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Harry Potter und der Feuerkelch

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Harry und der Feuerkelch Kritik

Harry Potter und der Feuerkelch Kritik

Harry Potter und der Feuerkelch Kritik
0 Kommentare - 30.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Harry Potter und der Feuerkelch" ist.

Bewertung: 4 / 5

Für Harry (Daniel Radcliffe), Ron (Ruper Grint) und Hermine (Emma Watson) wird es ein aufregendes Jahr in Hogwarts. Die Schule wurde ausgewählt, um Veranstaltungsort des legendären trimagischen Turniers zu sein. Eine Regel besagt, daß nur Schülerinnen und Schüler ab siebzehn Jahren daran teilnehmen dürfen und so werden Fleur Delacour (Clémence Poésy), Vktor Krum (Stanislav Lanevski) und Cedric Diggory (Robert Pattinson) ausgelost. Doch der Feuerkelch spuckt noch einen vierten Namen aus, nämlich den von Harry Potter.

Vielleicht das erste Mal innerhalb der Harry Potter-Reihe sollte man 2005 zu Zweifeln beginnen. Nicht, daß die Qualität dessen, was das Franchise im Allgemeinen ausmachte, zu Wutstürmen verhalf, oder auch nur annähernd eine Form von desaströsem Spiel erreicht wurde, aber dennoch, dieser vierte Teil lässt einen doch schon ein wenig ob der Genialität als Gesamtwerk zweifeln. Nun bin ich ein wenig verblendet, als jemand, der genau im richtigen Alter war, um die Filme zu sehen und demnach auch mehr vielleicht als bei allem anderen mitfühlt. Das schwingt hier sicherlich mit rein. Außerdem, so glaube ich, hat man vielleicht auch ein viel besseres Verständnis um die Geschichte und all die Kleinigkeiten, wenn man eben den Roman gelesen hat. Ja, man könnte jetzt dazu übergehen und diese Kritik sofort mit den Worten „Der Roman ist besser“ beenden und dann hätte man einen pseudointellektuellen Kommentar abgegeben, der dem Film nicht gerecht wird. Aber nichtsdestotrotz hat dieser Film Fehler, die vielleicht andere Harry Potter-Filme nicht haben. Das wäre zum einen die Idee der ein oder anderen Finte. Gemeint sind damit Szenen, wie etwa die, in der Igor Karkaroff in die große Halle geht und hinter sich die Tür zumacht. Führt nirgendwo hin und hat auch keinen tieferen Sinn in die Geschichte. Dann wäre da der starke Fokus auf die Teenieromanze zwischen Ron und Hermine, aber auch die um Harry und seine Cho Chang. Das ist dann alles äußert pubertär und ja, normalerweise bin ich, was so optisches Gedöns angeht, wirklich nicht kleinlich. Aber diese Frisuren, meine Fresse, war denn dafür verantwortlich. Fühlt sich damit auch sehr anti-klimatisch zu dem an, was in den anderen Filmen gezeigt wird.

Trailer zu Harry Potter und der Feuerkelch

Wenn man das alles hinter sich bringt und es sind tatsächlich verhältnismäßig kleinere Probleme, so kann man in Harry Potter und der Feuerkelch durchaus einiges finden, was große Freude bereitet. Wie nun Tradition, taucht der Film dabei gekonnt in die Vergangenheit einiger Charaktere ab und bietet wieder einen großen Krimiplot, der wirklich auch aufzeigt, daß diese Schwarz-Weiß-Mentalität, die man zuvor in den Filmen vielleicht nicht gänzlich kritisierte, hier wirklich keinen Platz mehr hat. Der Film geht eben nicht nach dem Motto vor, Rassismus und Faschismus läge im Blut und so sind es vor allem hier wieder Leute, von denen man es rein vom sozialen Stand her zunächst nicht erwarten würde. Unterdessen trumpft der Film da auch gekonnt auf, weil hier etwa bestimmte Ticks in den Film integriert werden, die es dem Zuschauer ermöglichen selber hinter das große Geheimnis zu gelangen. Tatsächlich ist das kein Bestandteil des Romans. Überdies verwundert die Tonalität fast schon nicht mehr. Aber auch insgesamt hat man den Eindruck, Harry Potter und seine Welt, seien gereift. Die Bilder, die Mike Newell inszeniert, haben eine Wucht, eine Beklommenheit, wie sie allerhöchstens das große Finale in Godric’s Hollow wieder reproduzieren kann. Unterdessen hat das wenig vom naiven Charme einer Zaubererwelt, sondern ist tonal stark an die dunkleren Stellen in Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (2003) angelehnt. Das ist zwar mitunter vielleicht auch etwas Antiklimatisch, weil man das vielleicht von einem Film, der eigentlich die Freude an Zauberei wecken will, nicht erwartet. Doch erstaunlicherweise beißt sich das nie mit dem Teeniekram. Man nimmt alles, was da passiert, ernst.

