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Leatherface - The Source of Evil

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Letherface Kritik

Leatherface - The Source of Evil Kritik

Leatherface - The Source of Evil Kritik
0 Kommentare - 17.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Leatherface - The Source of Evil" ist.
Leatherface - The Source of Evil

Bewertung: 1 / 5

Im Sommer 1955 wird die Tochter des Sheriffs Hal Hartman (Stephen Dorff) auf der Farm der Familie Sawyer tot aufgefunden. Zwar kann der Familie kein Mord nachgewiesen werden, allerdings veranlasst Hartman aus Rache, daß Verna Sawyer (Lili Taylor) das Sorgerecht für ihren Sohn Jedidiah entzogen bekommt und in eine Nervenheilheilanstalt eingewiesen wird. Zehn Jahre später verhilft Verna einigen Insassen zur Flucht, um ihren Sohn endlich der Familientradition gemäß zu einem Mörder erziehen zu können. Einer Gruppe von vier Jugendlichen, unter denen sich auch Vernas Sohn befindet, gelingt mit der Krankenschwester Lizzy (Vanessa Grasse) tatsächlich die Flucht, was Hartman dazu bringt, die Verfolgung aufzunehmen.

Wer die Postmoderne Kulturrezeption verstehen will, hat dazu im Bereich der Filmkunst genügend Anhaltspunkte. Es gibt nun nicht mehr die Suche nach dem Sein, nach Bedeutung. Es gibt nicht mehr die Liebe, die einfach nur eine Liebe ist, sondern die Erklärung der Gefühlswelt. Ja normalerweise hat man früher Dinge einfach in den Raum geworfen und dann dort stehen gelassen, doch mit den 2000er Jahren und dem was Hollywood wohl aus Diskussionen – Achtung: Wortwitz – eingefleischter Fans herausnimmt, geht es in vielen Filmen heute nicht mehr darum, analytisch zu betrachten, warum ein Zustand eben so ist wie er ist. Das Denken wird gerne mal abgenommen und so wird jede kleine Nuance ausdefiniert, weil man dann erst richtig verstehen kann, was eigentlich in den Charakteren, über die man so viel philosophiert hat, oder auch nicht, eigentlich los ist. In dieser Tradition ist Leatherface entstanden. Ein Film, der von Dilettanten sondergleichen gemacht wurde. Ein Film, der ein Drehbuch eines Dilettanten sein Grundgerüst nennt. Und ein Film, der eine Beleidigung des guten Geschmacks darstellt.

Jetzt könnte man sich händeringend auf die ein zwei positiven Aspekte werfen und mit Mühe und Not nach Punkten suchen. Ich will ja Fair sein, ich bin durch meine Abschlüße auch oft nur durch Kulanz gekommen. Nett ist das Schauspiel. Ja, Stephen Dorff ist bemüht aus dem furchtbaren Skript etwas zu machen und leistet wirklich ganz gute Arbeit. Ein Vater ist es also wieder, der irgendwas verloren hat. Sowas kennt man ja zur Genüge und dennoch ist, spürt man da eine gewisse Präsenz. Ungewohnt auch Lili Taylor, in einer fiesen Rolle, die abseits jeden Verständnisses demgegenüber agiert. Vielleicht sollte man noch sagen, daß das ganz gut aussieht. Ist ja ein Maßstab, der neuerdings für einen Film relevant scheint. Wenn man auch sonst nichts zu sagen hat. Tja und dann kommt es, wie es kommen muss. Der Film kommt ins Rollen, die Geschichte wird konfus und die Figuren werden dumm. Es mag einem erhobenem Maßstab entsprungen sein, doch wie die Regisseure sich die Welt vorstellen, daß ist schon erschreckend erbärmlich. Der Film spielt etwa zu einem nicht unwesentlichen Teil der Geschichte in einer psychiatrischen Einrichtung. Und dann macht man das, was Dilettanten eben immer machen, sie stellen die Einrichtung als einen Ort der Exzentriker dar, indem es natürlich kein halbwegs funktionierendes System gibt und jeder ein und aus gehen kann, wie er eben will.

