. Eine Serie endlich mal weg von der Skywalker-Saga, angesiedelt in einer für viele völlig neuen Zeitepoche. Ein interessanter Cast, den wir gerade wegen seiner Diversität mögen mit Figuren, die durchaus Potenzial haben. Hinzu ein neuer Ansatz, eine Mystery-Geschichte, die so in diesem Universum noch nicht erzählt wurde. Wir verstehen, wenn man das mögen möchte, aber die Defizite sind einfach überdeutlich an allen Ecken zu sehen. Hier wurde leider (und das meinen wir ausdrücklich so) keine gute Arbeit geleistet. Man muss sich für diese Erkenntnis nur Star Wars - Andor angucken, eine Serie, die qualitativ in allen belangen deutlich überleben ist. Natürlich muss nicht alles so verdammt gut geschrieben sein wie dort, da reden wir wirklich über allerhöchstes Niveau, was auch nicht viele erreichen, sonst würde es ja von Serien wie Andor oder Breaking Bad nur so wimmeln. Aber besser als bei Star Wars - The Acolyte darf es dennoch gerne sein.
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Originalmeldung von heute Morgen: Hier sollte sich jetzt eigentlich die Review zur neuen und insgesamt siebten Episode von Star Wars - The Acolyte befinden. Nein, wir haben das Handtuch nicht geschmissen, diese letzten zwei Episoden schaffen wir auch noch. Jedoch kommt uns heute ein stürmischer Pressetermin in die Quere, sodass wir es erst heute Abend schaffen, die heute veröffentlichte Folge zu sichten und anschließend die Review zu verfassen.
Zum einen wollten wir euch wissen lassen, dass ihr heute etwas länger auf die Review warten müsst, zum anderen wollen wir euch dennoch vorab ein Forum bieten, falls ihr die siebte Folge bereits gesehen habt und euch mitzuteilen wünscht. Haut eure Kommentare also ruhig schon mal raus. Aber bitte respektiert dabei die Meinung anderer, zuletzt wurde es doch etwas hitziger in den Kommentaren. Jeder hat das Recht, etwas zu mögen oder nicht zu mögen.
Möge die Macht mit euch sein.
