Anzeige
Anzeige
Anzeige

James Bond - Keine Zeit zu sterben

Kritik Details Trailer News
Diesen Bond, braucht niemand

James Bond - Keine Zeit zu sterben Kritik

James Bond - Keine Zeit zu sterben Kritik
4 Kommentare - 18.06.2022 von Teruki
In dieser Userkritik verrät euch Teruki, wie gut "James Bond - Keine Zeit zu sterben" ist.
James Bond - Keine Zeit zu sterben

Bewertung: 0.5 / 5

Machten aus dem charmanten, eleganten Mann von Welt mit dem lockeren Spruch auf den Lippen einen unzivilisierten Banausen und humorlosen Proleten.
Schon in CASINO ROYAL musste Geheimdienstpartnerin Vesper Lynd (Eva Green) Bonderst beibringen, wie man(n) Abendgarderobe trägt. Etwas später beleidigt er Vesper im Dialog als blöde Kuh. Jeder kennt den sprichwörtlichen „Vodka-Martini – geschüttelt, nich gerührt“ aus 20 Bond-Filmen – ein Klassiker. Im Casino Royal bestellt Bond direkt nach dem „Blöde-Kuh“-Dialog an der Bar einen Vodka Martini. Der Barmann fragt:
„Geschüttelt oder gerührt?“ - „Sehe ich aus, als ob mich das interessiert!“
Damit hatten mich Bond und Craig verloren.

KEINE ZEIT ZU STERBEN ist leider eine gute halbe Stunde zu lange, hat teilweise ein misslungenes Tempo und kommt schwer in die Gänge. Bond-Gegner Lyutsifer kommt nach der Rückblende vor dem Vorspann erst nach einer guten Stunde zurück. Dabei ist dieser Bond-Gegner Lyutsifer (Rami Malek, BHEMIAN RAPSODY) einer der uninteressantesten und schwächsten Bond-Gegner aller Zeiten. Als Sohn einer von SPECTRE ermordeten Familie nimmt er Rache an SPECTRE und hätte eigentlich Bond´s Verbündeter werden können. Seine Motivation wird überhaupt nicht klar. Die Figur ist schlecht geschrieben und lahm gespielt. Auch Lyutsifer´s Scherge mit dem Computer-Auge ist verschenktes Potential.
Auch Christoph Waltz kommt als Ernst Stavro Blofeld noch kurz in der Psychiatrie-Hochsicherheitszelle vor, wo er doch eher wie Hannibal Lecter wirkt als wie ein James-Bond-Soziapath.
Dieser Craig-Bond hat bei Handlung, Schauspielern und Spannung durchaus seine Momente. Die Nano-Roboter als gezieltes Tötungswerkzeug sind eine infame und originelle Idee. Diese Idee wirkt im Verlauf dieser Pandemie, in der merkwürdige Leute denken, Bill Gates und alle möglichen Regierungen wollen sie mit Mikrochips impfen, kontrollieren und töten, unabsichtlich sehr makaber.
Die anderen Geheimdienst-Leute bleiben weit unter ihren Möglichkeiten. Anstatt mal wieder einen Blick ins Waffenlabor zu werfen, sehen wir „Q“ fast nur am Bildschirm sitzen, Festplatten analysieren und Beobachtungskameras auswerten.
Seine Lebensgefährtin Madeleine Swann, Tochter des SPECTRE-Agenten Mr. White, verdächtigt Bond am Anfang des Verrats und verlässt sie auf hässliche Weise; das hätte es früher nie gegeben. Über die weitere private Beziehung und das Finale spoilere ich nicht, keine Sorge. Aber ich mache mir doch Gedanken, wie sie James Bond in der Zukunft glaubwürdig am Leben erhalten wollen.
Einige nostalgische Zitate aus früheren Bond-Zeiten waren ein bischen wenig, um den Mythos Bond zu erhalten – wenn sie überhaupt erkannt wurden. Dafür wurden zu viele James-Bond-Traditionen verraten. Und so war der Höhepunkt dieses James-Bond-Films für mich der Abspann mit dem unvergesslichen Bond-Song „We have all the time in the world“ von John Barry und Louis Armstrong aus „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ von 1969. Übrigens ist der Qualitätsabfall der Bond-Filme auch sehr gut bei der Filmmusik zu erkennen: Nachdem der langjährige Stammkomponist John Barry in den späten 80er Jahren abgelöst wurde und keine Bond-Aufträge mehr bekommen hatte, entwickelte sich die Filmmusik später in Richtung akkustische Körperverletzung – teilweise leider auch hier.

