Bewertung: 3.5 / 5
Alien – Covenant ist ein Science Fiction Film aus dem Jahr 2017 vom Regisseur Ridley Scott. Die Kritik ist spoilerfrei.
Trailer zu Alien - Covenant
Kurzhandlung
Prometheus endet damit, dass Dr. Shaw mit dem geköpften Androiden David im Schiff der Konstrukteure sich auf dem Weg zu eben diesen machen will. Alien – Covenant beginnt an Bord des gleichnamigen Raumschiffs Covenant, was auf einer Kolonialmission ist. Während Reparaturarbeiten am Sonnenschirm empfängt ein Besatzungsmitglied eine merkwürdige Botschaft. Nach kurzer Analyse stellt sich heraus, dass die Botschaft von einem Planeten stammt, der ideale Voraussetzungen für eine Kolonisierung bietet und zeitgleich viel näher ist.
Kritik
Im Jahr 1979 inszenierte Ridley Scott den Überraschungshit Alien, welche schnell einen enormen Kultfaktor entwickelte und heute noch von vielen Genreliebhabern in den höchsten Tönen gelobt wird. Nach diversen Fortsetzungen gab Scott seinem „Alien“ ein Prequel namens Prometheus, welches jedoch viele offene Fragen hinterließ und ganz neue Wege einschlug.
Anders als gedacht kann Alien – Covenant durchaus als direkte Fortsetzungen zu Prometheus aufgefasst werden. Auch wenn Elizabeth Shaw nicht direkt vorkommt, so orientiert sich die Handlung ganz stark, an Prometheus – setzt jedoch ganz neue Schwerpunkte.
Die sehr gute Nachricht vorweg: Ein paar Trailer ließen ein klares Remake von „Alien“ vermuten, dem ist glücklicherweise nicht so, Covenant geht ganz klar seinen eigenen Weg. Trotzdem gibt es enorm viele Szenen, die man so oder in ähnlicher Form schon in einem der vielen Vorgängern gesehen hat. Das trägt mit dazu bei, dass die Handlung, trotz ein paar kleinen Twist-Versuchen, ziemlich vorhersehbar ist und es keine Überraschungen gibt.
Prometheus rückte von den Aliens ab und setzte die Konstrukteure in den Fokus. Dabei ging Scott zeitgleich auf die Schöpfung der Menschheit ein. Sehr große Themen, wo man sich mit einer Fortsetzung von Prometheus viele Antworten auf die gestellten Fragen erhofft hat. Viele dieser Antworten wird man jedoch vergeblich suchen. Denn wie eingangs gesagt, setzt Alien – Covenant ganz neue Schwerpunkte und statt weiter auf die Geschichte der Konstrukteure einzugehen, werden diese relativ schnell beiseite gepackt und der Film fokussiert sich auf die Entstehungsgeschichte der namensgebenden Aliens.
Dabei bekommt man eine visuell hochklassische Präsentation geboten. Die Soundeffekte wissen ebenfalls zu überzeugen, mit dem grandiosen Soundtrack von Prometheus kann dieser Film jedoch nicht im Geringsten mithalten.
Trotzdem wird die Geschichte von Altmeister Scott hervorragend inszeniert und in den gut zwei Stunden spannend erzählt. Es tritt keine einzige Länge auf und man fühlt sich jeder Zeit – trotz der vorhersehbaren Geschichte – gut unterhalten.
Auch wenn man diverse Monster zu Gesicht bekommt, so hat leider der Einsatz des Aliens an seinem Effekt verloren. Vielleicht weil es in diesem Film nur noch der Nebendarsteller ist – denn im Fokus dieses Streifens steht ganz eindeutig Michael Fassbender in seinen Darbietungen. Das Alien ist ein nettes Beiwerk, aber die Stimmung wie aus Alien, Aliens oder Alien³ kann bei weitem nicht erreicht werden.
Weiterhin missfiel es mir, dass man nicht an den Fragen von Prometheus angeschlossen hat, sondern sich stattdessen neue gestellt und immerhin zugleich auch beantwortet hat.
Neben Fassbender wird der Rest der Darsteller von, in meinen Augen, eher unbekannten Schauspielern darstellt – welche aber allesamt einen tollen Job machen und jede Figur ausreichend Zeit erhält.
Der Film verabschiedet sich zwar mit einigen Antworten, aber trotzdem mit einem offenen Ende und lässt die Zuschauer gespannt auf den nächsten Film der Alien-Vorgeschichte warten.
Fazit
Alien – Covenant ist ein handwerklich perfekter Science Fiction Film geworden. Dass Ridley Scott es versteht, Filme zu inszenieren, das ist bekannt und das hat er auch nicht verlernt. Der eigenwillige Regisseur hat aber leider einen neuen Weg eingeschlagen, womit er zwar an Prometheus anknüpft, diesen aber mehr oder weniger trotzdem liegen lässt. Gleichzeitig arbeitet Scott mit diesem Weg an der Entmystifizierung seiner 1979 mit Alien erschaffen bedrohlichen Stimmung.
7 von 10 Punkten für Alien – Covenant.