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Aladdin

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Aladdin Kritik

Aladdin Kritik

Aladdin Kritik
0 Kommentare - 17.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Aladdin" ist.
Aladdin

Bewertung: 3.5 / 5

Der Straßendieb Aladdin (Mena Massoud) lebt mit seinem Affen Abu in den Straßen von Agrabah. Mit Diebstählen hält er sich über Wasser, doch träumt eigentlich davon, sein Leben hinter sich zu lassen. Bei einem seiner Streifzüge lernt er die nie gesehene Prinzessin Jasmin (Naomi Scott) kennen, die sich verkleidet hat, um mit den Bürgern ihrer Stadt in Kontakt zu kommen. Aladdin verliebt sich sofort und setzt alles daran, die schöne, junge Frau wiederzusehen. Bei einem Versuch ins Schloss zu kommen wird er kurzerhand in den Kerker geworfen. Dort tritt ihm der zwielichtige Großwesir Jafar (Marwan Kenzari) gegenüber und bietet Aladdin die Freiheit an, wenn er ihm eine sagenumwobene Lampe bringt. Doch der Großwesir denkt nicht im Entferntesten daran, sein Versprechen zu halten.

Völlig belanglosen und banalen Menschenbildern zufolge, gibt es eine simple Kategorisierung, nach welcher man das Leben betrachten muss. Im Leben gibt es gut. Menschen, die sich für andere einsetzen, die selbstlos sind, ihre eigenen Interessen unterordnen, die nett sind, freundlich, eigentlich immer alles dafür tun würden, daß es anderen gut geht. Dann gibt es böse Menschen, denen es vor allem um materielle Macht geht, die keine zweite Meinung akzeptieren und so weiter und so fort. Für die Menschen sind aber gerade diese Menschen, immer wieder faszinierend, weil sie einen mit vermeintlich falschen Bedürfnissen und sehr wahrscheinlich falschen Methoden konfrontieren und faszinieren. Im Jahr 1992 erschien ein Film, den man heute allgemein hin als Zeichentrickklassiker ansieht. Die Rede ist hier von Aladdin, einem Film, über einen Straßenjungen, der tatsächlich für Disney-Verhältnisse ungewöhnlich systemisch ist. Das „böse“ in diesem Werk ist Jafar, ein Mann, der nach Macht strebt, der aus ähnlichen Verhältnissen wie Aladdin stammt und doch ein ganz anderer Charakter ist. In diesem Fall bleibt Jafar aber maximal farblos. Zwar geschieht vieles, was an der Figur im Original funktioniert, auch schlecht und ergreifend über die Zeichnungen. Doch in diesem Fall ist die Figur einfach böse und ganz salopp gesagt fehlt es Schauspieler Marwan Kenzari an Charisma und der nötigen Androngünheit, um diese Figur glaubhaft, in Szene zu setzen.

Allgemein hin muss man wohl selbst als großer Disney-Fan erkennen, daß es sich bei Aladdin, wie auch bei allen anderen Live-Action-Remakes wie etwa Cinderella (2015), The Jungle Book (2016) oder auch Dumbo (2019) um erbärmliche Versuche handelt, Geld abzugreifen. Obwohl, es scheint ja zu zünden. Minimaler Aufwand, für maximalen Gewinn. Wer hier nun nach Kunst sucht, der wird sie vor allem in den Segmenten finden, die aus dem Original stammen. Obwohl, so ganz eindeutig ist das im Falle von Guy Ritchies Aladdin auch nicht. Zum einen wäre da Will Smith als Dschinni, der hier eine Spielfreude an den Tag legt, die man von ihm schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Wann immer er seine Dialoge und seine durchaus auch sehr lustigen Dialoge rüberbringt, kann man das Strahlen und das Grinsen in seinem Gesicht sehen, daß er sich verkneifen muss, damit er keinen Patzer produziert. Will Smith ist nicht Robin Williams, das ist sicher richtig. Robin Williams schöpferische Kraft im Original ist immerhin so beeindruckend, daß man das selbst durch andere Tonfassungen noch merkt. Aber Will Smiths Dschinni ist auch gar nicht danach ausgelegt, einfach Robin Williams zu kopieren. Seine Figur hat die nötige Coolness eines Will Smith, aber auch die ständigen ironischen Brechungen, wodurch es nicht mal herausreißend wirkt, wenn er etwa vor Mena Massoud in Bauchlage und mit den Händen an dem Kopf liegt und alles über die Liebe wissen möchte. Es ist einfach berauschend.