Trailer zu James Bond - Keine Zeit zu sterben

Fazit: Ich bin geschüttelt, nicht gerührt.

James Bond - Keine Zeit zu sterben Bewertung
Bewertung des Films
110

Weitere spannende Kritiken

Civil War Kritik

Civil War Kritik

Poster Bild
Kritik vom 18.04.2024 von ProfessorX - 2 Kommentare
Die Vereinigten Staaten sind im Bürgerkrieg. Während ein Präsident (Nick Offerman) bereits in seine dritte Amtszeit geht, führt er einen Krieg gegen Texas und Kalifornien und schockiert das Volk mit bestialischen Luftangriffen. Doch es gelingt ihm nicht, die Staaten in die Knie z...
Kritik lesen »

THX 1138 Kritik

THX 1138 Kritik

Poster Bild
Kritik vom 18.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
In einer alternativen Welt haben Bürger jedwede Form von Individualismus und Rechten verloren. Sie sind nur noch nummerierte Drohnen, die von einem staatlichen Drogenprogramm unter Kontrolle gehalten werden. Unter ihnen ist auch der Fabrikarbeiter THX 1138 (Robert Duvall). Sein Leben änder...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
4 Kommentare
Avatar
MB80 : : Black Lodge Su
19.06.2022 20:50 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.913 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Teruki:

Also ich bin ja gernell der Meinung, einem Film Punkte geben ist recht irrelevant, wenn die Kritik schlüssig ist. Aber 1/10 passt nicht so ganz zum geschriebenen und mit Blick auf deine anderen denke ich, du hast einfach vergessen die Bewertung einzugeben. Kannst ja nochmal drüber schauen, vielleicht meinst du es ja auch genau so.

Ich habe hier durchaus ein paar Punkte gefunden, denen ich zustimmen würde aber generell:

"Dafür wurden zu viele James-Bond-Traditionen verraten."

Ich lese da stark heraus, dass du dich einfach daran störst, dass die neuen Bonds eben anders sind. Und ja, sind sie, aber das ist Absicht. Mit Blick auf ein paar deiner Kommentare, das ist halt ein typischer (oder sind, als Filmreihe) post-9/11 Bond, ohne diese Verspieltheit der Moore Bonds, dreckiger, mit mehr Fokus auf Überwachung, und mit Konsequenzen. Man könnte auch sagen, die Filme bedienen eben nicht mehr, was andere davor durchaus schon zum Klischee gemacht haben. Muss man nicht mögen, aber gleichförmigkeit ist euch kein Qualitätsmerkmal einer Filmreihe. So nur ein paar Gedanken bei >30° vom Balkon geschrieben.^^

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
Avatar
Raven13 : : Desert Ranger
19.06.2022 11:27 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.210 | Reviews: 105 | Hüte: 638

@ FlyingKerbecs

Stimmt! Ist mir erst gar nicht aufgefallen.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
Avatar
Parzival : : Kakashi
19.06.2022 11:20 Uhr
0
Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.990 | Reviews: 56 | Hüte: 423

@Raven13

Selbst bei guten Kritiken gibt er 0,5 Hüte, irgendwas macht er bei der Vegabe der Bewertung falsch, sieht man ja auch bei seinem Profil, da hat er die Filme anders und mehr normal bewertet.

Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)

MJ-Pat
Avatar
Raven13 : : Desert Ranger
19.06.2022 09:01 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.210 | Reviews: 105 | Hüte: 638

Da kann jemand gut differenzieren. Haufenweise 1/10-Bewertungen.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

Forum Neues Thema
AnzeigeY