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Open Range - Weites Land

Kritik Details Trailer News
Ein ganz großer Western

Open Range - Weites Land Kritik

Open Range - Weites Land Kritik
11 Kommentare - 25.04.2011 von Tim
In dieser Userkritik verrät euch Tim, wie gut "Open Range - Weites Land" ist.

Bewertung: 4.5 / 5

Ich hatte gestern endlich die Gelegenheit einmal Open Range zu sehen, nachdem ich dies bereits seit einigen Jahren vor hatte, aber nie so recht dazu kam. In den Jahren zuvor habe ich viel über den Film gehört gehabt, manche sagten er sei ganz gut, andere meinten total langweiliger Müll. Ich wollte mir selbst eine Meinung bilden und wow, was für ein Film. Open Range ist der Beweis, dass auch heute noch echte Western-Klassiker gedreht werden können.
 
Die beiden Viehtreiber Boss Spearman (Robert Duvall) und Charley Waite (Kevin Costner) ziehen mit ihren Rinderherde durch den Westen, grasen das Weideland ab und verdienen sich mit ihrem Vieh ihren Unterhalt. An ihrer Seite sind die beiden Gehilfen Mose und Button, die sie unterwegs aufgegabelt haben. Eines Tages ziehen sie mit ihrer Herde nahe einer kleinen Stadt vorbei, in welcher der Viehzüchter Baxter (Michael Gambon) das Sagen hat. Dieser versucht mit aller Macht umherziehende Viehtreiber aus der Gegend fern zu halten, da diese das für seine eigenen Viehherden benötigte wertvolle Weideland kahlfressen. Baxter hat keine Probleme damit, den Sheriff zu bestechen und eine Horde Schläger um sich zu scharen, die nötigenfalls mit Gewalt die Viehtreiber verjagen. Jetzt hat es Baxter auf Spearman und Waite abgesehen. Als Baxters Schlägertruppen Mose umbringen und Button schwer verwunden, ist für Spearman und Waite die Sache klar, sie müssen für ihr Recht eintreten und notfalls selbst zu den Waffen greifen, wenn sie ihre Herde und sich selbst retten wollen.
 
Open Range schafft es wunderbar zu Beginn des Films Stimmung aufzubauen. Endloses und wunderschönes Land ist zu sehen, die Figuren werden der Reihe nach vorgestellt und ausreichend beleuchtet, damit sie einem als Zuschauer ans Herz wachsen. Besonders Robert Duvall als Spearman spielt wirklich ausgezeichnet. Duvall kann sowieso jede Rolle spielen und hier zeigt er wieder einmal, warum er einer der ganz großen Schauspieler ist. Überzeugend, stilvoll und souverän. Auch Kevin Costner als Waite ist wirklich sehenswert. Nachdem er nach seinen großen Hits Anfang der 90er leider etwas zu sehr in die Schmuseecke abdriftete und auch sonst eine Menge mittelprächtiger Filme ablieferte, kehrt er hier zu seinem Urgenre zurück, welches ihn bei Der mit dem Wolf tanzt berühmt machte. Das Schöne an Open Range ist, der Film nimmt sich für alles die nötige Zeit. Eine lange Einleitung, eine konsequente Steigerung der Spannung und dann der Showdown. So muss ein Film sein, damit man mit den Figuren und der Geschichte mitfiebert. Zwischendurch wird dann auch noch eine Romanze zwischen Costners Waite und der von Annette Benning gespielten Sue Barlow, der Schwester des Arztes vor Ort, eingebaut. Aber das alles passt und wirkt nie aufgesetzt. Es ist so schön mal einen Film zu sehen, in dem Szenen nicht einfach im Sekundentakt aneinandergereiht werden. Die Schnitte so schnell sind, dass man kaum folgen kann. Open Range hat einen wunderbaren Erzählfluss. Wer auf Landschaftsaufnahmen steht, wird hier auch fündig. Einige Kamerafahrten über das weite Land sind atemberaubend. Wirklich erstklassig in Szene gesetzt.
 
