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Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2

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Zum letzten Mal in die Arena

Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2 Kritik

Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2 Kritik
0 Kommentare - 28.11.2015 von MarieTrin
In dieser Userkritik verrät euch MarieTrin, wie gut "Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2" ist.
Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2

Bewertung: 4 / 5

Mit „Die Tribute von Panem – Mockingjay Part 2“ ist der letzte Teil der Hunger Games Reihe von Autorin Suzanne Collins im Kino gestartet; Die Reihe, welche einen Hype um dystopische Welten sowohl in der Buch- als auch in der Filmwelt ausgelöst hat, kommt zum Ende. Kann der vierte Teil aber nach dem mittelmäßigen dritten Teil überzeugen?

Auch im letzten Teil wird ohne Umschweife direkt angesetzt, wo der vorherige Film endet: Katniss (Jennifer Lawrence) steht unter Schock, nachdem der aus den Klauen des Kapitols gerettete Peeta (Josh Hutcherson) sie fast zu Tode gewürgt hatte. Ihre Verletzungen am Hals sind nur ein Zeichen für den physischen Schmerz, den ihr der veränderte Peeta verursacht. Infolge von Manipulationen und immenser Folter wurde Peeta darauf konditioniert, in ihr den Ursprung allen Übels zu sehen, von dem „früheren“ Peeta scheint nichts mehr übrig zu sein.

Trailer zu Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2

Peetas Zustand motiviert Katniss dazu, noch mehr für die Rebellen zu kämpfen und sich auch in die Schusslinie zu begeben. Ihre Sturheit und ihre Unkontrollierbarkeit sind Präsidentin Alma Coin (Julianne Moore) von Distrikt 13 allerdings ein Dorn im Auge und nur ungern lässt sie dem Spotttölpel, dem Symbol von Hoffnung und der Rebellion, freie Hand. Plutarch Heavensbee, die letzte Rolle des verstorbenen Philip Seymour Hofmann, steht an Alma Coins Seite, unterstützt aber auch Katniss und zieht im Hintergrund die Fäden.

Anhand seiner Szenen wird deutlich, wie fortgeschritten das CGI heute ist und wie sich die Reihe weiterentwickelt hat. Man bemerkt den Unterschied zu den echten Szenen und den künstlich erstellten Szenen von Plutarch Heavensbee nicht. Aber nicht nur die Effekte um Plutarch überzeugen, sondern auch die restlichen Effekte im Finale lassen keine Wünsche übrig. Die Drehbuchautoren Danny Strong und Peter Craig und Regisseur Francis Lawrence fahren im großen Finale noch einmal ganz große Geschütze auf und überzeugen mit den Fallen, die das Kapitol den Angreifern stellt. Die Übernahme des Kapitols, geschützt von Feuerkraft und perfiden Ideen früherer Spielmacher, nimmt den Hauptteil der Geschichte ein. Es sind die "76. Hungerspiele" und alle Spieler sind nun einer großen "Arena"!

Das Handlungsziel bleibt im Gegensatz zum vorherigen dritten Teil, Mockingjay – Part 1, deutlich und die Spannung ist teilweise unerwartet hoch, selbst für Buchleser, welche die essentiellen Wendungen bereits kennen. Dabei wird nur wenig beschönigt und das Buch konsequent übernommen. Im Gegensatz zum letzten Film, hält man sich sehr nah an den Vorgaben des Buches, bis zur wortgenauen Wiedergabe von Dialogen. Bis zu der letzten Szene gelingt das häufig so gut, dass ich in meinem Fall den Film besser finde als das Buch.

Diese letzte Szene wird jedoch die Zuschauer spalten, da sie in einem deutlichen Kontrast zu den vorherigen Szenen steht. Ein anderes Setting hätte vielleicht geholfen, z.B. ein Feld in der Nähe der Ruinen von Distrikt 12 und auch eine andere Belichtung, um den Wechsel nicht so abrupt wirken zu lassen. An dieser letzten Stelle wurde noch ein wichtiger Punkt verspielt, auch wenn Katniss Worte 100 % buchgetreu sind.

Während Katniss Beweggründe im Buch manchmal schwierig nachzuvollziehen sind, ermöglicht der Film ein umfassenderes Bild und ermöglicht es, Katniss Handlungen im Gesamtbild zu sehen. Die Möglichkeit, Szenen zu ergänzen wurde im vierten Teil außerdem wieder sinnvoll genutzt, denn insbesondere Szenen mit Coin und Heavensbee heben hervor, wie Katniss von Coin benutzt wird und dass ihr eigenständiges Handeln Präsidentin Coin ein Dorn im Auge ist.

