Bewertung: 5 / 5
Sind sie bereit für die Evakuierung der Seele? Dann bringen Sie bitte ihre Sitzlehnen in eine aufrechte Position. Ich, Jacks grinsende Rache, bin dabei die ersten beiden Regeln des Fight Clubs zu brechen, indem ich 450 Wörter über den Fight Club verliere. David Fincher hat den Kultroman von Chuck Palahniuk in einen ewig lebenden Kultfilm der Filmgeschichte verwandelt. Fight Club ist und bleibt der erste und einzige Film überhaupt, der mich derart begeistert hat, dass ich es nie wagte eine Kritik darüber zu verfassen. Aber er ist mein Lieblingsfilm und verdammt, Fight Club ist keine Liebe; Fight Club ist Mindfuck einer ganzen Generation! Er reißt an den Fäden deines Nervenkostüms und schlägt mit geballten Fäusten so lange auf deine weiche Gehirnmasse, bis du förmlich den metallenen Geschmack von Blut auf deiner Zunge wahrnimmst. Ich reguliere Jacks Herzfrequenz, Blutdruck und Atmung. Bevor ich den Film sah dachte ich, ich gehe mit offenen Augen durchs Leben. Aber sie waren zu. Ich hörte blind die manipulierende Werbung. Kaufte IKEA Möbel. Ich blätterte Kataloge durch und fragte mich, welche Esszimmer-Garnitur wohl meine Persönlichkeit definiert. Habe Geld ausgegeben, was ich nicht habe, um Dinge zu kaufen die ich nicht brauche, um Leute zu imponieren die ich nicht mag. Aber Fight Club hat mir meinen Verstand geöffnet. Ist reingegangen. Hat alles niedergebrannt. Vergewaltigt. Mir die Wahrheit durch die Netzhaut in meine Seele geprügelt. Gezeigt wie der ganze Starbucks Planet und der auf ihr singende, tanzende Abschaum wirklich ist. Wir sind Konsumenten. Abfallprodukte der allgemeinen Lifestyle-Obsessionen. Und das zeigt uns Fight Club ganz ehrlich und kompromisslos; wie krank die Ideale sind, die wir fast alle täglich verfolgen, mit denen wir auf der Straße zugeschmissen werden und die uns aus Zeitungen und Katalogen anstarren. Tyler sagt Schluss mit Perfektion, doch Fight Club ist mein perfekter Lieblingsfilm! Ein Geschenk an die Welt. Der coole Soundtrack, die Gesellschaftskritische Story, die hervorragende Inszenierung, die fantastischen Bilder, das einzigartige Ende und Unmengen von Details, die einem bei der ersten Sichtung gar nicht auffallen, aber beim zweiten, dritten und zwanzigsten anschauen wie ein Wink mit dem Zaunpfahl erscheinen. Ich bin Jacks vollkommenes Defizit an Überraschungen. Ich finde auch die Erklärung im Film von der Schnitttechnik eines Films und den Rollenwechsel genial. Zum Beispiel die Millisekunden schnelle Einblendung von Bildern, die wir nicht sehen, aber wahrnehmen und dass eben diese „Blitzbilder“ auch anfänglich in Fight Club eingebaut worden sind, wo Tyler Durden ständig für einen Bruchteil einer Sekunde erscheint. Fight Club verwandelt dein pulsierendes Blut in deinen Adern zu Batteriesäure. Es treibt dich weiter. Erreiche den Nullpunkt. Hör auf alles kontrollieren zu wollen. Lass einfach los… Lass los! Denn "erst wenn du alles verloren hast, hast du die Freiheit alles zu tun! (http://diedreimuscheln.blogspot.de/2013/07/special-happy-birthday-die-drei.html)
Fight Club Bewertung