Bewertung: 4 / 5
ich arbeite gerade mit Hochdruck meine Filmliste 2023 ab und da taucht ausgerechnet dieser Film eigentlich eher nur unter "Lass ich mal meine Kinder schauen" auf, und dann sowas!
Um es so kurz wie möglich zu machen: Junger Collegeabsolvent mexikanischer Herkunft bekommt durch Zufall Superrüstung und -Kräfte, ein böser Konzern will diese Kräfte für ihr Zwecke mißbrauchen.
Trailer zu Blue Beetle
Bekannte Prämisse, bekannte Story, bekannte ausgetretene Storypfade und wirklich nichts bis kaum etwas neues oder eigenständiges, was den Film irgendwie von der mittlerweile nicht sonderlich hohen Limbostange genannt Superheldeneinerlei (Siehe genügend Zitate von Scorsese bis Foster) abheben würde?
Mitnichten, denn was hier abgeliefert wird, hat alles, was einen guten Superheldenfilm für die Massen bereit hält: Eine nette nachverfolgbare Story, einen gut aufgelegten sympathischen Protagonisten, gutgelaunte und wirklich brauchbare Sidekicks sowie einen Schurken, der zwar fast schon von der Schablone sein könnte, aber dann einen Handlanger hat, dessen Hintergrund eben doch das gewisse Etwas hat.
Und diese gewisse Etwas ist zum einen das Herz auf dem rechten, heute sollte man glaube ich mittlerweile "richtigen" Fleck sagen, denn der Film ist genau im richtigen Masse emotional, so wie es dieses Jahr eigentlich nur GotG 3 und der animierte Spiderverse 2 waren, und eben mit diesen beiden Filmen ist Blue Beetle tatsächlich einer der drei besten Superheldenfilme des Jahres.
Man merkt dem Film eine gewisse james Gunn Affinität an, und heir auch erstmals eine gewisse Gunn Unterschrift, ohne dass es wirklich in Gunnsche Gross Momente übergeht. Und das Setting der Familie, die im Mittelpunkt steht und zusammen durch dick und dünn geht, ist wirklich überragend in Szene gesetzt und gibt dem ganzen Einerlei einen frischen Wind der Diversität. Da ackert sich Disney in den letzten drei bis vier Jahren den Hintern wund mit allerlei Versuchen so etwas auf die Beine zu stellen und dann kommt ein DCU Film daher und macht es auf Anhieb besser.
Und das Beste an allem: Er ist auf eine sehr sympathische Art und Weise subversiv genug, das eigene Quellmaterial deutlich zu hinterfragen: "antiimperialistisch" und "Batman als Faschisten" bezeichnen sind da ganz klar nur die offensichtlichsten Ausläufer.
Toller Film, der die Frage in den raum stellt für 2024 und weiter: Quo Vadis DCU?
Aber für sich stehend: 8 Punkte