Bewertung: 3.5 / 5
Planet der Affen – Survival ist ein US amerikanischer Abenteuerfilm von Matt Reeves aus dem Jahr 2017 und die Fortsetzung von Planet der Affen – Revolution. Die Kritik ist wie immer spoilerfrei.
Trailer zu Planet der Affen - Survival
Kurzkritik
Vorweg sei gesagt, dass ich Prevolution absolut klasse fand und mir Revolution dahingegen ziemlich überflüssig, wenn auch optisch sehenswert vorkam.
In einiger Hinsicht setzt Survival den Trend von Revolution fort. Die Effekte und Darstellungen der Affen sind noch detailreicher und noch intensiver und der Film ist ein optischer Leckerbissen. Neben den Motion Capture Affen gibt es keine bekannten Darsteller aus den Vorgängern zu sehen. Handlungstechnisch hat man sich gefragt, warum der Film in Deutschland nicht „Evolution“ genannt wurde, hätte es doch prima in die Reihe gepasst. Im Original schimpft sich der Streifen „War for the Planet of the Apes“ – und dieser Titel ist absolut marketingtechnischer Mist. Hier muss man wirklich und ausnahmsweise mal ein großes Lob an die deutsche Titelübersetzung richten, denn „Survival“ trifft die Geschichte vom dritten Film noch am besten.
Es steht kein großer Krieg im Fokus und auch keine Evolution, stattdessen konzentriert sich dieser Film noch intensiver als seine beiden Vorgänger auf den Hauptdarsteller – Andy Serkis als Caesar. Als letzter Teil einer Trilogie drückt der Film dem Verbund auch zeitgleich seinen Stempel auf. Es ist keine Prequel-Trilogie für den Klassiker von damals, es ist eine Caesar-Trilogie. So versucht man auch gar nicht, die Geschichte und die Entwicklung von Menschen und Affen groß weiterzuspinnen – was bei der erforderlichen zeitlichen Distanz auch nachvollziehbar ist. Stattdessen konzentriert man sich auf seinen Hauptaffen und dessen Motive.
Den großen Krieg sucht man in diesem Film also vergeblich. Noch ein weiterer Film, der kein Kriegsfilm sein will, sondern ein Überlebensfilm – ist ja inzwischen schon bekannt.
Die ganz großen CGI Schlachten bleiben damit, verglichen mit dem Vorgänger, aus. Der Film kommt durchaus etwas persönlicher daher. Jedoch erschien die erste Stunde recht langgezogen, diese hätte man locker deutlich kürzen können.
Trotz des neuen, persönlichen Weges bietet Planet der Affen – Survival wenig Neues. Fans der beiden Vorgänger werden vermutlich trotzdem sehr gut bedient werden. Leute die einen tollen Anschluss an das Original erwarten, sollten ihre Erwartungen aber mäßigen.
Eine ganz große Stärke von Planet der Affen – Survival ist die Musik! Michael Giacchino hat wunderbare Stücke komponiert, welche zu der schönsten Musik gehören, die man die letzten Jahre im Kino hören konnte. Darüber hinaus gibt es Mitten im Film eine ganz starke Szene, welche durch die wahnsinnige Musik von Giaccino bekräftigt wird. In diesen paar Minuten ist die Messlatte ganz weit hoch gelegt worden und Matt Reeves hat sein Potential gezeigt. Leider kann dieses wirklich starke Niveau zuvor und auch danach nicht annähernd erreicht werden. Auch wenn es immer wieder ganz nette Einfälle und Szenen gibt, plätschert der Film leider die meiste Zeit auf durchschnittlichen Filmniveau daher.
Der Hauptschurke, dargestellt von Woody Harrelson, erledigt einen soliden und authentischen Part - alles im Rahmen seiner Möglichkeit. Denn der Film bleibt überwiegend ein Affentheater - und das ist nicht negativ gemeint.
Eine Cast-Überraschung ist die erst 14 jährige Amiah Miller welche sehr Ausdrucksstark spielt und mit den Motion Capture Affen locker mithalten kann. Unterstützt wird ihr Schauspiel jedoch auch von einer sehr schönen Rolle.
Fazit
Das Niveau vom Erstling (Prevolution) konnte erneut nicht erreicht werden. In vielerlei Hinsicht bewegt sich Survival auf dem Level von Revolution – was für mich persönlich kein Qualitätsmerkmal war. Trotzdem versucht er hier und da ein paar Sachen anders zu machen und dies gelingt ihm in Teilen richtig gut. Zudem gibt es eine wunderschöne Musik und diese schon fast perfekten paar Minuten in der Mitte des Films. Diese Faktoren verhelfen einen eher durchschnittlichen und austauschbaren Film dann doch zu einer noch ordentlich und empfehlenswerten Bewertung mit 7 von 10 möglichen Punkten.