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Mission: Impossible

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Mission: Impossible Kritik

Mission: Impossible Kritik

Mission: Impossible Kritik
0 Kommentare - 20.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Mission: Impossible" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Der IMF-Kommandant Jim Phelps (Jon Vight) und seine Mitarbeiter erhalten den Auftrag, eine gestohlene Diskette wiederzubeschaffen. Zusammen mit seinem Team, daß unter anderem aus Ethan Hunt (Tom Cruise) und seiner Jims Frau Claire (Emmanuelle Beart) besteht, reist er nach Prag. Doch dort gerät alles aus den Fugen und das Team stirbt, während Hunt und Claire die einzigen Überlebenden sind. Nun wird Hunt für den Mörder gehalten und muss fortan seine Unschuld beweisen.

Hin und wieder schlagen wir sprichwörtlich oder wortwörtlich alte Bücher mit alten Erinnerungen in unserem Kopf auf und blicken zurück. Mal mit Trauer, mal mit großer Freude, oder eben allem, was man sonst noch so macht, um sich mit sich selbst zu befassen. Eine solche Erinnerung ist Mission: Impossible. Schon damals aus als er rauskam ironischerweise und dann darüber hinaus aus heutiger Sicht. Es ist ein kleines Bild, daß da entsteht und ein Film, der noch herrlich einfach, minimalistisch daherkommt, vergleicht man ihn mit moderneren Ablegern. Es ist ein bisschen wie zwischen The Fast and the Furious (2001) und Fast & Furious 9 (2021). Und so dumm ist der Vergleich auch nicht, wenn man mal bedenkt, daß die angesprochenen Themen, die da aufgemacht werden, schon relativ identisch sind. Erstaunlich ist hier vor allem, daß Mission: Impossible vor allem ein Film von einem Regisseur ist, der zahlreiche Klassiker des Kinos schuf. Ein bisschen zu groß für das Unterfangen wirkte Brian De Palma schon, der ja eher dafür bekannt war, radikalere Filme zu schaffen. Fraglich bleibt, ob dieser hier, wenn er denn keine Fortsetzungen nach sich gezogen hätte, wohl genauso berühmt wäre, wie er es wohl irgendwie ist. Denn fehlerfrei ist er nicht. Wenngleich es auch schwer ist, aus einem solch, teilweise sehr belanglosen Stoff einen großartigen Film zu machen, der wirklich zeitlos bleibt. Denn ja, der Film ist schlicht und ergreifend belanglos.

Das soll aber nicht heißen, daß Mission: Impossible nicht klare Qualitäten aufwiese. Mag es ein Retrocharme sein, oder doch die starke Inszenierung durch Brian De Palma, der es gerade zum Ende des ersten Aktes schafft, allen Atem zu rauben. Reihenweise werden da Menschen umgebracht und es gibt eben einen Verräter in den eigenen Reihen. So wie man es aus dem Kalten Krieg gewohnt war und so, wie man im Agentengenre Spannung erzeugt. Wenn sich das dann nach und nach aufdröselt, ist das nicht komplex, aber die Wendungen sind durchaus effektiv, weil sie auf gewisse systemische Fehler hinauswollen. Eines davon zum Beispiel ist, daß der Staat seine Leute im Stich lässt. Das ist natürlich heute eine konservative Phrase und Retourkutsche, weil man mal wieder ordentlich rassistisch sein möchte. Sarkasmus bei Seite. Letzten Endes bedient der Film damit das, was viele spätere Mission: Impossible-Filme auch bedienten und zeigt auf, daß kein Menschenleben unwichtig ist. Gerade, wenn man sowieso nur als Kanonenfutter ausgelegt war, ergibt das schon Sinn. Wenngleich die Geschichte schon arg konstruiert ist und vielleicht auch nicht immer Sinn ergibt, so macht Mission: Impossible aber immer noch Spaß und kann sich in seinem Genre durchaus sehen lassen, weil er eine recht spannend konstruierte Geschichte erzählt, die eben wieder die Frage zwischen Mensch und Kapital in den Mittelpunkt rückt.

