Bewertung: 3.5 / 5
Zeit war da und das Kino auch nicht übermäßig stark besucht, entsprechend ging es heute in Ant-Man and the Wasp - Quantimania, einfach weil ein neuer MCU-Film halt einfach für mich nach wie vor Pflichttermin im Kino ist. Und auch wenn wir in Phase IV eher viele alleinstehende Filme hatten, die wenig von den Plänen für die Zukunft vermuten ließen, war ich hier voller Hoffnung.
Trailer zu Ant-Man and the Wasp - Quantumania
Soviel sei schonmal verraten: Ich fand ihn gut - definitiv. Er fühlte sich jedenfalls an, als würde er ENDLICH ein wenig mehr über den weiteren Fahrplan in Phase V und VI verraten. Ansonsten waren die Charaktere halt relativ bekannt, Scott (Paul Rudd), Hope (Evangeline Lily), Hank (Michael Douglas) und Ehefrau Janet (Michelle Pfeiffer) bleiben im Grunde wer sie seit 2 Filmen sind, Cassie (Kathryn Newton) ist jetzt älter und aktiver in die Handlung eingebunden, wirkt dadurch dann zugleich auch wie ein eigenständigerer Charakter - aber nahezu alle im Film neuen Figuren blieben blass bis völlig irrelevant, weil sie recht offensichtlich nur Bestandteile dieser "Quantumverse-Crew" sind und nicht viel zum großen Gesamtbild beitragen werden.
Der große Star war hier sicherlich Kang (Jonathan Majors), der sich jetzt stärker in den Fokus bewegt und seinen ersten eindrucksvolleren Auftritt genießen darf, nachdem er in Loki ja noch recht reduziert agierte. Die Intensität der Figur ist hier immer wieder fast greifbar und Majors spielt sich stark ins Gedächtnis als diese bedrohliche Instanz, die einfach völlig casual im Gespräch erwähnt, dass sie in der Vergangenheit in etlichen Realitäten Avengers getötet habe. Und das Spannende hier ist: Man kauft es ihm ab. Zu keinem Zeitpunkt glaubt man daran, dass er nicht fähig wäre bis zum Äußersten zu gehen, um seine Ziele zu erreichen. Und anders als Thanos mit seinem verdrehten Moralempfinden und "Masterplan" scheint Kang dem Leben einfach keinerlei Bedeutung in seiner Vorstellung vom "Großen Ganzen" beizumessen, was ihn umso furchterregender erscheinen lässt.
Jedenfalls macht der Film von vorne bis hinten Spaß, verliert sich nicht in irgendwelchen Nebenschauplätzen und zieht seine 2 Stunden Laufzeit unterhaltsam durch. Ich würde hier fast so weit gehen zu sagen: ein klassischer One-Off-Film, der ein weitestgehend in sich geschlossenes Abenteuer auf die Leinwand zaubert, das zwar vom Vorwissen aus den anderen Filmen profitiert, sich aber (im positiven Sinne) nie nach mehr anfühlt als es sein will. So bleibt ein vergleichweise wenig spektakulärer Eintrag ins MCU, der jedoch trotzdem mit seiner interessanten Welt und dem hervorragenden Schurken punkten kann. Schön ist hier auch: Die Effekte können (wie in den beiden Vorgängern) das 3D rechtfertigen und sehen weitestgehend eine Ecke solider aus, als in den letzten 2-3 Beiträgen zum MCU. Ob das bereits Vorboten der versprochenen verbesserten Qualitätskontrollen seitens Feige sind, oder man sich hier einfach generell mehr Mühe gegeben hat - wir werden es sicher in der näheren Zukunft erfahren.
Scoremäßig bringt der Film zudem zumindest mal wieder ein paar etwas prägnantere Melodien und ein Leitmotiv mit, das immer wieder erklingt und für einen gewissen Wiedererkennungswert sorgen kann. Überhaupt gelingt es Christophe Beck hier weiterhin seine Fingerabdrücke im MCU zu hinterlassen, nachdem er bereits mit dem Vorgänger, sowie WandaVision und auch Hawkeye einigen der letzten Projekte ihre Musik verlieh. Klar - richtig groß und herausragend sind die Scores hier selten, aber das eine oder andere Stück bleibt dann doch haften und vor allem die eher sphärischeren Klänge passen hervorragend zu diesem Quantum-Universum, das so fremdartig erscheint.
Fazit:
Ant-Man and the Wasp - Quantumania ist sicher nicht der beeindruckendste Beitrag zum MCU, aber er deutet in jedem Fall einige große Dinge an, die die Zukunft bringen wird. Als nun wahrhaftiger Start in eine neue Phase dürfte er für den weiteren Verlauf neben Loki und Doctor Strange in the Multiverse of Madness doch den bisher größten Einfluss haben. Die zwei Stunden mit Ant-Man und seiner Familie in der Quantenebene vergehen wie im Flug, die Musik passt, die Effekte und das 3D sehen gut aus und der Schurke überzeugt. Und auch wenn darüber hinaus leider immer noch vieles dem eher episodenhaften "Dienst nach Vorschrift" im MCU folgt, kann ich doch die eher negativen Stimmen nicht gänzlich verstehen. Ich jedenfalls hatte meinen Spaß und würde hier "gute"
7/10 Punkte bzw. 3,5/5 Hüte
vergeben und Fans des MCU im Allgemeinen oder Ant-Mans im Speziellen den Kinobesuch wärmstens ans Herz legen. Ich denke ihr dürftet euren Spaß haben.