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Flight

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Absturzgefahr

Flight Kritik

Flight Kritik
0 Kommentare - 03.01.2014 von DirtyMary
In dieser Userkritik verrät euch DirtyMary, wie gut "Flight" ist.
Flight

Bewertung: 3.5 / 5

Ein Mann liegt im Bett und pflegt seinen Kater mit Kokain, währenddessen er versucht einen Anruf seiner Frau abzuwimmeln. Um das Bett herum scharwenzelt eine Grazie(wobei das Kameraaugenmerk nicht auf das Gesicht fokussiert ist). Diese Dame drängt darauf, rechtzeitig einen bestimmten Flug zu erreichen. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei den beiden um Kapitän und Stewardess dieses Fluges. Bewaffnet mit Sonnenbrille und Einsschlaftüchern macht sich der Pilot auf den Weg, gönnt sich während der Ansprache an die Passagiere heimlich noch den einen oder anderen Wodka und startet schliesslich das Flugzeug bei sehr ungemütlichem Wetter. Sein Co-Pilot beobachtet ihn dabei argwöhnisch. Nach längerer Schaffenskrise gönnt sich Regie-As [i]Robert Zemeckis[/i]([b]Contact[/b], [b]Cast[/b] [b]away[/b]) einen richtig launigen Einstieg, der mit vielen weiblichen Rundungen garniert ist. Die Tonlage von [b]Flight[/b] hat mit diesem "Prolog" allerdings nur wenig zu tun, relativ zügig schlägt der Streifen in ein klassisches Katastrophenszenario um. Zunächst muss Hauptdarsteller [i]Denzel[/i] [i]Washington[/i]([b]Training[/b] Day, [b]Ausnahmezustand[/b]) in seiner Rolle als Pilot sein Können bei Unwetter beweisen, danach versucht er in seiner Rolle als Drogenwrack sein berufliches und privates Drama zu bewältigen. Es scheint fast so, als ob [i]Zemeckis[/i] in einem einzigen Streifen alles nachholen will, was er in den letzten Jahren möglicherweise verpasst hat. Und bürdet dabei sich selbst und seinem Hauptdarsteller eine ganze Menge auf. [u]Inhalt[/u] Pilot Whip Whitaker([i]D. Washington[/i]) ist irgendwann auf die schiefe Bahn geraten. Die Ehe ging zu Bruch, harte und weiche Drogen nahmen den Platz seiner Frau ein. Er hat gelernt seine Eskapaden während der Berufsausübung nicht allzu offensichtlich werden zu lassen, aber insgeheim wissen einige von seinem Problem, welches er stets mit einer ungemein charmanten und witzigen Art herunterzuspielen weiss. Aber vor Gericht hilft kein Charme. Es wird festgestellt, daß er während eines Katastrophenfluges nicht "clean" war. Und dies kann mit vielen Jahren Haft bestraft werden. Man stellt ihm daher einen begabten Rechtsverdreher([i]Don Cheadle[/i]) zur Seite, der mit allerlei Tricks die Sache wenden kann. Er schafft es aber nicht, den Captain vor seinem Drang zur Selbstzerstörung zu bewahren. Und dann ist da auch noch die heroinabhängige Nicole([i]Kelly Reilly[/i]), die er "zufällig" kennen lernt, und sich in sie verliebt. Und die nicht minder einen Drang zur Selbstzerstörung in sich trägt. [u]Kritik[/u] Das [i]Zemeckis[/i] einen Flugzeugabsturz gekonnt inszenieren kann, dies hat er schon in [b]Cast away[/b] eindrucksvoll bewiesen. Hier übertrifft er sich aber noch einmal selbst, denn dieser Absturz bietet Komponenten, die man so noch nicht gesehen hat. Die Inszenierung ist so atemberaubend, daß sich Fragen nach physikalischen Gesetzmässigkeiten gar nicht erst stellen. Die Flugszene könnte man sogar als Symbol für das Leben dieses Captains betrachten. Bei schlechtem Wetter gibt er erst mal Gas, in luftigen Höhen kommt es zu einem senkrechten Absturz, aber selbst den Tod trickst er dann noch aus. [i]Denzel Washington[/i] stemmt die Vielschichtigkeit und Ambivalenz seiner Figur zwar nicht oscarreif, aber er stemmt sie. Die Charakterisierung seines Lebens, welches seit längerem nur noch auf Lügen beruht, funktioniert jedenfalls. Es wird allerdings versäumt eine Erklärung dafür zu liefern, wie es so weit kommen konnte. [i]Zemeckis[/i] kombiniert die Elemente eines Justizthrillers mit Elementen eines handfesten Drogen- und Familiendramas, das auf dieser Ebene auch konsequent zu Ende erzählt wird und am Ende bedauerlicherweise nicht mit Pathos geizt. Zusätzlich wird - vielleicht etwas vergleichbar zu [b]Contact[/b] - innerhalb einer Liebesgeschichte auch die Frage nach Schicksal und der Existenz Gottes gestellt. Und last but noch least sei auch noch der Comedyfaktor in Gestalt von [i]John[/i] [i]Goodman[/i] erwähnt, der das spielt was er immer spielt, aber mit ihm kann man halt nichts falsch machen. [u]Fazit[/u] Der Regisseur versucht alle Komponenten irgendwie in ein konsistentes Ganzes zu überführen, und dank eines recht klaren dramaturgischen Planes gelingt ihm dies auch grösstenteils. Negativ anzumerken ist, wie schon erwähnt, das zu pathetische Ende und die im Laufe des Streifens etwas nachlassende Sorgfalt in der Inszenierung. Dazu kommt eine gewisse Sprunghaftigkeit in der Handlung und ein Zufall zu viel gegen Ende des Plots. Insgesamt ist das Werk in der Aufrechnung der Pros und Cons aber auf jeden Fall sehenswert, und sollte bei vielen Zuschauern zumindest einen kleinen emotionalen und kognitiven Nachhall erzeugen.

Flight Bewertung
Bewertung des Films
710

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