Bewertung: 5 / 5
Direkt zu Beginn warnen ich jeden, der den Film noch nicht gesehen hat, vor Spoilern.Inhalt
Cobb ist ein „Extractor”, jemand, der in die Träume anderer einbricht und Geheimnisse stiehlt. Ein Geschäftsmann gibt ihm aber den Auftrag, dem Erben seines Konkurrenten die Idee einzupflanzen, sein Unternehmen zerfallen zu lassen. Cobb bereitet stellt ein Team zusammen und bereitet sich auf diese „Inception” vor...
Plot
Die Story schreitet ständig voran. Man wird anfangs einfach in die Geschichte reingeworfen. Es ist im ganzen Film etwas Aufmerksamkeit gefragt, aber nie verliert man sich in seiner Komplexität. Nolan versteht es, uns die Bilder so zu präsentieren, dass wir mit etwas Kombinationsgabe dahinterkommen oder zumindest spekulieren können, was genau passiert.
Am Anfang kriegen wir eine Einführung in Träume und diese wird immer weiter ausgebaut. Auch erfährt man als Zuschauer etwas über die Methoden dieser „Diebe”. Die Traumebenen sind auf Realismus ausgelegt, was sich mit der Story deckt. Natürlich hätte man weitergehen können und die wahnsinnigsten Sachen passieren lassen können, aber das hätte dem Sinn wiedersprochen. Es geht darum, das Opfer zu täuschen und funktioniert am besten mit der Optik.
Selbst das Ende mit mehreren Handlungsebenen bleibt klar. Der Regisseur verliert sich nicht in zusammenhanglosen Episoden. Es wird etwas undurchschaubarer, aber nie komplex genug, um den Faden zu verlieren. Eher steigert sich dadurch nur die Spannung noch mehr.
Charaktere
Jeder Charakter hat seine Persönlichkeit, aber das Hauptaugenmerk Nolans liegt klar auf den von Leonardo DiCaprio gespielten. Ariadne, gespielt von Ellen Page, ist interessant, aber mehr dazu da, um uns Zuschauern eine Einführung zu geben, damit wir nicht vollkommen auf der Strecke bleiben. Allerdings dient sie auch dazu, Cobb weiter auszuleuchten.
Cobb selbst ist ein tragischer Protagonist. Seine Vergangenheit und momentane Gegenwart sind herzergreifend. Nolan lässt einige Auflösungen über ihn nie aus der Luft gegriffen erscheinen, sondern es ist immer möglich darauf zu schließen, aber erst am Ende kann man sich sicher sein.
Aber sie sind nicht nur tragisch, nein auch ein bisschen wahnsinnig. Nolan lässt nicht uns, sondern seine Charaktere fragen, ob alles Fakt oder Fiktion ist. Hin und wieder kommen Zweifel auf und dies ist ein großartiger Aufhänger für die Dramatik.
Atmosphäre
Allgemein ist es eher düster in diesem Film, aber es gibt auch kleine lustige Momente. Beinahe jeder Moment besitzt eine Information, die uns weiter in den Plot oder die Charaktere führt. Zudem ist „Inception” ein eiskalter Thriller. Keine Minute ist langweilig, die zweieinhalb Stunden verfliegen im Nu. Die Spannung bleibt immer auf höchstem Niveau, wir interessieren uns für die Handlung und ihre Wendungen.
Die Musik tut ihr Übriges, um diese Stimmung einzufangen und schallt pompös aus den Boxen. Maßgebend trägt sie zur Spannung bei.
Action
Sie zieht sich durch den ganzen Film, unterstützt aber immer die Handlung. Es entstehen keine sinnlosen Szenen, die Explosionen ergänzen die Story und bringen uns teilweise die Träume und Auswirkungen anderer Ebenen bei. Außerdem sehen einige Szenen grandios aus, hier sei nur mal diejenige genannt, die keine Gravitation besitzt.
Den Vergleich zu „Matrix” kann ich gar nicht leiden. Ich persönlich halte „The Matrix” für einen Actionfilm (mit teilweise lächerlichen Szenen, die ich kaum ernst nehmen kann), der ein paar schlaue Sätze über den menschlichen Verstand fallen lässt. „Inception” hingegen gibt nicht vor bzw. sagt nicht, er sei clever, er ist es einfach.
Fazit
Christopher Nolan hat wieder einmal Kino vom Feinsten fabriziert. Keine Langeweile, intelligente Handlung und ein interessanter Protagonist. Spannung bezieht er einfach aus der Handlung und seinem starken Drehbuch und nicht durch Twists am Ende, die für mehr Verwirrung sorgen und billig wirken. „Inception” ist die perfekte Mischung aus Action und Psychoanalyse und ist ein wunderbarer Leckerbissen bevor wir „Batman 3” zu Gesicht bekommen.
Inception Bewertung
