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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2

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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 Kritik

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 Kritik
0 Kommentare - 30.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" ist.
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2

Bewertung: 4.5 / 5

Voldemort (Ralph Fiennes) haben die Macht über ganz England an sich gerissen. Unterdessen befinden sich Harry (Daniel Radcliffe), Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) immer noch auf der Flucht. Ihre Lage scheint aussichtslos, doch eine letzte Chance bietet sich ihnen an. Wenn sie die Heiligtümer des Todes finden, so können sie mit den magischen Artefakten Voldemort doch noch besiegen. Doch die Suche nach ihnen stellt sich als schwierig heraus.

Hin und wieder hört man jene Kritik an zweigeteilten Finalen. Geldhascherei und inhaltliche Leere. Klar, man sollte da auch keineswegs blauäugig herangehen und glauben, es ginge den Studios dahinter nur darum, noch mehr Geschichte, noch mehr Inhalt an den Zuschauer zu bringen. Dem ist schlicht und ergreifend nicht so. Haben doch die wenigsten Romanvorlagen tatsächlich noch Stoff, der ein Buch wert machte, es in zwei Filme zu verwandeln. Dahingehend ist Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 also auch keine Ausnahme. Sicherlich kann man auch hier argumentieren, daß eben jener letzte Teil eben auch eines dieser Beispiele ist, daß rein inhaltlich eben nicht mehr so viel bietet. Und das ist eben auch etwas, was man dem Film ankreiden muss, denn so richtig viel Neues erfährt man dann auch nicht. Maximal gut geteasert wurde man dann vom Vorgänger und jedem dürfte klar sein, daß ein Mysterium noch einige Fragen bereithält, die es zu beantworten gilt und auch allgemein lässt sich sagen, daß sich zentral alles nun um die finale Konfrontation zwischen Gut und Böse dreht. Es gibt also nicht wirklich weitere tiefsinnige Allegorien, über die man sinnieren könnte und auch manifestiert sich da keine grundlegende neue Meinung über jenes Gesamtwerk Harry Potter. Aber wenn denn bloße Blockbusterunterhaltung, dann aber bitte so.

Denn es gibt eben doch die ein oder andere Idee und Gedanken, über die man reden kann. Gerade der Epilog bietet sich nämlich an. Selten würde man das wohl heute noch so machen, aber wenn es um den Umgang mit dem Elderstab geht, der im Übrigen im Roman von Rowling nicht zerstört wird, dann kann man sagen, daß es Harry als Figur, der nun kurzzeitig dessen Besitzer ist, eben nicht um Macht geht. Er ist ein wahrer Philanthrop, weil er die absolute Macht und das Vertrauen in solche Verantwortung nicht hat. Das ist sogar ein recht intelligenter Zirkelschluß vor dem Hintergrund der Figurenschreibe. Denn schließlich hatte Harry in den Werken davor immer Macht und immer Verantwortung, die er sich aber zu seinem Leidwesen nie ausgesucht hat. Nun hat er also wieder Macht und gibt sie vielleicht auch aus einem Eigennutzen ab, sicherlich aber tut er damit der Menschheit einen großen Gefallen. Ähnlich wie in Oppenheimer (2023) ist nämlich die Gefahr einer weiteren Eskalation nicht auszuschließen. Und dieser entgegenzuwirken, spricht für die Autonomie des Charakters. Harry wird erwachen, darum geht es unterschwellig auch. Ein Abschied aus der Schulzeit und eben die ungewisse, aber strahlende Zukunft, die vor diesen Figuren liegt. Das ist der Abschluss einer ganzen Generation, die damit erwachsen wurde. Und ja, das funktioniert eben mit allem im Hintergrund aus heutiger Sicht weniger, hat aber einen recht kitschigen, emotionalen Wert, dem man dem Werk nicht absprechen kann.

Leben in der Pubertät, bedeutet je nach Familiensituation und sozialen Gruppen auch schlichtes Überleben. Das ist kein besonders universelles Problem, so glaube ich zumindest. Aber die zerrüttete Situation, in der sich Harry befindet, ist eben auch übertragbar auf jenes Phänomen. Schließlich machen Therapeuten heute einen ordentlichen Reibach. Interessant ist aber dann doch wieder der Faschismus. Die finale Konfrontation findet in Hogwarts statt. So wie es immer sein sollte. Tatsächlich wird das zur Gegenüberstellung von Todessern und Schülern. Natürlich gibt es da noch ein paar Lehrer und Zauberer, die zur Hilfe eilen. Aber der Altersunterschied ist doch klar. Und da wird es ja doch sehr spannend, schließlich sind viele dieser Menschen Eltern und da die Welt von J.K. Rowling doch sehr minimalistisch anmutet, kann man wohl sagen, daß viele dieser Eltern eben auch Kinder in Hogwarts haben. Am Beispiel der Malfoys wird das ja sogar bestätigt. Und dann wären wir in Sachen Faschismus schon wieder bei einem Generationenkonflikt. Denn die Kinder versuchen hier, ähnlich wie es in Deutschland in den Sechzigern bis Achtzigern der Fall war, hier die Eltern mit den Fehlern der Vergangenheit zu konfrontieren. Nun macht der Film daraus zwar kein Blutbad, aber es wird durchaus deutlich, daß eben einige dabei ihr Leben lassen. Das bedeutet aber auch, daß diese Gedankengut mit den Eltern sterben muss. Wenn man denn schon eine so radikale Situation erzeugt, wie es dieser Film tut.

Hier und da kann man sich an einigen Ideen durchaus stören. Zum Beispiel am Tod von Lupin und Tonks. Nun ist das dem Roman geschuldet und zeigt auch hier einfach keinen weiteren Effekt, als eben den Verlust. Davon abgesehen ist dieser Film aber auch insgesamt eher, als reines Spektakel zu begreifen. Natürlich ergeben auch die Kämpfe hier wieder recht wenig Sinn. Doch dazu muss man sagen, daß Yates nach wie vor ein Auge für eine gewisse Symbiose an Bildern hat. Gerade die Montage in Hogwarts zeichnet eben auch nochmal übergeordnet den Weg, den Harry, Ron und Hermine über die Jahre hinweg gegangen sind. Von Trollen, über Spinnen, bis hin zu Werwölfen findet sich dann alles in Hogwarts ein und man erkennt, wie die Figuren an diesen Gefahren gewachsen sind. Unterdessen bietet eben jene Geschichte um Wiedergeburt und Zerstörung der Verbindung zwischen Harry und Voldemort auch den Gedanken, daß eben Harry seinen sonst so gefürchteten Teil, seinen faschistischen Teil tötet, um dann, wie das Finale eben besagt, zum vollendeten Menschenfreund zu werden. Ebenso ein netter Gedanke, der zwar auch nicht für etliche Analysen taugt, aber eben gekonnten Symbolismus darstellt.

Es gibt zum Ende eigentlich erschreckend wenig zu sagen, wenn es um Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 geht. Doch vielleicht ist das gar kein Problem, sondern eine Gabe. Wir reden hier von nahezu perfektem Blockbuster und dem Finale einer Reihe, daß zumindest über acht Filme hinweg eine Qualität halten konnte, von der sich so ziemlich jedes andere Franchise auf dem Planeten eine Scheibe abschneiden könnte. Das ist ab jetzt aber vielleicht auch nicht mehr so geistreich, doch eben in dem Kernsegment nach wie vor unerreicht.

Trailer zu Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 Bewertung
Bewertung des Films
910

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