Anzeige
Anzeige
Anzeige

Avengers - Age of Ultron

Kritik Details Trailer News
Das ist das Ende, das Ende unseres gemeinsamen Weges...

Avengers 2 - Age of Ultron Kritik

Avengers 2 - Age of Ultron Kritik
4 Kommentare - 09.09.2015 von Duck-Anch-Amun
In dieser Userkritik verrät euch Duck-Anch-Amun, wie gut "Avengers - Age of Ultron" ist.
Avengers 2 - Age of Ultron

Bewertung: 4 / 5

Nach dreimaligen Sehen und den ständigen Diskussionen hier nach Hobbit 3 meine zweite Kritik. Achtung: Diese Kritik enthält massive Spoiler zu Avengers - Age of Ultron, aber auch zu anderen Marvel-Filme der sogenannten Phase 2. Viel Spass beim Lesen und Diskutieren.

Im Jahr 2012 schaffte es ein Team von unterschiedlichen Superhelden gleich mehrere Rekorde zu brechen. Nach mehreren Solofilmen in denen die Charaktere eingeführt wurden, versammelten sich diese Charaktere im Film The Avengers um erstmals die Welt zu retten. Nachdem Disney/Marvel die Helden wieder in Solofilme auftreten liess, kam 2015 nun der zweite Avengers-Teil in die Kinos. Avengers - Age of Ultron sollte die Rekorde von Avengers einstellen, wenn nicht sogar toppen. Von Anfang an entstand somit eine Erwartung an den Film und nach den ersten Trailern entstand ein wahrer Hype. Ob die Helden um Captain America und Co. die Erwartungen gerecht wurden könnt ihr hier nachlesen.

Trailer zu Avengers 2 - Age of Ultron

Handlung

Nach dem Fall von Shield und der Offenbarung, dass Hydra als Bedrohung weiterhin exisitiert, sind die Avengers als neue Instanz auserkoren, die Welt zu beschützen. In Sokovia treten sie gegen Hydra an, um Lokis Zepter wieder zuerlangen. Dabei treten ihnen 2 neue Antagonisten entgegen, welche es mit ihren Kräften aufnehmen können: der pfeilschnelle Pietro Maximoff und seine Schwester, die Hexe Wanda Maximoff, welche an der Seite Hydras kämpfen. Tony Stark wird dabei von Wanda verhext und sieht eine Vision, welche das Ende der Avengers und somit der Erde andeutet.
Entstetzt von dieser Vision, erkennt er dass die Avengers die Welt nicht beschützen können und er reaktiviert gemeinsam mit Bruce Banner ein älteres Sicherheitsprogramm: Ultron ist geboren. Doch der Roboter Ultron erfährt dank des Internets in nur wenigen Sekunden, dass die Welt eigentlich nur eine Bedrohung hat: die Avengers selbst, welche für Invasionen und Kriege zuständig sind. Ultron verbündet sich mit den Maximoff-Zwillingen um die Avengers auszuschalten, verfolgt dabei aber seine eigene Ziele: die Auslöschung der Menschheit. Diese Auslöschung soll Platz für Neues machen und Ultron sieht nur eine Möglichkeit zum Frieden: Evolution und Weiterentwicklung. In einem epischen Kampf müssen die Avengers sich mit ihren Feinden verbinden um Ultron aufzuhalten. Doch wie stoppt man ein Wesen, das keine Schwäche kennt?

