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Over the Top

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Wenn Muskeln dem Verstand übergeordnet werden

Over the Top Kritik

Over the Top Kritik
3 Kommentare - 12.06.2018 von MobyDick
In dieser Userkritik verrät euch MobyDick, wie gut "Over the Top" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Und es geht munter weiter mit meinen Reviews von kultigen 80er Schinken, ohne Rücksicht auf Verluste :-) Man kann über Stallone sagen was man will, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass er einer der klügeren Köpfe seiner Generation ist, daher ihm vorzuwerfen, er wäre ein hirnloser Spacko, nur weil er dieses Image einfach irgendwann innehatte, wäre vermutlich sehr unfair. Zumal er mittlerweile auch zu einigen seiner Filme deutlich auf Distanz gegangen ist, und munter zugibt, zu jener Zeit einfach eine Menge Geld für solche Filme in den Rachen geschossen zu bekommen, warum hätte er einen auf Shia LaBeauf machen sollen, und die Hand, die dich füttert einfach mal beissen. Zumal er ja hart dafür gearbeitet hatte, da anzukommen wo er war.

In diese zweifelhafte Phase seines Schaffens fällt ziemlich plump der No-Action-no-Brainer Over the Top.

Wenn ich schon aufgrund der aufgeheizten Stimmung Top Gun nicht besprechen kann, dann doch einen anderen Titel mit TOP im Titel. Und da Top Secret einfach zu lustig ist, und ich im Versuch, den lustigen Film lustig zu besprechen gnadenlos scheitern würde, knöpfe ich mir mein Kindheitsidol Stallone wiederholt mal vor.

Und bevor mir jetzt von irgendeinem Hobbypsychologen unterstellt wird, ich wäre ja ach so verbittert usw. nichts könnte ferner liegen, ich habe auch diesen Film früher geliebt, aber wie der Großteil der Filme aus den 1980ern ist auch er leider doch sehr ranzig gealtert. Da sind die 1970er deutlich besser gealtert.

Also dann, was haben wir an Handlung? ja Tatsache, wir haben eine Handlung, welche diesmal nicht um Mord- und Totschlag geht, sondern um das zarte Annähern von einem entfremdeten Vater-Sohn-Gespann nach dem Tod der Mutter. Soweit so gut.

Hmm, damit hat es sich leider mit all den positiven Aspekten des Filmes. Leider. Und je älter ich werden, desto deutlicher wird mir das. Ich finde die gleich vorgestellte Message des Films irgendwie nicht wirklich rechtfertigbar:

Der Sohn geht auf eine Eliteschule, geniesst die beste Ausbildung der Welt (weil die USA ja natürlich das beste Land der Welt sind), und wird dann vom eigenen Vater dazu getrieben, stattdessen in seine Muskeln zu investieren, die Schule zu schmeissen und mit dem Vater Trucker zu werden. Wie gesagt, als Kind war das toll, aber das kann doch nicht deren ernst sein, ganz ehrlich, dir ist es doch lieber, dein Kind wird irgendwann sich selbst gut versorgen können, als dass er dir zuliebe bei dir bleibt. Und wenn er dann ein arrogantes Arschlochkind ist, so what? Lieber ein Arschlochkind haben, das eine Zukunft hat, als einen liebenswürdigen Loser, der noch mit 40 Jahren armdrückt! Der Vater durchlebt keinerlei tatsächliche Entwicklung, der Sohn richtet sein ganzes Leben nach dem Paps und fertig ist der Familienfilm.

Gerade weil Stallone ein so sympathischer Zeitgenosse ist in seinen Filmen, ist diese Message die Falscheste, die man verpacken kann. Als gäbe es keinen Alternativweg.

Da macht es der Roboter-Rocky Real Steel mit Hugh Jackman jahrzehnte später deutlich besser. Dem Sohn wird eine eigene Stimme gegeben, der Vater macht tatsächlich eine Entwicklung durch und man trifft sich in der Mitte.

Natürlich ist die Mucke wieder mal über jeden Zweifel erhaben, die Armdrücksessions sind cool, aber der Inhalt drum rum ist mir wirklich schleierhaft.

Und ja, es gibt durchaus Filme, die mal eine nicht ganz so PC Message verbreiten dürfen, zB Renegade mit Terrence Hill mit fast identischem Inhalt, aber gerade der Aspekt, dass der Sohn hier tatsächlich ganz andere Möglichkeiten gehabt hätte, die ihm genommen werden.

Wie gesagt Over The Top ist kein Totalausfall, er ist einfach ein derbe schlecht gealterter Familienfilm mit nicht ganz grüner Botschaft. Da ist mir beispielsweise der pädagogisch wertlose 1970er Kinderfilm "Die Bären sind los" mit seiner Anarchobotschaft über schlechtes Verlieren deutlich lieber, weil auch ehrlicher. und bittebittebitte jetzt keine Diskussion über Ehrlichkeit

Over the Top Bewertung
Bewertung des Films
510

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3 Kommentare
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MobyDick : : Moviejones-Fan
13.06.2018 09:31 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Da muss ich dir vollkommen recht geben, so betrachtet kann man es auch sehen, und macht auch auf jeden Fall Sinn. Und wo du auch vollkommen recht hast, ist die einseitige Darstellung des Großvaters. Ich denke, so weit auseinander sind wir da gar nicht. Trotzdem, irgendwie ist das einer der Filme, über die ich mich bei wiederholten Sehen immer mehr aufrege, als dass ich nostalgisch verklärt einen Silberblick bekommen würde, wie es beispielsweise bei Karate Kid, Goonies oder sogar Karate Tiger der Fall ist.

