Bewertung: 3.5 / 5
OMG, meine erste Kritik hier :O
Wobei es im Grunde eher ein Kommentar ist. Ich möchte mich lieber "halbwegs" kurz halten und nicht all zuuu sehr auf jedes Detail eingehen.
Trailer zu Alita - Battle Angel
Das ist auch schon genau der Punkt: Alita ist für mich primär lockere Unterhaltung. Ich bin nicht mit der Erwartung in den Film gegangen, DEN Oscar-Film 2020 zu sehen, der eine Meta-Ebene hat, die mein gesamtes, moralisches Weltbild in Frage stellt.
Es ist ein Action-Abenteuer - und das ist völlig ok! Für dieses Genre macht Alita seine Sache ziemlich gut. Hier gibt es viele Vertreter, die deutlich stumpfer an die Sache herangehen und sich dabei auch noch zu ernst nehmen. Ich fand es gut, dass die Welt von Alita trotz aller Düsternis irgendwie positiv wirkte. Dadurch wirkte der Film viel lockerer und nicht so drückend, was der Funktion als "seichte Unterhaltung" sehr entgegenkam.
Bestechen tut Alita vor allem durch die vielen, vielen Cyborg-Ideen. Die vielen auf Robo-Körpern "schwebenden Gesichter" wirken allerdings häufig etwas befremdlich. Dabei würde ich gar nicht sagen, dass die Computereffekte schlecht sind. Ich denke, es ist einfach eine Kopf-Sache, dass man sowas schlicht nicht als "real" hinnehmen möchte.
Wirklich erstaunt war ich an der Stelle allerdings, wie Brutal der Film für seine FSK 12 doch ist - da ist man wohl ganz, ganz knapp an FSK 16 vorbeigeschrammt. Aber hier werden einige Körper (nicht nur Cyborgs) einfach mal in zwei (oder mehr) geteilt, oder von Gesichtern ein Scheibchen abgeschnitten.
Gerade hierfür gibt es Pluspunkte von mir. Ich denke, alles andere hätte den Film eventuell ZU sehr weichgespült und ihn vielleicht sogar zum Teenie-Film werden lassen.
Abzüge gibt es von mir für Christoph Walz - nicht, weil er seine Sache schlecht macht. Ich persönlich finde seine Rolle als Dr. Dyson Ido an manchen Stellen dann doch etwas zu "albern". Das heißt, als Doktor ist er völlig ok, aber als Kopfgeldjäger...no way. Wie dieser (sorry) alte Mann mit diesem großen Hammer rumrennt, der eine wahnsinnig träge Waffe ist nach einem Schlag seine komplette Verteidigung offen lässt...so jemand dürfte keinen einzigen Tag gegen Cyborg-Mörder überstehen.
Ebenfalls Abzüge gibt es für mich für den aller letzten Twist, als Hugo - der mittlerweile auch zum Cyborg wurde - meint, er müsste das Kabel zur fliegenden Stadt Zalem hochklettern. Es wird zwar ein kleines bisschen Angedeutet, dass Nova ihn letztlich dazu getrieben hat, aber ich fand es einfach unnötig noch einmal dran geklatscht, richtig "gezwungen". Letztlich ging es wohl einfach nur darum, dass Hugo stirbt bzw. es ein Opfer gibt, damit Alita eine noch stärkere Motivation für den nächsten Teil hat. Ob man das nicht hätte anders lösen können...?
Am Ende könnte man vielleicht sagen, dass Marvel dieses Genre perfektioniert hat. Wer aber ähnliche Unterhaltung fernab des MCU möchte, der ist bei Alita gar nicht so verkehrt.