Wenn man was bei Open Range kritisieren will, dann vielleicht die Riege der Gegenspieler. Hier hätte man vielleicht auf etwas markantere Darsteller noch setzen können. Michael Gambon ist zwar ein guter Schauspieler, aber gegen das was Duvall und Costner an Performance abliefern, stellt die Bösen Jungs einfach grandios in den Schatten. Mehr gibt es eigentlich nicht zu bemängeln, der Film ist einfach toll. Keine Hänger, sauberer Erzählfluss und wunderbare Charakterzeichnung. Open Range beweist damit, gute Western sind kein Privileg der 1950-1970er Jahre, sondern so etwas geht auch heute, solange man ein gutes Drehbuch hat und nicht alles auf Action auslegt.
 
Von mir bekommt Open Range wegen dem kleinen Kritikpunkt 9 von 10 möglichen Punkten. Wer auf Western steht, sollte sich den Film unter keinen Umständen entgehen lassen. Ein echter Klassiker.

Open Range - Weites Land Bewertung
Bewertung des Films
910

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11 Kommentare
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
27.06.2018 22:33 Uhr | Editiert am 27.06.2018 - 22:33 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.132 | Reviews: 104 | Hüte: 635

@ Jool

Da habe ich echt eine alte Kamelle ausgebuddelt. laughing

Der Grund war eigentlich die neue Bewertung von eli4s. Darüber bin ich dann auf Tims Kritik gestoßen, die dem Film alle Ehre macht. -)

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Jool : : Odins Sohn
27.06.2018 10:58 Uhr
0
Dabei seit: 20.02.13 | Posts: 949 | Reviews: 0 | Hüte: 75

@Tim: Haha, jetzt seh ich erst dass die Kritik nicht neu ist. Genauso wie Sullys Kommentar.. Hab mich da an dem gestrigen Kommentar von Raven orientiert und gar nicht bemerkt dass der Rest schon 7 Jahre alt ist^^

Ja, ich bin grundsätzlich auch Fan der Italo-Western aber es gibt doch auch einige wirklich starke Verfilmungen aus den letzten Jahren. Hab auch wieder einige vorgemerkt, die ich mir in nächster Zeit mal ansehen möchte.

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sublim77 : : Moviejones-Fan
27.06.2018 10:28 Uhr
0
Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

Open Range ist einer meiner Lieblingswestern und das will was heissen, weil ich eigentlich keine Western mag. Duvall finde ich in diesem Film (wie eigentlich immer) einfach klasse. Open Range ist ein toller Western und langweilig ist er auf keinen Fall. Die Mischung Duvall/Kostner funktioniert hervorragend. Der Showdown ist für mich einer der Besten in einem Western.

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

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Tim : : King of Pandora
27.06.2018 10:20 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.033 | Reviews: 192 | Hüte: 85

@Jool
Wow, ist ja ewig her, wo ich diese Kritik geschrieben hatte. Hab ich den Film echt so lang nicht mehr gesehen? Echt gruselig. Aber hast Recht, der Film ist super und heute würde ich ihn in Erinnerung wohl sogar höher bewerten.

Zu Tombstone und Erbarmunglos: Kenn ich beide. An Tombstone kam ich nie ran, der hat mich nie packen können. Erbarmungslos fand ich dagegen gut, auch wenn ich hier nicht zu denen gehöre, die den über den grünen Klee loben. Da hat mir auch bisschen was gefehlt, kann aber nicht definieren was. Muss hier aber noch das Asiaremake schauen. Ansonsten kommen in den letzten Jahren immer mal wieder gute Western raus, gerade in den letzten 12 Monaten muss ich paar nachholen. Wobei am Ende bin ich wohl auch der starke Classic-Westernschauer. Die "realistischen" sind zwar oft sehr gut, aber ich mag den Italowesternstil lieber oder die früheren Westernkomödien.

