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Die Monster AG

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Die Monster AG Kritik

Die Monster AG Kritik

Die Monster AG Kritik
0 Kommentare - 13.08.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Die Monster AG" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

In der Monster-AG werden Monster aller Art beschäftigt, um alle Arten von Angstschreien von Kindern zu sammeln, mit der die Städte mit Strom versorgt werden. Auch Sulley (John Goodman) und Mike (Billy Crystal) sind Mitarbeiter dieser Firma und als Team nicht gerade erfolglos. Als Sulley eines Tages mit einem Mädchen aus der Menschenwelt zurückkehrt, geraten die beiden Freunde zunächst in Panik, doch nähern sich dem Kind nach und nach an. Nur blöd, daß ihr Rivale und Kollege Randall (Steve Buscemi) es auch auf das Kind abgesehen hat.

Die Blütezeit des Animationsfilms, oder besser gesagt des Computeranimationsfilms liegt nun etliche Jahre zurück. Wir als Zuschauer sind wohl verwöhnt und noch dazu, sind modernere Werke vielleicht auch schlicht und ergreifend nicht mehr so gut. Wer Beispiele für diese Annahme braucht, der findet sie sicherlich in Die Gangster Gang (2022), Soul (2020) und so ziemlich allem, was Illumination macht. Der Animationsfilm moderner Tage zeichnet sich vor allem dadurch aus, unglaublich schlicht zu sein. Er zeichnet einfache Werte, einfache Welten und Figuren, die sich nicht über ihre eigens kreierten, Stereotypen hinausbewegen. Das Kernelement, die Kernproblematik dessen liegt, aber viel deutlicher noch in den Geschichten verankert, die erzählt werden. Brüder müssen sich vertragen, weil sie ungleich sind. Rassismus ist schlecht und ein Klempner geht von A nach B. Das sind nun wirklich alles Themen, die nicht besonders aufschlussreich sind und aber auch in dem Segment, daß vom zwischenmenschlichen berichtet, ist Die Monster AG ein Film, der eben auch eindeutig klassische Muster und Themen des Konservatismus bedient. Muss nicht schlimm sein, war aber auch nie besonders kreativ. Interessant ist hier noch zu erwähnen, daß man eigentlich Helden der Arbeiterklasse serviert bekommt. Wohin das führt, mag ich an der Stelle noch nicht gänzlich zu erklären. Aber sei es drum.

Beginnen tut Die Monster AG mit dem klassischen Alltag in einer Firma. Natürlich ist das metaphorisch aufgeladen und die Helden, die hier etabliert werden, träumen eigentlich nur davon, daß nächstgrößte Ziel in ihrem Beruf zu erreichen. Sie haben Konkurrenz, aber ein Stein im Brett bei ihrem Chef. Unterdessen muss man sagen, geht es hier auch stark um Vorurteile und teils sogar philosophische, recht tiefgründige Ideen. Besonders wird das ausgedrückt durch die Idee, Monster in die Schlafzimmer von Menschenkindern zu schicken, deren Mission es ist, diese zu erschrecken. Zunächst also mit den Figuren, die natürlich klassische Gegensätze sind. Der Nerd, besser gesagt der Denker und das große, starke, aber sanftmütige Monster. Interessant dabei ist, daß Die Monster AG zwar diese Klischees nimmt, dennoch aber weit mit ihnen spielt. Denn dadurch, daß der kleine, eher nerdige Mike voller Selbstbewusstsein steckt, irrt er. Es ist eben nicht so eindeutig, wie es sich zunächst offenbart und dadurch gelingt eben ein tiefsinnigerer, also im Kontext eines Kinderfilms, Einblick in die Figuren. Darüber hinaus präsentiert sich der Film mit einem sehr guten Slapstick und Wortspielereien, wie auch generell Witzen, die schon ein wenig unter die Gürtellinie gehen und sich weit von dem entfernen, was man heute so in dem Segment bekommt. Die Witze sind sehr zweideutig, gekonnt ironisch und eben Situationsabhängig, relativ gekonnt.

Die Freundschaft zwischen Mike und Sulley ist dabei das Kernelement des Films. Natürlich funktioniert das im Stile des Buddy-Cop-Films wie Nur 48 Stunden (1982) oder eben Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis (1987). Unterdessen ist vor allem die Übertragung zwischen eben unserer Welt und der Monsterwelt relativ gelungen. Weil eben etliche Dinge und Zustände so kreativ umgewirbelt werden, daß das zumindest mal einen Schmunzler hervorruft. Ebenso muss man dem Film für seine Einfachheit danken. Indem nämlich der Plot als solcher durchaus simpel ist, kommen Kreativität dessen und die Pointen nur noch besser zur Geltung. Man erinnert sich eben an alle Figuren, weil sie alle irgendwie auf ihre eigene Weise so wundervoll exzentrisch sind. Unterdessen kann man die Wendungen natürlich nicht nur aufgrund dessen, daß Disney gerne mal das Böse auch schwarz zeichnet, riechen. Sondern, weil man eben doch schon komplexeres gesehen hat. Aber irgendwie hat das in seiner Einfachheit schon einen Charme, den heutige Pixarwerke vermissen lassen.

Allegorisch ist ja interessant, daß der Konzern, für den Mike und Sulley arbeiten, Profit daraus schlägt, daß er Kinder erschreckt. Die Lösung dessen, auch aufgrund dessen, daß das, was Randall und Waternoose die Kinder terrorisieren, um mehr Profit zu machen, ist, die Kinder später zu bespaßen. Damit zeigt Die Monster AG auf, daß es eine Art guten Kapitalismus geben kann, wenn eben alle davon profitieren. Ob die Aussage nun richtig ist, oder eben nicht, sei mal dahingestellt. Tatsächlich schreckt aber der Kapitalismus nicht vor Opfern zurück und insofern, muss man wohl mit dem arbeiten, was man hat.

Ein Klassiker des Animationsfilm ist Die Monster AG sicherlich. Es ist eine einfache Geschichte, einfach gestrickt und vielleicht ist das Segen und Fluch zugleich. Dennoch muss man sagen, daß der Film einen gewissen Humor hat und dabei mitunter auch mal gekonnt unter die Gürtelinie geht. Insofern, alles richtig gemacht.

Die Monster AG Bewertung
Bewertung des Films
710

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