Shootout gebe ich dir auch vollkommen recht, ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass Shootout der letzte Solo-Stallone war, den ich mir angesehen habe, der hat mir alles vermiest.

Und nachdem ich gestern auch darüber nachgedacht habe, einen Dudikoff oder Norris zu besprechen, muss ich fast sagen, dass ich die auch kaum besprechungsfähig finde, da würde ich auch nicht wirklich einen langen humoristisch angehauchten Zugang für finden. Aber dafür habe ich dann mal einen Nichthollywood-1980er besprochen...

Zum Senkrechtstarter: Hier finde ich die Chemie zwischen Stallone und Parton stimmt und es ist wirklich schön, Stallone mal herumkaspern zu sehen. Der Film reisst keine Bäume aus, aber er geht so ein bißchen in Richtung Boulevardkomödie mit Belmondo, und die habe ich damals auch alle geliebt :-)

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
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sid : : Fischschubser
12.06.2018 18:48 Uhr | Editiert am 12.06.2018 - 20:49 Uhr
0
Dabei seit: 01.10.12 | Posts: 2.093 | Reviews: 17 | Hüte: 59

Du willst mich heute provozieren, was? wink
Aber danke für die Antwort drüben. Over the Top betrachte ich weniger von der Armdrücker-Angeber-Perspektive (und naja, warum nicht, gibt genügend andere Filme), sondern mehr von der netten Vater-Sohn-Story her. Dazu kommen noch die Sonne, das Setting, der gute Soundtrack, die an sich runde Geschichte... so schlecht kann ich den Film also gar nicht mehr bewerten (bei mir wären es ca. 7-8/10).

Ich hab glaube ich OTT als Anfangs-Teenager zum ersten Mal gesehen, alle anderen hier erwähnten Filme erst später, vielleicht tue ich mir deshalb damit leichter?

Ohne jedes Detail angehen zu wollen (jeder hat halt seine Meinung), Dein Hauptkritikpunkt ist doch, dass Muckis über Bildung gesetzt werden bzw. dem Sohn Chancen genommen würden, nicht? Kann ich nicht verstehem, weil ich finde, der Film wählt genau den Mittelweg.
Denn wo bitte heißt es, er soll die Schule schmeißen? Im Gegenteil, der Junge foppt seinen ungebildeten Vater bzw. lässt mehrfach durchblicken, was er gripstechnisch von LKW-Fahrern so hält (Stichwort Strandbuggy). Dem Kleinen gefällt es zwar zu fahren (klar, mit 12) aber es heißt auch, „dann mach ich so ein schlaues Köpfchen wie Dich zum Geschäftsführer“. Er soll nur nicht auf seinen Vater/publikumswirksam den klassischen Arbeiter herabschauen, das ist alles. Und meinst Du, der Filmvater würde seinem heißgeliebten Sohn irgend etwas abschlagen, hah. Das, was ich ankreiden würde, ist der zu einseitig gezeichnete Großvater.
Edit: Hab mir das Ende nochmal angesehen. Ich verstehe jetzt, wie Du drauf kommst (von wegen Spedition gründen). Ich hab das aber nie so verstanden, dass er nicht weiter auf eine gute Schule geht (höchstens vielleicht duale Ausbildung), denn sie haben jetzt zwar das Grundkapital, aber für mehr brauchts eben Köpfchen.Und falls es ihm nicht gefällt, kann er später ja auch was anderes machen/studieren.

Übrigens gibt es durchaus Filme mit den klassischen Actionschauspielern, die ich als nicht grad gelungen ansehe. Zum Beispiel Shoot Out (keine gute Geschichte vor allem und der Partner, den er verliert, ist dem Zuschauer zu 100% wurscht) oder teilweise Maggie (nicht schlecht gespielt, aber einfach zu depressiv und lahm), Driven - oh Gott. Und bei Van Damme, Norris oder Seagal fallen mir da noch ein paar mehr ein (aber natürlich auch welche, die ich mag). Wenn mir ein Film allerdings so gar nicht zusagt, nützt auch die Fanbrille nichts mehr. Den Senkrechtstarter zum Beispiel hab ich nicht lang durchgestanden.

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MobyDick : : Moviejones-Fan
12.06.2018 17:29 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

So, nach Cobra die zweite Gurke Stallones aus den 1980ern.

Die Senkrechtstarter werde ich nicht besprechen, weil ich den Film auch heute noch ganz lustig finde, mal schauen, demnächst vielleicht ein Schwarzenegger, VanDemme, Dudikoff oder Norris

Dünyayi Kurtaran Adam
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