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Hellraiser - Das Tor zur Hölle

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Hellraiser – Das Tor zur Hölle Kritik

Hellraiser - Das Tor zur Hölle Kritik

Hellraiser - Das Tor zur Hölle Kritik
0 Kommentare - 07.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Hellraiser - Das Tor zur Hölle" ist.

Bewertung: 3 / 5

Frank Cotton (Sean Chapman) stößt in einem Laden im Orient auf ein uraltes Artefakt, daß Zauberkräfte haben soll. Wieder in der Heimat schafft Cotton es, mit dem Würfel ein Tor zur Welt der Zenobiten zu öffnen, welche ihn zu sich in eine andere Dimension ziehen. Kurze Zeit später gelingt es Frank unter den Augen seines Bruders Larry (Andrew Robinson) und seiner Frau Julia (Clare Higgins) sich zu materialisieren. Dafür braucht er Blut und so kontaktiert er Julia, die hinter seinem Rücken eine Affäre mit Larry hatte. Mit ihrer Hilfe zieht er nun Männer auf den Dachboden und tötet diese. Ein weiteres Mal öffnet sich die fremde Dimension, wodurch die Zenobiten die Erde betreten können.

Horrorfilme sind vielseitig. Sie sind häufig recht billig produziert und spätestens in den 1980er Jahren der maschinellen Erzählung mal mehr, mal weniger zum Opfer gefallen. Was alle Anfangs erschrak, besser gesagt nach wie vor zu Teilen erschrickt, ist dann wiederum die Oberflächlichkeit. Damit ist nicht gemeint, daß Kandidaten wie Freddy Krueger oder Michael Myers etwa das Talent fehle zu unterhalten, gar gute Filme, oder Meisterwerke in die Welt zu tragen. Und dennoch muss man sagen, daß der Effekt, wie es ja im Falle des Kinos der 1980er Jahre sehr üblich war, durchaus auf einer Oberfläche verbleibt und damit eben nur ein Effekt. Es sind Bilder, skurriles Auftreten, mit denen man die 80er verbindet. Schließlich war es auch die Zeit des Heldenkinos und allem überirdischen, eben solchen Charakteren, die nicht mit dem Alltag in Verbindung gebracht werden konnten, zu denen man aufsah, oder sie verachtete. John Rambo oder Darth Vader sind hierfür nur einige Beispiele. Das Interessante an den Kostümen und dem generellen Auftreten, gerade auch im Segment des Horrorfilms ist ja, daß das, was einst schockierte, eher heute zum Lachen anregt. Sofern man denn eben weniger zugänglich für diese Art von Horror ist. Man muss dazu sagen, daß natürlich auch die Künstler hinter dem Werk ihren Teil dazu beitrugen. Nicht umsonst persiflierte und analysierte Wes Craven sein späteres Schaffen nur noch. Tja, und dann war da noch Clive Barker.

Barkers Stil, der sich im übrigen auch durch die Adaption The Forbidden in Candyman’s Fluch (1992) manifestierte, ist da ein wenig anders. Auch in Hellraiser – Das Tor zur Hölle zeigt sich das. Und dann obliegt der Film nämlich einer ganz wichtigen Geschmacksfrage, die der Wertung des Films viel beizufügen hat. Ich persönlich nämlich, kann mit dieser Art von langsam anspannendem und vor allem ernstgemeinten Horror nichts anfangen, weil die Prämisse und die Figuren, die da auftreten, einfach viel zu lächerlich sind, als daß man das auch aus heutiger Sicht noch ernst nehmen könnte. Im Prinzip erinnert der Film dabei in seiner Inszenierung ein wenig an Der Exorzist (1973). Doch während Friedkins Verfilmung zumindest durch die grobe Wortwahl eben auch noch eine ungewollte ironische und damit sehr unterhaltsame Note bekommt, will dieses Werk hier vor allem eines, nämlich als vermeintliche Antithese ernst genommen werden. Und das gelingt in meinen Augen zu keinem Zeitpunkt, weil dafür eben besagte Prämisse und Figuren zu lächerlich sind, als daß man das tun könnte. Sicherlich, und das muss man natürlich auch anmerken, muss man den Film auch in seiner Zeit betrachten und ja, daß Werk hat schon einen Blick auf prüderes Verhalten geworfen, dem man sich nur in seiner Kritik anschließen kann.