Age of Ultron im Kontext des MCU

Age of Ultron ist die logische Fortsetzung der begonnen Handlung von Phase 2. Nachdem Shield, als bisherige Organisation die für den Schutz der Erde verantwortlich war, während Captain America: The Winter Soldier fiel, versuchen die Avengers die Bedrohung durch Hydra zu stoppen. Tony Stark wird dabei zum Anführer und nachdem er in Iron Man 3 erkannte, dass er nicht Iron Man sein muss um die Welt zu retten, setzt seine eigene Ressourcen ein, um die Avengers zu unterstützen. So entwickelt er aus seinen eigenen Iron Man-Anzügen die Iron Legion. Thor hingegen erklärte am Ende von Thor: The Dark Kingdom hingegen, dass er als Beschützer der Erde gutes tun will und verbündet sich mit seinen alten Weggefährten um Lokis Zepter zu finden.
Denn dieser Zepter enthält etwas, was gefährlicher ist als die bisherige Bedrohungen: einen Infinity Stein, welche der Zuschauer noch gut aus Guardians of the Galaxy kennt. Tony Stark, geblendet von seiner Vision und seinen ängsten, nutzt diesen Stein nach dem Sieg über Hydra, um eine künstliche Intelligenz zu erschaffen, ein A.I., welcher sich schnell gegen seinen Schöpfer stellt und zu einer Bedrohung für den Weltfrieden wird. Doch Ultron bleibt nicht die eigene Bedrohung, die Maximoff-Zwillinge mit denen sich der Roboter verbündet, können es ebenfalls mit den Avengers aufnehmen. Insbesonders Wanda kann druch ihre Visionen die Avengers an den Rand der Niederlage bringen. So werden selbst die eigenen Gefährten wie der Hulk, zu einem Gegner und die Medien reagieren erstmals kritisch auf die Avengers...ein Vorbote von Captain America: Civil War? Auf jedenfall ist der Bürgerkrieg der nächste logische Schritt, denn seit Avengers 1 wird der Zwist zwischen den Superhelden angedeutet. So trennen sich Cap und Tony am Ende zwar in Harmonie, jedoch erkennt man bereits, dass die gesamte Sache Tony sehr mitgenommen hat. Typisch sind dann auch die einzelnen Anspielungen auf andere MCU-Filme, sei es das Auftreten von Falcon, Fury, Hill oder die Erwähnung von Wakanda oder dem Winter Soldier.

Charaktere

Wie schon im ersten Teil, schafft es Whedon allen Avengers genügend Screentime zu geben. Tony Starks ängste und Selbstzweifel aus Iron Man 3 werden hervorragend aufgegriffen und verdeutlichen, wieso er seine Freunde hintergeht und wieso er einen "Killerroboter" erschafft. Seinen Iron Man spielt RDJ dabei gewohnt Cool und lässig, jedoch erkennen wir einen Tony, welcher am Ende des Films erschöpft ist und dem seine Fehler scheinbar mehr Probleme machen, als er natürlich zugeben würde. Thor darf wieder einmal seinen Hammer schwingen und es ist sein Charakter, welcher eigentlich die Handlung durch das Wissen über die Infinity Steine und der Suche nach dem Zepter voranbringt. Nachdem bereits Teil 1 uns einige Hintergrundinformationen über Black Widow gab, führt Whedon diesen Weg konstant weiter. Die taffe Kämpferin plagt sich ebenfalls mit Selbstzweifeln umher und wirkt dabei erstmalig auch wirklich verletzlich. Da trifft es sich doch gut, dass sie mit Bruce Banner einen Leidgenossen hat und sich zwischen beiden so etwas wie eine Romanze entwickelt. Bruce Alter-Ego Hulk kann sich inzwischen kontrollieren und hat wieder geniale Action-Momente. Nach dem Kampf mit Thor, darf er sich nun sogar dem Hulkbuster stellen, einem der Höhepunkte des Films. Leider entwickelt sich (auch durch einen fehlenden Solofilm) Hulk charakterklich anders als Bruce nicht weiter. So wirkt er wie in TIH wieder sehr animalisch und spricht kein einziges Wort. Auch Captain America schafft es nicht, seine Screentime mit echter Charakterentwicklung zu füllen. Zwar gibt er die Kommandos und Anweisungen und wirkt neben Tony (dem Unternehmensboss) als echter Leader der Avengers, seine starken Momente werden jedoch wohl erst in Civil War kommen. Positiv ist die Darstellung Hawkeyes, welcher in teil 1 noch viel zu kurz kam. Der gewohnte Sprücheklopfer aus den Comics taucht nun auch endlich vermehrt auf der Leinwand auf und zudem erfahren wir ebenfalls mehr über sein Leben. Die Momente in Bartons Haus sind die stärksten des Films, dazu später mehr.

