Bewertung: 3 / 5
Es war doch alles so toll gewesen. Benjamin Gates (Nicolas Cage) hat den Schatz der Tempelritter gefunden, Dr. Abigail Chase (Diane Kruger) bekommen und damit allen Kritikern seiner Familie gezeigt, sie hatten immer recht. Doch dann taucht aus dem Nichts Mitch Wilkinson (Ed Harris) auf und dieser ist im Besitz eines Dokuments, welches die Beteiligung von Benjamins Urgroßvater an Abraham Lincolns Ermordung durch John Wilkes Booth beweist. Der Name Gates ist ruiniert, doch Benjamin glaubt nicht an dieses Dokument. Es gilt zu beweisen, sein Urgroßvater trat für die gerechte Sache ein und gab einst sein Leben, um ein Geheimnis zu schützen. Benjamin kann aber nur den Namen seiner Familie reinwaschen, wenn er das Buch der Geheimnisse in die Finger bekommt und dieses wird immer nur von einem Präsidenten an den nächsten weitergereicht. 2004 kam [b]Das Vermächtnis der Tempelritter[/b] in die Kinos und wurde ein großer Erfolg. Die Fortsetzung brauchte dann nur drei Jahre auf sich warten zu lassen. Dann entschied sich Disney [b]Das Vermächtnis des geheimen Buches[/b] in die Kinos zu bringen. Erneut durfte Jon Turteltaub einer schatzmäßige Schnitzeljagd inszenieren. Dabei machte man sich gar nicht so große Arbeit und übernahm einfach das Gerüst, welches schon beim ersten Teil so gut funktionierte. Ein wenig amerikanische Geschichte, ein Aufhänger, eine Schatzjagd und dazu Held, Gegenspieler und holde Maid. Fertig ist [b]Das Vermächtnis des geheimen Buches[/b]. Die Ähnlichkeiten zum Vorgänger fallen sofort ins Auge, aber so wie auch dieser das unzerstörbare Abenteuerfilmkonzept lebte, so passiert dies auch in der Fortsetzung. Schatzjagd geht immer, egal was drum herum passiert. Wenn am Ende alte und vergessene Bauwerke erkundet werden, frohlockt der Abenteurer in mir. Da auch die Besetzung wie im ersten Teil einfach stimmt und mit Ed Harris ein toller Ersatz für Sean Bean gefunden wurde, macht das Ganze gleich doppelt so viel Spaß. Trotzdem kommt [b]Das Vermächtnis des geheimen Buches[/b] bei weitem nicht an den Vorgänger heran. Es fällt einfach oft auf, dass zu verbissen versucht wird den Erfolg zu wiederholen und man sich gar nicht die Mühe macht, etwas kreativer darüber hinaus zu sein. Bis auf die Eltern von Benjamin findet nur wenig Charakterentwicklung statt und die Schnitzeljagd und die damit verbundenen Gedankensprünge Benjamins sind dieses Mal sogar noch weiter hergeholt. Das geht aber alles noch, wären da nicht so ein paar absolut unlogische Momente, die es im ersten Film nicht gab. Da darf Mitch Benjamin mitten durch eine Innenstadt mit einem Laster verfolgen, ohne das auch nur einmal die Polizei einschreitet. Egal, ist ja Europa und damit scheinbar nicht zivilisert genug. So viel Aufmerksamkeit zieht niemand auf sich. Und wie war das mit dem Präsidenten und seiner Entführung. Schön Bruce Greenwood in der Rolle zu sehen, aber wieso ist der Präsident so ein Idiot. Erst fachsimpeln die beiden miteinander, dann bittet der Präsident Benjamin um Hilfe, es werden pathetische Reden auf die großartige amerikanische Nation geschwungen und dann stellt der Präsident ein Ultimatum und hetzt das FBI hinter Benjamin her und am Ende stellt er sich hin, ich wurde doch gar nicht entführt. Ein Satz, den er lange davor schon hätte sagen können. Unglaubwürdig hoch zehn. Diese Mängel rauben [b]Das Vermächtnis des geheimen Buches[/b] dann auch viel von der Qualität, die der Vorgänger hatte. Die Fortsetzung ist noch immer ein sehr charmanter Abenteuerfilm, wenn man aber die Möglichkeit hat, sollte man Teil 1 schauen, der bleibt einfach mehr in Erinnerung. Seltsam nur, dass nach dem Erfolg von [b]Das Vermächtnis des geheimen Buches[/b] zwar [b]National Treasure 3[/b] angekündigt wurde, dieser aber bis heute nie erschien. Ich bezweifele stark, dass nach so vielen Jahren sich dies auch noch mal ändern wird.
Das Vermächtnis des geheimen Buches Bewertung