Schauspielerisch kann Julianne Moore als Alma Coin aber nicht viel zeigen, dafür liegt der Fokus zu sehr auf dem Trio um Katniss, Peeta und Gale (Liam Hemsworth). Insbesondere die beiden letzteren bekommen mehr Zeit eingeräumt als in den vorherigen Teilen. Gerade Josh Hutcherson ist überzeugend und stellt seine mit der Zeit immer mehr zwiegespaltenen Gefühle sehr gut dar. Sein innerer Kampf gegen die Konditionierung wird in jeder Szene deutlich. Auch Liam Hemsworth als Gale bekommt die Möglichkeit in einer emotionalen Szene zu glänzen.

Das größte Lob gilt aber wieder Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen. Sie schafft es, Katniss und ihre Sorgen auf den Punkt genau zu verkörpern und ihr Ringen mit der Revolution, dem Schmerz, ihren Hass und zuletzt den anklingenden Wahnsinn so gut herüberzubringen, dass ihr Verhalten verständlich wird. Im Buch bleibt Katniss Verhalten oft ein Rätsel, was dadurch verstärkt wird, dass die Geschichte aus Katniss‘ Sicht, aus der ersten Person, erzählt wird. Der Film bietet nun einen anderen Blickwinkel auf ihre Handlungen und insbesondere auf die Rolle, in die sie gedrängt wird.

Andere Charaktere geraten wiederum in den Hintergrund, wie zum Beispiel Haymitch (Woody Harrelson), Johanna (Jena Malone) oder Finnick (Sam Claflin). Sie haben nur wenige Szenen, doch bleiben diese auf jeden Falls erinnerungswürdig, genauso wie die Szenen, um Präsident Snow (Donald Sutherland), dessen abgrundtiefe Verachtung gegenüber menschlichem Leben und kompromisslose Kälte dazu beitragen, auch den letzten Zuschauer von seiner Bösartigkeit zu überzeugen.

Durch Kameraarbeit und Szenenbild entstehen außerdem mehrfach wunderschöne symbolische Szenen, die häufig gleichzeitig zukünftige Entwicklungen andeuten oder das Ende eines Abschnitts anzeigen (Spoiler: Katniss in Flammen nach der zweiten Bombe vor den Toren des Palasts).

Eine der Schwächen dieses finalen Teils der Hunger Games Reihe ist die fehlende Tiefe der emotionalen Szenen. Während Teil 3 (Kritik zu Teil 3) mit vielen bewegenden Szenen aufwartete und den Fokus auf Katniss Schwierigkeiten mit ihrer Rolle als Spotttölpel richtete, konzentriert sich Teil 4 auf die tatsächliche Handlung, den finalen Schlag der Rebellion gegen das Kapitol. Das führt dazu, dass nur noch wenig von der melancholischen und bedrückten Kriegsfilmstimmung bleibt. Stattdessen wird die beklemmende Stimmung aus der Arena wieder heraufbeschworen, wo Gefahren an jeder Ecke lauern können und die Actionszenen überwiegen. Aber die vorhandenen emotionalen Szenen werden ausgenutzt und nicht im Vergleich zum dritten Teil frühzeitig abgebrochen. Damit verbessert sich Teil 4 wesentlich zu Teil 3 und macht einiges besser.

Doch die Fehler, hervorgerufen durch den schwächsten Teil innerhalb der Reihe, bleiben bestehen: der größte Fehler des vierten Teil ist es, im Endeffekt der Nachfolger von Mockingjay – Part 1 zu sein. Die Frage, was für ein Film enstanden wäre ohne diese Zweiteilung, liegt daher nicht fern. Eine endgültige Antwort kann es nicht darauf geben, doch lässt sich feststellen, dass der durch Harry Potter ausgelöste Trend der Zweiteilung bisher nicht zu besseren Buchverfilmungen geführt haben.

Fazit

Mockingjay – Part II ist ein würdiger Abschluss der Reihe geworden, der zwar noch mit den Fehlern des dritten Teils zu kämpfen hat, aber vieles wieder gut macht und somit fast zu dem sehr guten Niveau der ersten beiden Teile zurückkehrt. Die Hunger Games Reihe bleibt damit ein sehr positives Beispiel von Romanverfilmungen und die Folgen des ausgelösten Hypes werden uns noch lange begleiten (z.B. Divergent, Maze Runner).

Für Fans der vorherigen Teil auf jeden Fall ein Muss, genauso wie für Buchleser. Ein überraschend schöner Abschluss einer tollen Reihe. Und weil es das letzte Mal ist: „Und möge das Glück stets mit euch sein!

Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2 Bewertung
Bewertung des Films
810

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