In den 1990er Jahren war das sicherlich auch nötig, bedenke man, daß Bond gerade im Begriff war, langsam aber sicher lächerlich zu werden. Nun weiß ich nicht, ob man den Kampf zwischen beiden Franchises auf eine solche Ebene heben kann. Noch, ob es überhaupt einen solchen gibt. Im Prinzip ist Mission: Impossible aber vor allem auch deshalb spannend, weil er sehr viele große Namen in den Topf wirft, die vielleicht auch zu groß für den Film waren. Wenngleich man das nicht gänzlich sagen kann. Auch das ist vielleicht eine Diskussion für ein anderes Mal. Es ist irgendwie dennoch spaßig Jean Reno, Jon Voight und Emilio Estévez in weiteren Rollen zu sehen. Da macht auch die Dynamik zwischen den Figuren Spaß und gerade zu Beginn muss man sagen, liefert der Film eine Form von Imposanz, die schon dem Genre gerecht wird. Das ist dann natürlich mehr geplant, als daß es irgendwie logisch wäre. Doch diese Form des Style over Substance ist man dann schon bereit in Kauf zu nehmen, weil eben die Ausführung und das gesamte Ambiente sehr charmant ist. Tom Cruise, der vermutlich auch in seinem Spätwerk seinen jugendlichen Charme nicht mehr loswird ist vielleicht eine sehr gute Wahl für diesen Agenten. Er hält sich zugunsten einer Geschichte gut zurück, kann aber in jedem Moment überzeugen, weil man ihn als Person und damit auch die Figur irgendwie mag. Und dann wird der Film tatsächlich auch im Vergleich zum Agentenfilm mit James Bond sehr ungewöhnlich. Denn Mission: Impossible geht hier mehr auf das Thema Freundschaft und Freundschaften in einer Branche ein, in dem es eigentlich keine Freunde geben kann.

Dadurch wird der emotionale Fall gleich viel höher und die Figuren generell nahbarer. Außerdem sorgt das dafür, daß man die absurde Handlung eben auch in Kauf nimmt. Da gibt es dann so Szenen, wie Hunt und sein Team in das CIA-Hauptgebäude einbrechen. Auch das ergibt Null Sinn, ist aber eben fast schon wie ein Tony Scott- oder John McTiernan-Film inszeniert, wodurch also auch eine gewisse Coolness in der Szenerie entsteht. Interessant ist zudem, daß der Höhepunkt des Films eben die Mitte darstellt und das eigentliche Finale dadurch fast schon etwas beiläufig wirkt. Doch das kann man dem Film ebenso so verzeihen, weil es einerseits natürlich irgendwie ungewöhnlich ist und andererseits dadurch auch in Sachen Pacing sehr gut hinterherkommt. Im Zeitgeist des Kalten Krieges sind dabei auch die meisten Figuren sehr ambivalent gehalten und man kann sagen, daß der Unterhaltungsfaktor dadurch nur noch mehr steigt. Gleichsam ist es ebenso unterhaltsam, wie De Palma hier dieses ominöse Internet und die technischen Vorgänge inszeniert. Auch das macht Spaß, weil es irgendwie albern und gleichsam sehr selbstbewusst wirkt.

Wie bei so vielen Ursprungsfilmen ist es auch bei Mission: Impossible sehr erstaunlich, was Jahre später daraus werden sollte. Hier offenbart sich ein sehr minimalistischer, aber auch kurzweiliger Film, der in jedem Fall Spaß macht. Ob das sinnig ist? Pustekuchen, dafür sind einige Szenen einfach zu clever gemacht und man kann den Leuten ansehen, wie viel Spaß sie am Film hatten, was sich hier auch auf den Zuschauer überträgt.

Mission: Impossible Bewertung
Bewertung des Films
710

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