Obwohl nach Hugh Jackman nun doch auch Patrick Stewart dem X-Men-Franchise Lebewohl sagt, weil Logan - The Wolverine für ihn nicht mehr zu toppen ist, muss man sich um die Zukunft der Mutanten keine Sorgen machen. Genug neue Filme sind in Entwicklung. Und ja, sagt Simon Kinberg, es gibt einen langfristigen Plan. Einen Plan dafür, was man mit diesen Filmen anstellen will und wie sie miteinander interagieren oder zusammenlaufen könnten. Gleichzeitig sollen die Regisseure weiterhin Freiheiten haben, die Möglichkeit, kreativ und provokativ zu sein - was sich bei Deadpool ja schon ausgezahlt habe und hoffentlich auch bei Logan - The Wolverine auszahlen werde.
Als nächstes "Deadpool 2" und "New Mutants"
Sowohl Deadpool 2 als auch X-Men - The New Mutants sollen dieses Jahr gedreht werden, erklärt Kinberg. Bei New Mutants wartet man gespannt auf eine neue Fassung des Drehbuchs, um dann Ende des Frühlings, Anfang des Sommers loslegen und den Film 2018 ins Kino bringen zu können. Mit Josh Boone habe man auch einen Hardcore-Fan der New Mutants-Comics am Ruder. Ähnlich die Situation bei Deadpool 2, wo Ryan Reynolds und seine Jungs hart am Skript arbeiten. Es soll schon richtig gut sein. Derzeit werden die Darsteller für die neuen Charaktere gecastet, sind zwar nicht viele, so Kinberg, aber einige große (wie Cable und Domino). Auch hier der Plan: Drehstart dieses Jahr, Kinostart nächstes Jahr.
Danach "X-Men - Supernova"?
Bei X-Men - Supernova, dem mutmaßlichen Nachfolger von X-Men - Apocalypse, der Jean Grey (Sophie Turner) und die "Dark Phoenix Saga" zum Thema haben soll, könnte Kinberg erstmals selbst auf die Regiestuhl sitzen. Er betont allerdings, dass es verfrüht berichtet wurde und noch lange nicht offiziell ist. Vorbereitet wird dieser Film aber, das bestätigt er. Nicholas Hoult, der seit X-Men - Erste Entscheidung Hank McCoy/Beast spielt, geht schon davon aus, dass er wieder dabei sein wird. Und hofft es, denn er liebt den Charakter und alle Beteiligten und weiß, dass ein weiterer Teil in Arbeit ist.
Als Drehbuchautor von X-Men - Apocalypse hat Kinberg auch seine Lehren aus den schlechten Kritiken gezogen. Er habe sich die Story ursprünglich als die Geschichte einer Familie, die auseinanderbricht und dann wieder zusammenfindet, gedacht, am Ende aber ging es vordergründig um einen Typen, der die Welt zerstören will - ein Superheldenfilm wie vor 25, 30 Jahren. Das Globale übertrumpfte das Menschliche und Persönliche, obwohl es eigentlich immer andersrum sein müsste, sieht Kinberg ein.
Bryan Singer habe es beim ersten X-Men-Film brillant hingekriegt, wo zwar Magneto (Ian McKellen) etwas von globalen Ausmaßen plant, es letztlich aber um Wolverine (Jackman) und Rogue (Anna Paquin) ging, zwei verlorene Seelen, die sich finden und so zu den X-Men finden. Bei X-Men - Apocalypse sei man davon ein bisschen weggedriftet, vielleicht weil alle zu verliebt in die Möglichkeit waren, die Welt in Schutt und Asche legen und Dinge tun zu können, die noch in keinem anderen X-Men-Film getan wurden. Nicht auf die Größe kommt es an, weiß Kinberg jetzt. Weltzerstörung allein reicht nicht mehr, die Zuschauer haben so was schon Millionen Mal in Videospielen und Filmen gesehen.
Und dann endlich "Gambit"?
Vergessen wir aber auch Gambit nicht, das Problemkind im X-Men-Universum. Kinberg zeigt sich zuversichtlich: Es sei ein Film, an dem immer noch sehr aktiv gearbeitet werde, und Channing Tatum sei unglaublich engagiert bei der Sache. Man plane, Gambit wahrscheinlich Anfang des nächsten Jahres zu drehen. Bis dahin lässt sich bestimmt auch ein neuer Regisseur auftreiben, nachdem schon Rupert Wyatt und Doug Liman die Fliege gemacht haben.
Was ist eigentlich mit den Fantastic Four?
Ziemlich in Hintertreffen geraten sind nach dem missglückten Reboot die Fantastic Four, die ja ebenfalls 20th Century Fox gehören. Noch! Ob das Studio weitere Filme produzieren muss, um die Rechte an den Marvel-Superhelden zu behalten, weiß Kinberg nicht. Die Wahrheit sei, dass man kein Fantastic Four 2 machen werde, solange nicht sichergestellt ist, dass es 100%-ig passt - auch wenn man es gerne machen würde, da man an den Cast glaubt und aus den eigenen Fehlern gelernt hat. Noch eine Chance werde man von den Fans aber nicht bekommen, der nächste Versuch muss sitzen.