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Jool : : Odins Sohn
27.06.2018 09:47 Uhr | Editiert am 27.06.2018 - 09:49 Uhr
0
Dabei seit: 20.02.13 | Posts: 949 | Reviews: 0 | Hüte: 75

Tolle Kritik! Vor allem auch schön zu sehen, dass noch einige andere den Film toll finden, obwohl er "langweilig" ist. Im Vergleich zu vielen heutigen Filmen ist er das sicher - für mich allerdings im positiven Sinn. Eben weil er, wie du in deiner Kritik auch geschrieben hast, nicht gehetzt wirkt, nicht eine Actionszene an die andere gereiht ist, genügend Zeit für die Figuren eingeräumt wird, usw.

Gehört für mich definitiv zu den besten Western der jüngeren Zeit, aber auch insgesamt zu einem der stärksten Vertreter des Genres.

Bezüglich Appaloosa: Ist zwar schon ewig her, dass ich den Film gesehen habe, aber ich fand den damals eigentlich ganz in Ordnung. Ist sicher nicht auf einer Stufe mit Open Range, aber von einem schlechten Film würde ich auch nicht sprechen.

@Sully: Was ich mich erinnern kann wird die Figurenzeichnung von Ed Harris leider nicht konsequent durchgezogen, so war es irgendwie schwer ihm seine Rolle zu 100% abzunehmen. Kann aber sein dass ich das falsch im Kopf habe.. Mortenson und Irons haben aber glaube ich recht gut gespielt.

@Tim: Von den neueren Western (in dem Fall aus den 90ern) kann ich dir Tombstone (im OT ein herrlicher Val Kilmer) und Erbarmungslos nur empfehlen, falls du die noch nicht gesehen hast.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
26.06.2018 22:41 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.132 | Reviews: 104 | Hüte: 635

Schöne Kritik, der ich mich absolut anschließen kann. wink

Echt ein wunderbarer Western, sogar einer der besten, die ich je gesehen habe.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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patertom : : Fieser Fatalist
26.04.2011 14:41 Uhr
0
Dabei seit: 20.01.10 | Posts: 4.401 | Reviews: 95 | Hüte: 23
appaloosa war echt nicht sonderlich gut. open range dagegen war um längen besser und ist auf jeden fall ein guter film.
(=0:
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BlackSwan : : Moviejones-Fan
26.04.2011 02:46 Uhr
0
Dabei seit: 05.02.11 | Posts: 0 | Reviews: 22 | Hüte: 57
Schön geschriebene Kritik - ich kenne den Film zwar noch nicht - hab aber nun richtig Lust, das dringend mal nachzuholen.  ;)
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Sully : : Elvis Balboa
25.04.2011 23:23 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Auf Ed Harris hatte ich mich auch gefreut. Er kann ja auch fast alles spielen und tut das meistens richtig gut. Aber ich konnte bei Appaloosa nicht mit den Figuren mitfühlen. Die Beziehung zwischen den Hauptcharakteren, wirkte bestenfalls bemüht und verpuffte nach jedem kleinen Lichtblick ganz schnell wieder. Der Film war für mich leider eine größere Enttäuschung!

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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Tim : : King of Pandora
25.04.2011 20:06 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.033 | Reviews: 192 | Hüte: 85
Appaloosa habe ich noch nicht gesehen, wollte das aber auch schon lange mal nachholen, besonders wegen Ed Harris.
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Sully : : Elvis Balboa
25.04.2011 20:01 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Ich gehe mit Deiner aussagekräftigen Kritik absolut konform. Ein ganz großer seines Genres, der leider von vielen verschmäht wird, weil sie eben gehört haben er sei langweilig! Für mich ganz großes Kino, dass sich Zeit nimmt, seinen sympathischen Charakteren, Leben einzuhauchen. Ein Film, den ich mir schon ganz oft angeschaut habe und der nichts von seinem Reiz verliert! Die Chemie, die zwischen Costner und Duvall entsteht, versuchte man ja in Appaloosa zwischen Viggo Mortensen und Ed Harris zu kopieren, was aber nicht mal im Ansatz gelang!

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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