Bewertung: 3 / 5
Arthur (Charlie Hunnam) trägt blaues Blut in seinen Adern, wächst jedoch in einem Freudenhaus auf. Immer wieder wird er von Visionen geplagt, die ihm offenbaren, daß der Herrscher über Camelot Vortigern (Jude Law) sein Onkel ist, und den rechtmäßigen König Uther Pendragon (Eric Bana) ermorden ließ, nur um an die Macht zu kommen. Eines Tages kommen die Truppen von Vortigern hinter des Geheimnis von Arthur und er soll vor dem Volk ermordert werden. Doch Arthur kann gerettet werden und schließt ich reiner Rebillion gegen Vortigern an, welcher auch die Magierin Mage (Àstrid Bergès-Frisbey) angehört.
Wenn man an die Artussage denkt, denkt man vermutlich primär an ehrbare Ritter, ausufernde Schlachten, mythlogische Fantasy-Aspekte und vieles mehr. In diesem speziellen Fall haben wir es jedoch mit einem Film zutun der von Guy Ritchie inszeniert wurde. Guy Ritchie ist im Grunde für moralisch zwiespältige Charaktere, schnelle, hecktische Szenen und Komödienaspekte bekannt. Also eigentlich nichts, was einen anständigen Arthur-Film ausmacht. Daher ist die Wahl des Regisseurs hier an der Stelle schon mal kompletter Unfug. Ritchie steht einfach nicht für Epen.
Trailer zu King Arthur - Legend of the Sword
Wenngleich sein Stil nicht passt, so ist der Film dadurch stilistisch ein wenig spannend geworden. Denn ja, man kann zumindest sagen, daß man eine solche Interpretation des Stoffes sicherlich noch nie gesehen hat, und auch kein weiteres Mal sehen wird. Und wenn man sich schon eine Geschichte um Drachen, Hexen und andere Fabelwesen heraussucht, dann darf man an der Stelle doch wohl auch erwarten, daß man sowas zu sehen bekommt. Doch irgendwie scheinen die Verantwortlichen hinter diesem Film alles auf Sparflamme zu münzen. Denn die großen Actonsequenzen sind rar gesäht und dienen eher noch einem Versuch die Zuschauer mit einem vermeintlichen Epos zu ködern.
Der Cast ist ganz gut gewählt. Nähme man Charlie Hunnam, Djimon Hounsou, Aidan Gillen, oder Eric Bana so hat man eigentlich die geigneten Kandidaten für die Charaktere, die sie verkörpern sollen. Doch leider ist gerade der Hauptcharakter katastrophal geschrieben. So strahlt Hunnam zu keinem Zeitpunkt etwas heroisches, naives oder ehrbares aus, was diesen Charakter so ausmacht. Er ist einfach ein typischer Gauner, der eben ein hartes Leben hatte. Das kennen wir sicherlich von Guy Ritchie und es ist daher auch nicht verwunderlich, daß er diesen Weg eben erneut geht. Doch ob das jetzt viel mit der Vorlage zutun hat sollte jeder für sich selber wissen.
Auf der anderen Seite ist Jude Law als Vortigern ein Traum. Zu jedem Zeitpunkt in dem er Auftritt hat er diese Gravitas, die ihn zu einem guten Schurken macht. Er ist die ganze Zeit bemüht das Beste der Vorlage herauszuholen. Doch auch hier macht ihm das Drehbuch einen Strich durch die Rechnung. Denn seine Motivation - ähnlich wie die von Arthur - sind so klischeetriefend, daß man sich fragt, wer diesen Film geschrieben hat. Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß, wobei solche Filme eben heute mehr denn je gebraucht werden. Dahe rist es auch so ärgerlich eine Solche Vorlage so dermaßen Grotesk zu verfilmen.
Und nähme man sich die handwerklichen Aspekte des Films, so ist er zwar gut gemacht und irgendwie experimentell. Dennoch wirkt alles auch ein wneig zu clean, wenn die Charaktere in jedem Moment adrett und perfekt gestylt sind. Es tut mir Leid das an der Stelle zu sagen, doch Arthur ist die stereotype eines Hipsters und überkommt kaum eine Hürde im Film nicht im Handumdrehen. Immerhin wird das musikalisch treffend von Daniel Pemberton untermalt, der hier einen wirklich eindringlichen Score schrieb. Der passt sich damit zwar gut an den Stil von Ritchie an, mixt das ganze jedoch auch mit den erwartbaren Klängen.
Die Frage ist was dieser Film nun eigentlich sein soll. Man spührt förmlich wie sich der Film zwischen seiner Vorlage und seinem Regisseur in einem nicht enden wollendem Sorgerechtsstreit befindet. Ist es Epos, oder Gangster - Diese Frage kann man nun nicht mehr beantworten. Doch wenn man diese Aspekte einzeln betrachtet, bekommt man einen sehr anderen Film. Was experimentell ist, jedoch nicht die bahnbrechende Idee.