Bewertung: 4.5 / 5
Armageddon ist ein US amerikanischer Katastrophenfilm aus dem Jahr 1998 und wurde von Michael Bay inszeniert.
Der Titel der Kritik war der Auslöser, warum diese Kritik entstanden ist. Heute am vierten Juli hätte es sich möglicherweise angeboten, Independence Day zu sehen. Passenderweise hat dieser Film heute sein 25 jähriges Jubiläum.
Im Jahr 1996 stellt Independence Day den Startpunkt für viele Katastrophenfilme da, die unmittelbar folgten. Deep Impact, Dantes Peak, Volcano oder eben Armageddon. Demzufolge kann man schon sagen, dass der vierte Juli ein Schicksalstag für Armageddon war, denn ob es ohne Independence Day dieses Machwerk von Michael Bay je gegeben hätte?
Armageddon ist vermutlich der bayigste Film, den der eigenwillige Regisseur je gedreht hat. Daher ist es ein Streifen, der von vielen gehasst wird. Wer sich jedoch auf diesen Stil einlassen kann und wem es reicht, sich gute zwei Stunden lang berieseln zu lassen und wer über Patriotismus hinweg sehen kann, der kann von Armageddon gut unterhalten und emotional berührt werden.
Ein Asteroid wird entdeckt und rast unaufhaltsam auf die Erde zu. Vergleiche mit der Auslöschung der Dinosaurier werden gezogen. Die NASA entwickelt Pläne um das Szenario abzuwenden und die beste Lösung ist, ein tiefes Loch auf der Oberfläche zu bauen, dort eine Atombombe zu platzieren und zu zünden. Dafür braucht die NASA die Hilfe von besten Ölbohrern der Welt: Harry Stamper und sein Team.
Wie schon anfangs gesagt ist dieser Film Michael Bay in Reinform. Zeitlupen, manipulative Musik, grelles Licht, viele Explosionen und heroische kurze Dialoge. Im Hintergrund ist üblicherweise eine amerikanische Flagge zu sehen. Trotzdem bedient sich Bay sehr vielen zutaten, die wunderbar funktionieren. Zunächst ist der Cast großartig. Bruce Willis, Ben Affleck, Liv Tyler, Steve Buscemi, William Fichtner, Owen Wilson und Michael Clarke Duncan, um einfach mal die Namenhaftesten zu nennen. Alle Figuren bekommen durch das Drehbuch eines gewissen J.J. Abrams ausreichend Hintergrund und Persönlichkeit, dass man meint sie zu kennen und so auch mit fiebern kann.
Begleitet wird das Musik von einem mitreißenden Soundtrack von Trevor Rabin und Harry Gregson-Williams. Zudem steuert die Band Aerosmith mit Dont wanna miss a thing starke Musik bei.
Visuell sah der Film 1998 großartig aus, heute ist manches etwas einstaubt, aber getarnt hinter Bays grellen Lichtern fällt das nicht so sehr auf.
Die große Empfindung gewinnt der Film aber vor allem durch die Inszenierung von Michael Bay, welcher die Optik, die Musik und seine Schauspieler geschickt zu kombinieren weiß, um bei vielen Zuschauern eine stark manipulative aber mitreißende Gänsehaut erzielen zu können. Den Peak hat der Schlussakt, wo schon viele Menschen berichtet haben, dass ihnen eine bestimmte Szene immer wieder Tränen in die Augen treibt.
Ist Bruce Willis so ein großartiger Schauspieler? Hat der Film so eine Tiefe? Nein, es ist Michael Bay auf dem Gipfel seines Schaffens.
Lässt man sich von diesen Gegebenheiten gerne mitreißen, dann bietet Armageddon 150 Minuten lang stark Unterhaltung die teilweise unter die Haut geht. Reagiert man gegen diese Art allergisch, mag man vermutlich gar nicht erst einschalten.
Für mich ist Armageddon neben Independence Day DER Katstrophenfilm schlechthin.