Bewertung: 3.5 / 5
Der 1943 geborene amerikanische Autor R. L. Stine hat geschafft, wovon andere Autoren nur träumen können: Er ist über die Jahre hinweg zu einem der erfolgreichsten Schriftsteller von Kinderliteratur avanciert und macht mit seiner Gänsehaut-Reihe sogar Erfolgsautorin J.K. Rowling Konkurrenz. Die beliebte Buchreihe fungiert in Gänsehaut nun als treibende Kraft hinter einer aberwitzigen Geschichte und erklärt uns, woher R. L. Stine seine Ideen und was es damit auf sich hatte.
Der Tod seines Vaters hat Zach Cooper (Dylan Minnette) schwer mitgenommen und auch der Umzug mit seiner Mutter aus der Groß- in eine Kleinstadt gefällt ihm so gar nicht. Doch schnell freundet er sich mit der Nachbarstochter Hannah (Odeya Rush) an. Leider findet deren überaus strenger Vater das gar nicht so toll und Zach soll auch bald herausfinden, warum. Hannahs Vater ist der berühmte Autor R.L. Stine (Jack Black) und seine Gänsehaut-Romane sind keine gewöhnlichen Geschichten. Vielmehr bannt Stine in seinen Büchern Monster - und durch ein Missgeschick, kommen alle diese Wesen auf einmal frei. Ein heilloses Chaos bricht aus, für das Zach, Hannah und ihr Vater schnell eine Lösung finden müssen!
Trailer zu Gänsehaut
Gänsehaut Filmkritik
Gänsehaut klingt nach einem Horrorfilm, aber schaut man sich die Darstellerriege an, weiß man direkt, was einen erwartet. Die Karriere von Jack Black sah in den letzten Jahren alles andere als rosig aus und deswegen sind wir umso erfreuter, ihn in dieser charmanten Gruselkomödie in Topform zu erleben. Zwar steht er dieses Mal nicht komplett im Rampenlicht und bildet mit seinen beiden Co-Jungstars so etwas wie ein Hauptdarsteller-Triumvirat, das tut der Geschichte aber gut. Die Story ist dabei, sind wir mal ganz ehrlich, auch nicht gänzlich neu, denn Dinge, die aus einer fiktiven in die reale Welt eindringen und wieder gebannt werden müssen, klingt bspw. doch ein wenig nach Jumanji oder nicht? Das Rad neu erfunden hat Regisseur Rob Letterman ganz sicher nicht und so wird die Erfolgsformel von einst komplett frei und frech adaptiert.
Einen Schaden trägt Gänsehaut aber nicht davon, denn nicht zuletzt geben die vielen Monster, bei denen es so manche popkulturelle Referenz gibt, dem Film genug Eigenständigkeit mit auf den Weg, so dass sich die Grundidee zwar vertraut anfühlt, das Werk aber nicht wie eine Kopie wirkt. Dies ist vor allem dem aberwitzigen Tempo zu verdanken, welches bei Gänsehaut angeschlagen wird. Leerlauf gibt es in dieser Gruselkomödie nicht, die Laufzeit wird effektiv genutzt, Schauplätze wechseln, Monster geben sich die Klinke in die Hand und die Protagonisten haben alle Hände voll zu tun. Dies hält die Zuschauer bei der Stange und vermittelt einen Rundumwohlfühlfaktor. Das Tempo dient natürlich auch dazu, dem Zuschauer nicht zu viel Gelegenheit zu geben, über die Geschichte nachzudenken oder wie sich die Figuren mal wieder aus den Gefahren herauslavieren. Ganz logisch ist Gänsehaut sicher nicht, aber wenn man so sympathisch an der Nase herumgeführt wird, verzeihen wir das gerne.
Schade nur, dass man für den Film nicht etwas mehr Geld in die Hand genommen hat, um die Trickeffekte auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen. Die Figuren passen mit ihrer Darstellung zwar durchaus zur Optik des Films, doch die Monster können ihre CGI-Herkunft nicht leugnen. Hier hätte etwas mehr Feinschliff gutgetan und vielleicht hätten die Macher sogar den Computer ab und zu stehenlassen sollen und manche Monster lieber klassisch mit Handwerkskunst gefertigt. Dies hätte Gänsehaut ein wenig seine Künstlichkeit genommen und dem Film sogar ein wenig vom Charme vergangener Klassiker wie Die Goonies mit auf den Weg gegeben.
Gänsehaut Bewertung
Gänsehaut ist ein durch und durch sympathischer Film für die ganze Familie, bei dem man sich einfach zurücklehnen kann und den Ritt genießen sollte. Das Tempo ist angenehm hoch, ohne dabei hektisch zu sein. Das ermöglicht, Schauplätze schnell zu wechseln und gibt dem Zuschauer die Chance, über viele Widrigkeiten hinwegzusehen. Die Darsteller sind charmant und Jack Black passt in diesen Film wie die Faust aufs Auge. Gänsehaut ist ein Film im Geiste von Jumanji und macht dessen geplantes Remake völlig unnötig, denn es wurde bereits gedreht.