So kleine Plotholes wären verschmerzbar, wenn dafür nicht alles andere auch grundsätzlich dumm wäre, was es in diesem Fall ist. Nicht nur ist die Geschichte, bei der Mann plötzlich einer Gruppe von Entflohenen folgt so an den Haaren herbeigezogen, nein auch schreibt sich das Drehbuch immer wieder die Dinge so passend und will dann den Zuschauer für blöd verkaufen. Warum fliehen sie nicht, wenn sie die Möglichkeit haben? Warum gehen sie überhaupt zusammen? Wo kommen all diese Charaktere her, wer sollen sie sein, warum soll ich mich´dafür interessieren. Und warum wird dann im Blute anderer noch gefickt? Ja, Verzeihung wegen des rhetorischen Ausrutschers, aber meine Güte, ist das alles dumm. Und es wäre ja kein Problem, wenn der Film nicht komplett aus der Zeit gefallen wäre. Der erbärmliche Splatter-Gore-Horror, der durch Werke wie Saw (2004) und andere Vertreter in den 2000er Jahren seinen Höhepunkt feierte, wird hier wiederbelebt. Denn eigentlich war ja diese Phase vorbei, so hatte man zumindest gehofft. Ja und dann wird es eben blutig. Doch blutig zu sein und die Geschmacksgrenzen nicht endlos zu strapazieren, daß schaffen eben auch nur halbwegs intelligente Filme und darüber hinaus. Leatherface gehört nicht in jene Kategorie und versucht mit Effekten zu kaschieren, was nicht da ist. Das einzig tröstende an der Nummer ist dann, daß sie schnell vorbei ist. Es funktioniert ja auch nicht, wenn man dann im Blut ein wenig Sex hat und irgendwie eine Menge Körperteile durch die Gegend fliegt. Wenn eine Figur zum Finale in durch die heilige Kettensäge ihr Ende findet, dann erreicht das gar nichts. Keine Provokation, weil das erwartbar war und schon bekannt. Keinen Lacher, weil es nicht lächerlich genug inszeniert ist und auch sonst hat man zum gesamten Film immer ein distanziertes Verhältnis. Es ist, wie wenn man an einem schönen Frühlingstag aus dem Fenster schaut und einen Vogel beim Scheißen beobachtet. Klar, etwas ungewöhnlich in dem Moment, aber es gibt ja auch soviel schöneres, als nur scheißende Vögel und Leatherface beweist, daß man sich vor die Wahl gestellt, zwischen scheißendem Vogel und dieser Pseudo-Provokation ohne Effekt, immer für ersteres entscheiden würde.

Dieser erbärmlichen Analogie folgend, müsste zum Ausgleich mal wieder über den Film sprechen. Doch wo nichts ist, kann man auch nichts sagen. Es ist ja nicht mal so, als wäre Leatherface ein Film, der so schlecht ist, daß man darüber reden müsste. Es ist schlicht und ergreifend ein völlig belangloses Werk für die Kunst, für den Film und am Ende für die Zuschauer. Denn was soll man damit anfangen?

Filme müssen nicht immer Fragen stellen, sondern zum Fragenstellen anregen. Leatherface beweist das und beantwortet zudem eine, die keiner gestellt hat. Das, was hier provokant sein soll, war es zehn Jahre zuvor vielleicht, hatte dabei aber auch mindestens genauso wenig Inhalt. Die Erlösung von der Qual ist, die kurze Laufzeit und ein halbwegs gut aufgelegter Cast, der aus unerfindlichen Gründen Bock hatte, son Dreck zu drehen. Darüber hinaus ist der Film aber völlig vergessenswert und es scheint ja fast so, als habe man ihn schon vergessen.

Trailer zu Leatherface - The Source of Evil

Leatherface - The Source of Evil Bewertung
Bewertung des Films
210

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