Neben den Avengers tauchen auch neue Charaktere auf. Der Titelgeber Ultron (James Spader) ist der neue Bösewicht und Antagonist und versucht den Avengers das Fürchten zu lehren. Unbesiegbar, da er sein eigenes Ich ins Internet transferieren und seine Körper problemlos wechseln kann, stellt er wirklich eine Bedrohung dar. Dabei stellt Ultron diese Bedrohung jedoch eher so dar, als wenn er mit den Avengers spielen würde. Zu witzig, zu angeberisch, sieht er die Avengers widerum nicht als Gefahr für seinen Plan und leider schafft er es damit auch nicht dem Zuschauer zu vermitteln, dass wir es hier mit einem der besten Schurken der Comics zu tun haben. Auffallend ist dabei, dass es der Humor ist, welcher Ultron schwächlich wirken lässt. Obwohl es logisch ist, dass er die gleichen Angewohnheiten und Personofizierung von Tony Stark, seinem "Vater und Schöpfer" annimmt, so verkommt er dadurch jedoch eher als Witzfigur. Nicht wegen des Humors selbst, sondern eher durch unpassende Pointen an unpassenden Momenten. Neben Thor, Iron Man, Hawkeye und auch Quicksilver sind dies nun zuviele Charaktere, welche ihre überheblichkeit und Stärke in Humor umsetzen. Während alle über die Hulk-Momente in Avengers 1 lachen konnten, verkommen sie bei Ultron nun eher zum gezwungenen Joke. Vielleicht hätte Wheodon mehr Fingergefühl zeigen müssen und Ultrons Worte auch Taten folgen lassen. So wird Ultron zum Mörder, jedoch geht dies leider in zuvielen Momenten unter, seine Armee (welche eigentlich ja er selbst ist), dient nur als Spielzeug für die Avengers und ein Kampf um Leben und Tod (wie gegen Thor) wirkt nicht bedrohlich da mein weiss, dass keiner der beiden sterben wird. Auch wenn Ultrons Darstellung wie oben beschrieben komplett logisch ist, so ist weniger oft mehr. Dass Ultrons Wirken manchmal lächerlich wirkt, liegt wohl aber auch daran, dass man nach den bisherigen Schurken (Loki, Ronan, Malekith und Mandarin) sich einen kaltblütigen Mörder gewünscht hatte...sein Plan die Erde zu zerstören ist eine nette neue Idee, wirkt jedoch im Nachhinein betrachtet ebenfalls eher seltsam.
Neben Ultron sind auch die Maximoff-Zwillinge eine echte Bedrohung. Besonders Wanda als Scarlet Witch bekommt sehr viel Screentime und starke Momente und sie ist eigentlich durch ihre Visionen die Person, welche den Avengers am meisten Schaden zufügen kann (obwohl dies Ultron sein müsste). Man muss natürlich auch betonen, dass Elizabeth Olsen alleine schon von ihrer Erscheinung vielen die Show stiehlt, dies hilft sogar den ungewohnten Akkzent zu ignorieren. Quciksilver, gespielt von Aaron Taylor-Johnson kann alleine durch seine begrenzten Fähigkeiten da nicht komplett mithalten. Zwar spielt er seine Rolle souverän, geht anders als Wanda in seiner Rolle jedoch etwas unter und ist neben den etablierten Charakteren, einfach nur einer von vielen. Zwar stirbt er den Heldentod, doch hatte man erst angefangen eine Bindung zu ihm aufzubauen. Zudem muss er sich Vergleiche mit dem X-Men Quciksilver gefallen lassen...dieser hatte noch weniger Screentime, aber einen der denkwürdigsten Auftritte aller Zeiten. Trotz allem versteht man, wieso die Zwillinge anfangs Ultron und Hydra blind folgen und sich später dann den Avengers anschliessen.
Zuletzt taucht mit Vision ein neuer Charakter auf, den selbst die Avengers nicht einschätzen können. Zwar ist er die körperliche Erscheinung JARVIS, jedoch hat ihn der Infinity Stein zum Leben erwacht und Ultron ihn erschaffen, weshalb besonders Cap ihm anfangs nicht traut. Doch Vision (wunderbar gespielt von paul Bettany) schafft es, durch seine ruhige Art und Weise und durch einen herrlichen Gag sich als würdig zu zeigen und wird somit zu einer echten Waffe im kampf gegen Ultron.

