Während die Spielergemeinde dem 11. Dezember und den dann stattfindenden Spike Video Game Awards entgegenfiebert, wo die Vorstellung von dem PS3-Spiel Uncharted 3 erwartet wird, interessiert uns hier natürlich mehr der erste Kinofilm zur Spielereihe. Wie passend das The Fighter-Regisseur David O. Russell ein kleines Update gab und damit Einblicke in die filmische Umsetzung von Uncharted.
Letzte Woche folgte die News, dass Schauspieler Mark Wahlberg (The Fighter) Nathan Drake, den Abenteuercharakter des Videospiels Uncharted, verkörpern könnte. Doch die darauf antwortenden Verzweiflungsschreie der Nathan Fillion-Fans erreichen heute noch das Projekt, zeigten bisher aber keinerlei Wirkung. An der Situation Wahlberg / Drake hat sich also nichts geändert und auch Robert De Niro sowie Joe Pesci als dessen Vater und Onkel sind aktuell. Mit Pesci laufen noch die Verhandlungen. Russell sagt, dass die Hälfte des Drehbuchs fertig sei, welches die Spielestory um Nathans Familie erweitert. Bisher kraxelte Nathan ja immer allein mit seinem Kumpel Sully und hübschen Frauen durch Dschungel- und Eislandschaften. Ein zentraler Punkt, den Russell angesprochen hat, war, dass er die Uncharted-Verfilmung als Familienangelegenheit inszenieren will. Eine dynamische Familie, die mit den gefundenen Antiquitäten und Schätzen Verhandlungen mit Leitern von Museen anstellt, um selbst Gerechtigkeit über diese Kulturgegenstände walten zu lassen. Verpackt in einen groß angelegten und internationalen Abenteuer-Action-Film wird das eine vortreffliche Idee abgeben, deutet er an.
Der Regisseur erzählt, dass es einen weiteren wichtigen Schritt darstelle, die Story des Spiels, trotz der Schreie der Fans der Spielreihe, anzupassen, weil der Stoff für einen groß angelegten Kinofilm zu gering ist. Ein Actionfilm, der aber auch sehr viel Charakterzeugs dabei hat, das ist Russells Vision. Den einen oder anderen Fan der Spiele mag so etwas erschrecken, hat das alles doch wenig mit Uncharted zu tun. Vielleicht geht Russell hier aber genau den richtigen Weg, indem er die Spielewelt um neue Aspekte bereichert. Der Fokus auf Charakterentwicklung, die Beziehungen untereinander und das mit Action und Abenteuer würzen, könnte vielleicht sogar für den Erfolg entscheidend sein. Es gibt genug Videospielverfilmungen, die sich wie Sklaven an der Vorlage am Ursprungsmedium orientieren. Statt neue Dinge zu probieren, versucht man Videospiele als Film zu verkaufen, samt flacher Handlung und schneller Schnitte. Der Videospieler soll glücklich werden und bleibt bei diesem Prozess dennoch auf der Strecke. Wenn Uncharted aber mehr sein soll als nur eine weitere Videospielverfilmung, muss Russell diesen Schritt gehen.
Ob er dabei die richtige Richtung einschlägt, wissen wir natürlich erst, wenn Uncharted in die Kinos kommt. Aber auf die Familie zu setzen ist vielleicht nicht verkehrt, uns fällt da spontan die Lethal Weapon-Reihe ein. Nicht die Action machte diese Filme zu Klassikern, sondern das Zusammenspiel aus Witz, Action und den Beziehungen der Figuren. Vielleicht will Russell genau diesen Weg einschlagen, aber das ist nur Spekulation von unserer Seite.