
Bewertung: 3.5 / 5
"Love Lies Bleeding" ist ein waschechter Erotik-Thriller.
Auf die Erotik hätte ich dabei zwar verzichten können, weil es mir grundsätzlich nichts gibt, wenn man explizite Sexszenen auf der Kinoleinwand präsentiert bekommt. Ich frage mich immer wieder: Für wen macht man dies und weshalb? Sollen die Leute im Kino erregt werden? Sollen sie heiß gemacht werden? Worauf, frage ich mich, wenn ich den Schauspielern beim Sex zuschaue? Wie auch immer, ich wusste ja, worauf ich mich einlasse, daher konnte ich mit den expliziten Sex-Szenen leben. Aber ich bin auch ehrlich: Solche Szenen machen einen Film weder besser noch interessanter. Auch sind solcher Szenen unnötig für die Handlung oder die Charakter-Entwicklung, denn es ist irrelevant für den Zuschauer, auf welche Sexpraktiken die Charakter stehen und wie sie es miteinander machen. Dadurch erfährt man nichts relevantes. Ich bin nach wie vor ein Fan von der Andeutung, dass Chraktere jetzt Sex haben werden und dann wird die Kamera ausgeblendet.
Kommen wir aber auf das spannendere und interessantere zu sprechen: Den Thrill-Faktor und die Handlung.
Tatsächlich ist der Film ab dem ersten Wendepunkt der Handlung sehr spannend und interessant. Die Handlung bleibt dabei auch weitgehend logisch und glaubhaft. Genau so könnte es in der Realität in einer solchen Ausgangslage ablaufen. Die Charaktere handeln und reagieren allesamt recht glaubhaft und logisch in ihren jeweiligen Situationen. Keiner der Charaktere ist frei von Schuld, fast jeder hat irgendwie dumme Entscheidungen getroffen oder wurde nicht willentlich in schlimme Dinge mit reingezogen. Damit sind die Charaktere allesamt recht ambivalent und haben ein echtes Profil. Das hat mir gut gefallen. Kristen Stewart, Ed Harris und Katy M. O’Brian haben ihre Rollen auch glaubhaft gespielt.
Auch das 80er-Jahre-Setting hat mir gut gefallen. Auch die 80er-Musik war klasse und wirklich treibend. Ein Soundtrack, den ich mir in Teilen sogar außerhalb des Films anhören würde.
Schnitt und Pacing sind völlig okay. Hier kann ich nicht viel bemängeln. Die Kameraführung war immer schön ruhig und die Szenen wurden gut eingefangen.
Insgesamt ein guter und spannender Thriller mit ambivalenten Charakteren und eine spannenden Handlung. Einzig der zum Teil sehr explizite Erotik-Anteil hat mich dann doch etwas gestört und aus der Handlung geworfen. Aber dennoch hat mich der Film ordentlich mitgerissen und im Nachhinein zum Nachdenken angeregt.
Bewertung: 7/10 Punkte
Wiederschauwert: Gering
Nachhaltiger Eindruck: Mittel
Emotionale Tiefe: Mittel