Humor?!?

Ein grosser Kritikpunkt an den Marvel-Filmen ist ständig der Humor. Während man dies bei Guardians genial fand, bei Winter Soldier die perfekte Mischung gefunden wurde, wurde es bei Iron Man 3 heftig kritisiert. Kritisieren wird man ihn jedoch auch bei Avengers 2. Dafür zuständig ist widerum die Darstellung der Superhelden in Form von Thor und Iron Man, welche bekannt sind für ihre lockeren Sprüche. Zu ihnen gesellt sich dann nun endlich auch Hawkeye dazu und auch Cap und Romanoff lassen den einen und anderen One-Liner raus. Man mag dies unpassend finden, für Typen die aber sich unbesiegbar fühlen und durch ihre Selbstsicherheit eigene Schwächen verstecken ist dies ganz normal. Zudem grenzen die Filme sich somit von DC ab und somit ist trotz der wachsenden Fülle an Filmen für jeden Geschmack etwas dabei. Problematisch wird es, wenn der Gegner in Form von Ultron ebenfalls One-Line raushaut und er nicht die Sympathiewerte besitzt wie ein Loki. Denn durch den Humor an unpassenden Szenen wird der Gegner eben nicht so bedrohlich dargestellt wie er eigentlich ist. Wie bereits oben beschrieben verpasst Whedon ein ums andere Mal lieber eine Szene zu zeigen wo Ultron wirklich das personifizierte Böse ist und nutzt stattdessen einen One-Liner. Durch Ultrons Entstehung, durch die Einflüsse von Tony und Co. passt der Charakter zu dem Roboter, jedoch führt dieser Humor dazu, dass in Zeiten von mangelnden grossartigen Filmschurken auch Ultron nur einer von vielen wird. Trotz dieser verständlichen Kritik, geht der Humor in den MCU-Filmen aber auch in eine tiefe psychologische Ebene ein. So versteckt Tony in IM 3 seine Angst ganz klar hinter dem Humor. Ultrons Humor hingegen entsteht daraus, dass er sich selbst als unbesiegbar ansieht, dies einfach nur, weil er erschaffen wurde unbesiegbar zu sein. Letzendlich ist der Humor somit logisch, für den Zuschauer der aber schon Loki oder den Mandarin mit ähnlichen Charakterzügen sah, oft ermüdend oder wiederholend.

Aber ist Age of Ultron eine Komödie? Nein auf keinen Fall! Denn wenn die One-Liner der Charaktere und die geniale Situationskomik für einige Zuschauer übertrieben wirkt, so darf man nicht vergessen, dass Whedon eine ganz neue Perspektive in seinen zweiten Teil reinbringt. Besonders die Visionen ausgelöst durch Wanda wirken beklemmend und regen zum nachdenken ein. Whedon nutzt seine Erfahrungen aus Serien wie Buffy um die Visionen und Wandas Hexerei darzustellen und erreicht damit Visionen, welche die grössten ängste und Zukunftsmöglichkeiten der Avengers darstellen. Tod, Vernichtung, Qualen, Einsamkeit und Qualen werden dargestellt und man erkennt, dass dieser Film auch ernste Seiten hat. Nach einem typischen Avengers-Kampf der jeden Comicnerd glücklich machen wird, wird dieses erreichte Gefühl der Beklommenheit weitergeführt in dem die Avengers angeschlagen nach Schutz suchen.
Die Momente in Hawkeyes Farmhaus gehören zu den stärksten Szenen im Film. Besonders die Dialoge zwischen Tony und Cap, sowie vor allem Banner und Romanoff zeigen, dass diese Handlung kein Kidnerspielplatz ist. Man fühlt mit den Charakteren mit und erkennt: trotz grosser Sprüche handelt es sich in erster Linie immer noch um Menschen. Zudem lernen wir mehr von Hawkeye kennen und lernen, dass die Avengers immer noch Gründe haben zu kämpfen. Whedon hat es geschafft, einen ruhigen Mittelteil zu gestalten, in dem man alleine durch das Auftreten von Nick Fury sogar so etwas wie Hoffnung und ein Aufbäumen spürt.