Nun würde man vermutlich auch aus logischen, oder doch eher naiven Gesichtspunkten heraus argumentieren, daß die Geschichte so, wie sie abläuft und erzählt wird, wenig Sinn ergibt. Tatsächlich ist dem aber nicht so, viel eher verpasst der Film damit sonst eher als rein und würdevoll wirkenden Charakteren erste Risse und solchen, die eigentlich eher a-moralisch waren, auch gute Seiten. Da wären wir also wieder bei den Ambivalenzen. Klar kann man in einem solchen Wusel an Charakteren sicherlich nicht jedem den Platz einräumen, der ihm zustünde, doch insgesamt wirkt Harry und der Feuerkelch auch nie wie ein Film, der besonders überladen wäre. An einigen Stellen fehlt es an Erklärung, doch das macht der Film eben mit seinen Schauwerten wieder wett. Man könnte den Film sicherlich auch in Sachen Themenwahl und Ausweitung des Worldbuilding verreißen. Weder interne Konflikte der drei Freunde, noch die Welt um die Quoten-Völker herum, wirken so, als hätte man wirklich viel Interesse daran gehabt, eine Welt auszubauen. Dennoch gleicht der Film das durch eine gewisse Atmosphäre aus, indem er unter anderem das Gefühl der Einsamkeit und des Drucks, das auf der Hauptfigur liegt, hevorstellt. In diesem Film liegen vor allem Momente der Melancholie in der Luft, die deutlich machen, wie ernst man auch junge Menschen in ihren Gefühlen nehmen kann. Überdies gibt es natürlich auch ganz eindeutige Schauwerte, wie etwa Drachen, Seetiere und ein Labyrinth, welches wirklich bedrohlich wirkt. Wie man das in Szene setzt, weiß Newell schon. Wenngleich es ihm das Drehbuch, das deutlich schwerer gestaltet.

Interessant ist zudem die Wahl des neuen Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Nun stellt Alastor Moody natürlich einen Veteranen dar und man kann natürlich auch wieder infrage stellen, ob Dumbledore seine Schüler eigentlich umbringen, oder unterrichten will. Klar, ein wenig albern ist auch das. Dennoch steht die Figur ja schon für eine gewisse Art von Posttrauma, weil sie eben etliche Dinge durchlebt und gesehen hat, wodurch sie auch eine gewisse Paranoia hegt. Ob das nun wirklich das ist, was man auf Schüler zulassen sollte, sei mal dahingestellt. Aber generell, kommt der Film auch mit einigen merkwürdigen, angenehm merkwürdigen Dingen daher, die man eigentlich nur noch mit britischem Humor erklären kann. Da wäre zum Beispiel die absolut an gewisse, deutsche Zeitung erinnernde Rita Kimmkorn, die das Thema der Fake-News auch schon mal gerne ein paar Jahre vorwegnimmt und dazu noch irgendeine eigenartige sexuelle Spannung bei ihrem Interview-Partner erwecken soll. Gruselig ist das allemal, zeigt aber auch, es geht leider auch andersrum. Das ist natürlich nicht subtil oder ein genial ausgefleischter politischer Kommentar, den der Film da übt, gibt aber Ausblick dahingehend, wie viel Macht eigentlich in diesem Medium liegt und auch wie der Staat, der hier auch erstmals dominant in Erscheinung steckt, Macht ausübt.

Auffallend an Harry und der Feuerkelch ist seine vermeintliche Reife. Das ist nichts, was zwangsläufig immer dumm ist, aber auch gegenteilig ist das kaum der Rede Wert. Dennoch reden wir hier immer noch von einem Franchise, daß qualitativ so ziemlich jedes Blockbusterkino in den Schatten stellt. Die konstante Qualität wird zwar etwas unterboten, aber die Ernsthaftigkeit, wie auch die Bedrohung, die der Film bietet, sind interessant und gut gewählt

Harry Potter und der Feuerkelch Bewertung
Bewertung des Films
810

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