Doch trotzdem ist es ja so, daß sich das nirgendwo hinentwickelt. Eine promiskuitive Dame, die eben durchaus anders über Ehegelübde und dergleichen denkt, lockt wildfremde Männer in ihr Haus und lässt sie dort von Pinhead aussaugen. Ganz salopp gesagt zumindest. Und damit zeigt der Film zwar auf der einen Seite auf, was für ein Horror die Monogamie und die Ehe wohl sein müssen, doch was ja eigentlich die Gewaltspirale auslöst, ist die Tatsache, daß Sex gewollt wird. Und da sind wir dann auch im Falle von Hellraiser – Das Tor zur Hölle wieder beim altbekannten und wirklich schwierigen Thema der Fleischeslust und der darauffolgenden Gewalt. Denn tatsächlich könnte man auch diesem Film eine gewisse Prüderie vorwerfen, schon allein deshalb, weil er die Fronten um die Gewalt ja gar nicht richtig klärt. Auf Sex folgt eben immer der Tod, so ist es im Horrorfilm. Doch viel offener und weniger belehrend wäre ja zu sagen, man lässt das ein zwei unterschiedlichen Segmenten stattfinden, wodurch auch eine Kritik dessen obsolet wäre. Ja, weil so ganz abstreiten lässt sich nicht, daß das ja schon etwas Mahnendes hat, oder nicht? Schließlich sagt ein Film durch Bilder etwas aus. Und wenn er in diesem Fall den Akt zeigt, oder auch nur andeutet, daß es zum Akt kommen kann, dann aber zumindest einen der besagten Teilnehmer sterben lässt, dann ist Sex hier gleich tot und die logische Schlussfolgerung dessen, daß man das dann doch lieber sein lassen sollte. Klar, man kann das auch anders lesen. Doch ist es eben schwierig, wenn es solche Deutungsmöglichkeiten gibt. Das ist aber nicht allein das Problem von Hellraiser – Das Tor zur Hölle, sondern ein generelles Problem.

Zu guter Letzt muss man allerdings sagen, daß der Film gut daran tut, eine sehr minimalistische Anspannung, fast schon kammerspielartige Bedrohung zu entwickeln. Auch der generelle Härtegrad ist durchaus beeindruckend und mitunter ist das, was man da sieht, schon ein wenig ekelhaft. Das erreicht zwar auch nie die Größe eines Blutgericht in Texas (1974). Auffallend sind hier zudem die Outfits von Hellraiser und seinen Fleischklumpenfreunden, i guess? Denn diese Ledermontur, die hat ja durchaus etwas sehr sadomasochistisches. Nun kann man darüber streiten, ob das eine gute Idee war, die Figuren so auftreten zu lassen, wenn man sie auch direkt mit Mord und Gewalt in Verbindung bringt, aber die sexuelle Metapher ist ja eben auch etwas drüber, über der Wirklichkeit, insofern ist das zu verschmerzen.

Etwas Hokus Pokus und exzentrisches Auftreten haben Hellraiser – Das Tor zur Hölle zu einem Klassiker des Genres gemacht: Dummerweise hat die Geschichte erhebliche Schwächen und kann etwa auch mit keinem einzigen, wirklich interessantem Charakter aufwarten. Nichtsdestotrotz ist der Film in seiner Drastik und auch generell nichts, was man hassen muss. Aber brillant geht eben auch anders.

Hellraiser - Das Tor zur Hölle Bewertung
Bewertung des Films
610

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