Man kann kritisieren, dass die Trailer ein falsches Bild über den Grundton des Films wiedergaben. Dies betrifft einmal mehr die Darstellung Ultrons. Jedoch sind die beklemmendsten Szenen der Trailer ebenfalls im Film enthalten. Ein Trailer versucht in der Regel immer noch Leute anzuwerben, genau wie ein Essensprodukt es macht. Wenn das Produkt dann einem nicht schmeckte, kann man dann der Werbung die Schuld geben? Auf jedenfall waren die Erwartungen zu gross oder anders...und die Werbung hat das geschafft was sie bewirken wollte.

Logiklöcher, Fehlende Szenen und zu kurze Laufzeit

Ein grosses Streitthema sind sicherlich die fehlenden Szenen und die nicht endende Diskussion über einen möglichen Directors Cut. Bisher beschwerte sich niemand über die fehlenden Extended Editions bei den MCU-Filmen, die durchaus hätten möglich sein können. Doch diesmal kamen im Trailer viele Szenen vor, welche im endgültigen Film fehlten. Deshalb über eine zu kurze Handlung zu sprechen ist jedoch ein schwacher Kritikpunkt, denn viele der Szenen waren trotzdem im Film enthalten, wenn auch aus anderer Perspektive gezeigt oder gedreht. Trotzdem darf man kritisieren, dass einige Versprechungen nicht eingehalten wurde: wo war die Erklärung wo Hawkeye während TWS war? Wo war die Erklärung darüber, was die Zwillinge eigentlich sind? Wieso gab es keine Anspielung auf Henry Pym? Dies wurde gross angekündigt, fehlte aber im fertigen Film.
Dies ist zwar nicht wirklich wichtig, die Aussagen über mehr Filmmaterial lässt aber vermuten, dass es solches Filmmaterial gab. Die Kritiken über die Länge des Films beziehen sich dann auch eher auf die fehlende Entwicklung Ultrons als auf zu wenig Lämge in der Handlung. Denn gerade bei der wichtigsten Szene bzgl der Charakterdarstellun in Hawkeyes Farmhaus lässt Whedon sich aussergewöhnlich viel Zeit. Auch die Kämpfe wirken nicht gehetzt. Wenn man sich aber erinnert, dass es Szenen gab, wo Ultron sich selbst mit Vibranium verstärkte, kann man schon bemängeln, dass Ultrons Entwicklung (von der Drohne zum fertigen Prime) zu schnell ablief.
Unrund fühlte sich der Film aber eigentlich nur in einer Szene an. Die Thor zentrierte Thematik der Nornen-Höhle passt von den Schnitten und von der Optik nicht wirklich in den fertigen Film. So wird sie zu kurz abgehandelt und man fragt sich: wo befindet sich diese Höhle eigentlich? Woher weiss Thor und Selvig darüber Bescheid? Auch darüber gibt es mehr Material (schwarze Frau aus dem Trailer), wurde aber leider für den Film nicht verwendet...so gesehen ein Fehler. Diese zu kurze Szene gehört auch zu den grossen Logiklücken des Films. Wieso reist Thor zu Selvig, einem Astrophysiker, der sich zwar (gesehen in Thor 1) mit der nordischen Mythologie auskennt, jedoch niemals wissen kann, wo sich diese Höhle befindet, anstelle zu Heimdall nach Asgard? Davon abgesehen, dass Selvig in dieser Szene von keinem Nutzen ist.
Verglichen mit der After-Credit Szene, welche ebenfalls unpassend wirkt, sollte diese Szene wohl auf die weiteren Filme der kommenden Phase 3 hinweisen.
Die Höhlenszene ist aber nicht die einzige Logiklücke: Wieso baut Hydra eine Roboterarmee, wenn sie eigentlich an Menschen rumexperimentiert und wieso ist dies die gleiche Idee die auch Tony Stark hatte? Wieso zerstören die Avengers die Burg und damit die geheime Kammer nicht? Wieso will Ultron die Erde auf altmodische Art und Weise zerstören, wenn er rein logisch gesehen trotz allem die Atomwaffen hätte stehlen können.
Andere Logikfehler sind keine Lücken, sondern existieren nur wenn man das MCU nicht als ganzes betrachtet. Zum MCU gehören neben den Filmen auch die TV-Serie Agents of Shield, Agent Carter, sowie eine Reihe von Prequel-Comics. Diese sind alle Kanon und targen zum Grossen und Gnazen bei. Klar soll ein Film immer für sich alleine stehen, der Deus Ex-Machina Hellicarrier wird aber ebenso logisch, wie auch der rasante Anfang des Films, welcher (auch da wir die Charaktere kennen) keine Einleitung benötigt.
So gesehen exisitieren einige Lücken und Kürzen im Film und ein paar der fehlenden Szenen hätte man besser im Film belassen. Dies macht den Film jedoch für sich alleine stehend nicht schlechter.