Abgesehen von diesem kleinen Patzer beim Antagonisten, muss man aber auch sagen, daß auch die anderen Figuren durchaus sehr gut gecastet sind. Auch ein Mena Massoud hat eine beeindruckende Präsenz, während Naomi Scott diese durchaus aus heutiger Sicht schwierige Figur relativ demonstrativ machtvoll verkörpert. Die Geschichte von Aladdin, einem bettelarmen jungen, der vor allem von einem Klassizismus in die Enge getrieben wird, ist ja eigentlich im Kern etwas, das aus heutiger Sicht eher unpassend wirkt. Aber wenn man sich das mal vor Augen führt und man sucht nach einer Begründung dafür, warum dieses Werk überhaupt entstanden ist, dann gibt es eigentlich kaum eine bessere Geschichte als Aladdin, um sie heute nochmal zu erzählen. Unsere Welt ist ja durchaus darauf bedacht, immer wieder ein Bild von einzelnen Individuen zu kreieren. Besser gesagt, diese Menschen sind es. Selbstoptimierung durch irgendwelche bearbeiteten Fotos im Internet. Und das Perfide an sozialen Meiden ist ja, die Beschallung damit und das ständige Vergleichspotential, daß man da aufgedrückt bekommt. Ein Mann muss so sein. Eine Frau muss so sein. Und da geht es nicht nur ums Aussehen. Am besten hat man mit Anfang dreißig schon mindestens zwei Firmen gegründet und einen Doktortitel. Diesem Irrtum verfällt auch Aladdin und so lebt er etwas vor. Natürlich hat er in Jasmin auch das Glück, daß sie sich nach Authentizität sehnt, doch im Kern ist es eine wunderbare Botschaft, sich nicht zu verstellen und auf innere Werte, wie Herz und einen gewissen Intellekt zu achten. Da liegt also Wahrhaftigkeit unter der Oberfläche.

Sicherlich sollte man sich nie irgendwelchen Vulgärdebatten hingeben. Gerade heute schweigt man das besser aus, weil diese vulnerablen Gegensatz-Polemiken von links und rechts immer wieder nur eine Antwort auf viel zu komplexe Fragen geben können. Da wird dann ein politisches Statement mit solchen Liedern wie Speechless gesetzt und letzten Endes muss man sich dann wohl entscheiden, ob man das großartig, oder zum Kotzen findet. Es ist im Film nicht gerade subtil integriert worden, daß kann man wohl sagen. Davon abgesehen ist das wohl auch beabsichtigt und die letztliche Aussage, die man über das Lied treffen kann, ist, daß da wohl eine Kraft hinter steckt, doch das Lied selber eigentlich relativ belanglos ist. Zumindest auf rein künstlerischer Ebene. Es ist egal und es sollte nicht immer nur ein politisches Schlachtrufen sein, wenn man mal irgendetwas getan oder auch nicht getan hat.

Mit weitem Abstand ist Aladdin die bis dato einzig sehenswerte und tatsächlich gute Live-Action-Verfilmung eines Disney-Klassikers. Woran das liegt, kann man wohl gar nicht so genau sagen und würde vermutlich jeder andere auch ein wenig anders sehen. Die Faszination liegt hier vor allem in der Relevanz der Geschichte, aber auch darin, daß man sich an einigen Stellen durchaus daran versucht hat, etwas Neues zu machen. Was der schwache Antagonist nicht auffangen kann, wird dann aber vor allem von Will Smith getragen und sorgt für gute Laune.

Trailer zu Aladdin

Aladdin Bewertung
Bewertung des Films
710

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