Bewertung: 3 / 5
Im Feuer ist ein US amerikanisches Feuerwehr-Drama aus dem Jahr 2004. Die Regie übernahm Jay Russel. Die nachfolgende Kritik ist spoilerfrei.
Mitten bei einem Großbrand wird Feuerwehrmann Jack Morrison in einem Gebäude von den Flammen eingeschlossen. Immer wieder wird durch Rückblenden und Erinnerungen der Werdegang von Jack bei der Feuerwehr geschildert.
Es fängt an, wie Morrison nach erfolgreichen Abschluss an der Akademie zu seinem Arbeitgeber, einer Feuerwehrwache in Baltimore, kommt und dort seine neuen Kollegen, inklusive Chief Kennedy, kennenlernt. Nach und nach findet Jack seinen Platz in Baltimore und baut sich dort ein Leben auf.
Im Zuge des Erscheinens von No Way Out soll an dieser Stelle auf einen ganz anderen Feuerwehrfilm aufmerksam gemacht werden. Bereits 2004 hat Jay Russell Im Feuer inszeniert, mit Joaquim Phoenix und John Travolta in den Hauptrollen war das ein zur damaligen Zeit durchaus gut besetzter Streifen.
Der Film bewegte sich damals wie heute ziemlich unter dem Radar und gehört zu den eher unbekannten Werken. Wenn man ihn sich anschaut, dann wird man schnell verstehen warum. Denn ehrlich gesagt erzählt Unter Feuer keine besondere Geschichte und ist aus laienhafter Sicht auch nicht sonderlich realistisch in Szene gesetzt. Seine Stärken hat der Film aber nicht in einer spannenden Geschichte sondern tatsächlich durch seine vielen Figuren. Gerade das Leben in der Feuerwehrwache unter den Kollegen und auch während der Freizeit, diese Szenen konnten im Film sehr gut einfangen werden. Hier und da werden sicherlich ein paar Klischees bedient, aber alles in allem lassen diese Teile des Films Im Feuer dann doch sehr lebendig und in gewisser Weise auch authentisch wirken.
Das Drehbuch, welches diesem Film zugrunde liegt, stammt von Lewis Colick. Der eher unbekannte Drehbuchautor war beispielsweise an Werken wie Bulletproof (1996) oder October Sky (1999) beteiligt gewesen. Neben dem Drehbuch findet Im Feuer seine Stärke auch im sehr ausgewogenen Cast. Dabei geht es nicht zwingend um Travolta und Phoenix, sondern vor allem um die vielen anderen eher unbekannten Darsteller, wo man sich durchaus vorstellen kann, dass diese Feuerwehrmänner sein könnten. Betrachtet man sich Joaquim Phoenix und John Travolta genauer, dann kommt Phoenix im ganzen Film leider nur mit zwei oder drei Gesichtsausdrücken aus und Travolta ist ein typischer Travolta.
Der Regisseur Jay Russell hat hier und da manche Szenen gut hinbekommen, aber gerade der filmische Aufbau mit den vielen Rückblenden hätte runder eingefangen werden können, auch ansonsten bewegt sich Im Feuer in den dramatischen Szenen eher auf einem seichten Niveau.
Kaum ein Mensch kennt Im Feuer, dafür ist der Film auch zu unspektakulär und ebenfalls zu uninspiriert. Trotzdem ist es ein Film, den man sich ganz gut anschauen kann, welcher nebenbei läuft und auf gewisser Weise zu unterhalten weiß. Kein Film für den großen Kinoabend, aber ein Streifen, mit dem man ohne Probleme einen Sonntagnachmittag verbringen kann.
Wer im Zuge von No Way Out Lust auf weitere Feuerwehrfilme bekommen hat, sollte Im Feuer eine Chance geben. Der Film bietet nicht nur inhaltlich einen etwas anderen Fokus, auch in seiner Laufzeit von 110 Minuten hebt er sich ab. Die kurze Laufzeit unterstreicht auch ein wenig das Sonntagnachmittagfilm-Gefühl.
Allgemein sind Feuerwehr-Filme durchaus rar gesät. Der bekannteste könnte Flammendes Inferno von 1974 sein, Backdraft aus 1991 und möglicherweise auch noch World Trade Center von 2006. Aber anschließend fällt mir schon Daylight mit Stallone ein und der hat dann wirklich wenig mit der Feuerwehr zutun.