Musik

Generell noch ein Beitrag zur Musik. Während DC mit Hans Zimmer für den Beginn des Universums einen Oberaufseher hat, fehlte dies bisher im MCU. Zwar nutzte Silvestri für den Avengersfilm einige der Cap-Melodien aus First Avenger, ein richtiges Thema für die einzelnen Superhelden gab es bis auf ACDC-Musik für Iron Man nicht. Mit Age of Ultron korrigierte man dies und setzte gliech zwei Komponisten ein: Danny Elfman (Batman, Spiderman) und Brian Tylor (Thor 2). Ihrere Erfahrungen im Superhelden- und Filmreihenbereich sind sofort hörbar, denn nicht nur das neue Avengers-Thema kann überzeugen. Nein auch andere bekannte Themen aus vorherigen Filmen (Avengers, Cap, Thor 2, IM 3) werden aufgefriffen und machen aus dem MCU nun auch endlich vom Score her ein zusammenhängendes Universum.

Zusammenfassung

Die Eingangsfrage war ob Avengers - Age of Ultron die Rekorde von Avengers 1 brechen und toppen konnte. Nicht nur im Box-Office schlug dies knapp fehl, sondern auch in den Kritiken. Die oben genannten Kritikpunkten sind eindeutig Schwachpunkte und das Nivau von The Winter Soldier und Guardians of the Galaxy konnte Avengers 2 leider nicht halten. Zu unrund und zu gewollt witzig an einigen Stellen lassen einen den Film dann doch kritisieren. Aber konnte Avengers 2 überhaupt die Erwartungen erfüllen? Hier musss man ganz klar Nein sagen. Nach GotG, TWS und vor allem Avengers 1 waren die Erwartungen in den Himmel geschossen. dabei konnte der Film nicht mehr auf den AHA-Effekt aus Avengers 1 zurückgreifen. Im Jahr 2015 ist es eben nicht mehr aussergewöhnlich, die Superhelden der Solofilme vereint auf der Leinwand zu sehen.ein Umstand der auch dfür DCs Justice League zur Gefahr werden könnte. Auch die riesige Kritik an Ultron ist ungerechtfertig, seine Darstellung ist so gesehen logisch. Klar hätte er bedrohlicher sein können, man muss aber immer daran denken, dass mit Thanos und Inifinity War das (wahrscheinliche) Ende dieser MCU-ära erst noch kommt. Ohne viel wegzunehmen muss man versuchen immer alles zu toppen und das schafft AoU auch gegenüber Avengers 1. Und trotzdem hält man sich an die Grenze dessen, was erst noch kommen mag. Generell muss man sich fragen: wie lange kann man grösser, schneller und besser werden? Gibt es nicht irgendwann eine logische Grenze?

