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Crimson Peak

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Crimson Peak Kritik

Crimson Peak Kritik

Crimson Peak Kritik
0 Kommentare - 19.10.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Crimson Peak" ist.
Crimson Peak

Bewertung: 3.5 / 5

Edith Cushing (Mia Waiskowska) glaubt seit ihrer Kindheit an Geister. Außerdem erschien ihr zu der Zeit auch ihre Mutter, die sagte, sie solle sich vor Crimson Peak hüten. Jahre später beginnt Edith die Worte ihrer Mutter erst zu verstehen. Zur gleichen Zeit lernt sie den geheimnisvollen Baronett Sir Thomas Sharpe (Tom Hiddleston) kennen und verliebt sich sofort. Ihr Vater (Jim Beaver) und ihres Kindheitsfreundes Dr. Alan McMichael (Charlie Hunnam) heiratet Edith, den mysteriösen Mann und bricht mit ihm in sein düsteres Anwesen auf. Dort lernt sie die unnahbare Schwester Lucille (Jessica Chastain) und ihre Schwägerin kennen und beginnt langsam an ihrem Mann zu zweifeln.

Mit einem großen Mysterium erscheint Crimson Peak zunächst auf der Bildfläche. Es ist eine Art Krimi, wenn man so will. Und dieser Krimi stellt eben Fragen, macht Fragen auf und bleibt undurchdringbar, so scheint es. Ein Mädchen oder eine junge Frau aus doch relativ wohlhabendem Hause verliebt sich in einen mysteriösen Mann. So weit, so gut mit der Prämisse und dann wird der Zuschauer Zeuge eines Gesprächs zwischen eben jenem Mann und dem Vater der jungen Frau. Irgendetwas wird da besprochen. Es lässt nichts Gutes erahnen und soll sich später doch als tolle Wendung herausstellen, die etwas offenbart, was man nun wirklich nicht erwartet hatte. Die Wahrheit hinter dem Werk jedoch ist, daß man sofort durchschaut, wohin das führt. Schließlich ist doch klar, daß wenn ein Vater einen Mann damit beauftragt Nachforschungen anzustellen und dieser Vater dann in einen Konflikt mit eben jenem Mann gerät, über den er nachforschen lässt, dann muss man sicherlich kein Genie sein, um zu erkennen, was das Problem ist. Denn es ist sonnenklar, worauf dieses angedeutetes Mysterium hinaus will. Allgemein ist das auch wohl nicht der tiefgründigste oder cleverste Film, den Guillermo del Toro jemals inszenierte. Die gesamte Story wirkt doch eher einfach gestrickt. Das ist einerseits ein Segen, weil man sich dann in nichts verfängt, was nicht unwichtig und zeitraubend wäre. Doch auf der anderen Seite taugt es dann auch nicht für einen großen Film.

Trailer zu Crimson Peak

Insgesamt lebt dieser Film, so scheint es zumindest mehr durch seine Atmosphäre. Frei nach dem Motto „Style over Substance“ bebildert del Toro vor allem unangenehme, gotische Eindrücke, die eine eigenartige Melancholie aufweisen. Da liegt so viel Dunkelheit in diesen Räumen und gleichzeitig untermalt der grandiose Score von Fernando Velázquez diese mit so unglaublich romantischen Tönen, die vor allem zwischen Schönheit und Tristesse wandeln können. Das ist kontrastreich und sorgt für ein angenehm unangenehmes Gefühl, wodurch del Toro zwar einerseits seine kleinen Horrormomente in Szene setzten kann, aber auch die hoffnungsvolle Romantik. Und wenn er diese dann wieder als verpufft und nicht existent entblößt, zeigt sich vor allem im Zusammenspiel zwischen diesen Faktoren, wie eigenartig schön dieser Film ist. Ohnehin arbeitet der Film sehr viel mit Kontrasten. Der reine, weiße Schnee steht hier für den fehlenden Ausweg, ist als solcher aber durchaus schön. Dann wird er wiederum mit Blut gepaart. Auch das Haus als solches steht für eine Tradition, für etwas Mystisches, Altes. Und dann wiederum ist es so in schwarz getränkt, daß man Angst davor bekommt. Ähnlich verhält sich das auch mit der Figur Edith Cushing, die voller Naivität in diese neue Heimat zieht, weiß gekleidet und dann vom Schwarz verschlungen wird, nur um dann ebenso in Blut zu baden. All das sind Metaphern, die vieles an Crimson Peak wiederum entschuldigen, wodurch man den spätromantischen Märchenansatz verdeutlichen kann.

Ein dunkles Geheimnis birgt da die Liebe. Und ja, del Toro ist nicht gerade grandios darin, Liebe als etwas Reizvolles zu inszenieren. Es ist sehr dubios, weil Liebe hier blind macht und eine gewisse Form der Liebe auch gar nicht sein soll. Und dann wiederum zeigt er auf, daß es da natürlich auch um die altbekannte Gier geht, wenn eben die junge Edith ein nicht unwesentliches Vermögen hat, auf das sie zurückgreifen könnte. Die Kapitalismuskritik gibt es also auch noch obendrauf. Interessant ist ja, daß Crimson Peak ein Film ist, der mit dem Verstand und dem Glauben seiner Protagonistin spielt. Da geht es natürlich also um Überirdisches. Nun ist klar, daß nichts so schrecklich sein kann, wie es die Realität ist. Doch auf der anderen Seite ist es dann wiederum recht intelligent, daß gesamte Werk ohnehin nicht gerade realitätsnahe zu inszenieren und so wirkt der Film eben zu weiten Teilen wie ein modernes, sehr exzentrisches Märchen. Daher kann man auch getrost verschmerzen. Ebenso muss man in Kauf nehmen, daß del Toro alles seiner Inszenierung unterordnet. Am ehesten profitieren können in diesem Konsens noch Chastain und Hiddleston, die ja ohnehin die interessantesten Figuren im gesamten Film darstellen. Es ist komplex, wenngleich der Film von Sekunde eins an klarmacht, was das Problem ist. Doch dadurch wird der Film nicht wesentlich einfacher, oder zu einem Werk, daß leicht verdaulich wäre. Im Gegenteil, der Film legt damit sogar sehr gekonnt den Fokus auf diese Charaktere, wodurch man sehr lange mit den Fragen konfrontiert ist.

Gerade im ersten Akt erweist sich Crimson Peak als durchaus charmantes Werk. Da folgt eben jene unerwartete Wendung, die ersichtlich wird, wenn man sich näher mit dem Film befasst. Doch bis dato weiß der Film vor allem durch seine Romantik zu faszinieren. Und es ist eben dann wiederum erneut Hiddleston anzurechnen, daß man das mitnehmen kann, obwohl man ahnt und eigentlich förmlich riecht, wohin sich das bewegen wird. Ein komplexes Werk darf man wahrlich nicht erwarten. Und das ist ok. Der Film wird niemals so durchstrukturiert und ambitioniert geschrieben, wie es ein heutiger Film ist. Es wirkt nicht nur durch die angesiedelte Epoche alt, sondern ist auch rein konzeptionell ein sehr angenehm einfaches Werk.

Blut und Schnee. Licht und Schatten. Liebe und Schmerz. All das vereint Crimson Peak zu einem ästhetisch einwandfreien Film, der zwar inhaltlich nicht viel zu bieten hat, aber durch tolles Schauspiel wieder aufgewertet wird. Das ist angenehm unangenehm und daher auch völlig in Ordnung.

Crimson Peak Bewertung
Bewertung des Films
710

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