Bewertung: 5 / 5
„Was würden Sie tun? Wie weit würden Sie gehen um jemanden zu retten, den Sie lieben?“ Gut, dieses Zitat stammte aus dem interaktiven Film Heavy Rain und nicht aus dem Film, über den ich heute schreibe. Aber hey, dieses Zitat beschreibt den Film perfekt. Die Tochter des Ex-Agenten Brain Millis Kim wird von einer skrupellosen Frauenhandel-Zirkels in Paris entführt. Da Brain durch seine guten Kontakte weiß, dass mit diesen Typen nicht zu Scherzen ist und ihm nur 96 Stunden bleiben bis sich Kims Spur verliert, zieht er alleine los und weckt den Profi-Killer/Agenten in sich wieder. Eine Jagd gegen die Zeit beginnt… Mehr muss und kann man zur Story sagen, da ich sonst unnötig spoilern würde. Wieso? Weil der Plot einfach nur wahnsinnig spannend ist! „96-Hours-Taken“ ist mit seinen knapp 1,5 Stunden ein recht kurzer Film, dennoch spürt man diese Kürze nie, da die Handlung mit einen Wort als gelungen bezeichnen kann. Dabei nimmt sich der Film anfangs die Zeit seine, bzw. seinen Protagonisten einzuführen. So lernen wir Brain als einen vorsichtigen, aber sorgenvollen Vater kennen, der versucht zur seiner Tochter, welche durch die Scheidung mit seiner Frau Lenore aus dem Blick verloren ist, einen guten Draht zu erhalten. Doch dann reist Kim mit ihrer Freundin nach Frankreich, welches dieses mal als eine etwas andere „Stadt der Liebe“ kennenlernen, und wird dort nach kurzer Zeit entführt. Ab dem Punkt beginnt dann die richtige und actionlastiger Part von „96-Hours-Taken“. Mit toll geschnitten Schlägereien, Schießereien und Rasereien. Spannend, kompromisslos und erwachsen. Und hier wären wir auch schon beim nächsten Pluspunkt, neben der Spannung, von „96-Hours-Taken“: Die gnadenlose Darstellung von Gewalt. Denn hier wird nicht sauber gestorben. Hier wird nicht sauber mit einander gesprochen. Nein, hier geht es ernst und brutal zur Sache. Keine Witze, keine zwölfer Zurechtstutzung. Bei „96-Hours-Taken“ wird schonungslos alles dem Zuschauer gezeigt, was zu zeigen ist und genau diese Gewaltdarstellung demonstriert die Entschlossenheit von Brain. Realistisch, perfekt, 96. Aber wer spielt diesen Brain? Die Antwort: Liam Neeson. Wie gut? Sehr gut. Bitte um genauere Analyse. Liam Neeson spielt Brain Millis. Mehr muss man nicht sagen. Er verkörpert den rachsüchtigen und kompromisslosen Vater, der seine Tochter will perfekt. Mimik, Gesten und Stil, die bisher beste Leistung von Neeson, die ich je gesehen habe. Überhaupt ist der Film eine One-Man-Show und gerade deshalb kommt Neeson, der für sein Alter, in den halsbrecherischen und gelungenen Stunts eine sehr gute Figur macht, voll zur Geltung. Die Rolle des Killers nimmt man ihm einfach ab. Aber sonst, gibt es keinen anderen Schauspieler, der überhaupt was zu sagen hätte, weil die meisten schnell und schön in Szene gesetzt von Neeson ins Jenseits geschickt werden. Gut, Maggie Grace als die Tochter Kim ist sympathisch und Olivier Rabourdin als der zwielichtige Cop macht ebenfalls eine sehr gute Figur, aber gegen den einsamen Wolf Neeson sind beide haushoch unterlegen. Aber ist dies schlimm? Nein, weil die Schauspieler glaubwürdig rüberkommen. Ein hohes Niveau wird uns geboten. Die Musik ist minimalistisch und recht ruhig gehalten, dreht aber auf wenn es zur Sache geht. Sie klingt schön und passt zum Film, mehr kann ich dazu nicht sagen bzw. aussetzen. „96-Hours-Taken“ ist ein kompromissloser, erwachsener Action-Thriller der gekonnt seine Handlung präsentiert und Liam Neeson in Bestform zeigt und dies in seinen Alter! Der Film ist spannend, actionreich, doch er hat seine ruhigen Momente, die sogar berühren und um diese Kritik passend zu beenden, das Zitat, welches den Film sehr gut beschreibt: „Was würden Sie tun? Wie weit würden Sie gehen um jemanden zu retten, den Sie lieben?“ Die Antwort: Sehr weit. „96-Hours-Taken“ bekommt 5 von 5 Hüten.
96 Hours Bewertung