So lange die hohen Erwartungen bestehen ist dies schwer zu beantworten. So hat AoU den Heldentod, nun kann man kritisieren, dass der falsche Charakter starb. So hat der Film den Humor des ersten Teils, nun kann man kritisieren, dass dies nun unpassend und wiederholend wirkt. So hat der Film Andeutungen auf vergangene und zukünftige Ereignisse im MCU, nun kann man kritisieren, dass der Film nicht für sich alleine steht und so gesehen nur ein Lückenfüller, ein Zwischenschritt zum Grossen Finale ist.
Macht dies den Film schlechter als andere Filme des MCU? Nein auf keinen Fall. Es ist die Erwartungshaltung des Jahres 2015 wo man alles irgendwie schon so ähnlich gesehen hat und wo man scheinbar nur noch wegen möglicher Filmfehler, Logiklöcher und Ungereimtheiten ins Kino rennt. Blendet man dies aus, steht ein runder Film, der nüchtern betrachtet (dafür sorgen Szenen wie im Farmhaus, Hulk vs. Hulkbuster, Hydra-Kampf und Visionen) ein besserer Film ist als Avengers 1, auf jedenfall aber wenigstens genauso gut unterhält.

Avengers 2 - Age of Ultron Bewertung
Bewertung des Films
810

Weitere spannende Kritiken

The Fall Guy Kritik

Userkritik von Raven13

Poster Bild
Kritik vom 24.04.2024 von Raven13 - 0 Kommentare
Gestern habe ich "The Fall Guy" in einer Sneak im Kino gesehen. Viel gibt es zu dem Film nicht zu sagen, finde ich. Das Positive sind die guten Actionszenen, die Stunts, Ryan Gosling, Emily Blunt und die Darstellung der Stuntleute und Stuntarbeit an einem Actionfilm-Set. Wie realistisch diese Dars...
Kritik lesen »

Hilfe, die Amis kommen Kritik

Hilfe, die Amis kommen Kritik

Poster Bild
Kritik vom 22.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Die Familie Griswold gewinnt bei einem Fernsehquiz und damit eine Reise nach Europa. England, Frankreich und Deutschland stehen auf dem Plan. Doch dort angekommen, macht Vater Clark (Chevy Chase) der Straßenverkehr sehr zu schaffen. In Paris wird der Familie um ihn und Mutter Ellen (Beverly DA...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
4 Kommentare
Avatar
DeToren : : Moviejones-Fan
18.09.2015 09:01 Uhr
0
Dabei seit: 22.04.13 | Posts: 330 | Reviews: 21 | Hüte: 29

@ Duck-Anch-Amun

Schöne Kritik, die sich konstruktiv mit dem Film auseinander setzt.
Ich muss Dir Recht geben. Meine Erwartungshaltung war so hoch, dass der Film dieser unmnöglich gerecht werden konnte. In Kürze kommt die DVD. Dann werde ich mir den Film ganz entspannt und in dem Wissen, dass das ein richtig guter Film ist, erneut reinpfeiffen ... smile

Avatar
Hanjockel79 : : Moviejones-Fan
14.09.2015 17:11 Uhr
0
Dabei seit: 05.09.13 | Posts: 4.750 | Reviews: 36 | Hüte: 237

@ Duck-Anch-Amun

Schöne intensive Kritik haste da verfasst. Man merkt das dir der Film sehr am Herzen liegt als Fan. Positiv überrascht bin ich von der Abschlußwertung. Letztenendes liegen unsere Meinungen gerade mal maximal 0,5 Hüte auseinander, also ist doch am Ende alles gut.^^ Zur Musik muss ich allerdings noch sagen das ich echt nur das Avengers Theme richtig wahrgenommen habe und der Rest des Soundtracks so zum Film dahinplätscherte. Ich drück dir mal unten in deinem Kommentar zur Kritik einen Hut rein. :-D

Avatar
Tim : : King of Pandora
10.09.2015 14:29 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.037 | Reviews: 192 | Hüte: 85

Wow, das nenne ich mal ein Monster von einer Kritik. Hut ab.

Auch wenn der Film hohl war, besser unterhalten als der erste Film hat er mich auf jeden Fall.

Avatar
Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
09.09.2015 21:02 Uhr
1
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.512 | Reviews: 45 | Hüte: 774

Hier dann wie versprochen meine zweite Kritik nach Hobbit: Die Schlacht der 5 Heere. Durch die vielen Diskussionen im Forum und durch die vielen Gerüchte bzgl. Disney oder Whedons Aussagen fiel sie etwas länger aus, als erwartet. Viel Spass.

Forum Neues Thema
AnzeigeY