Bewertung: 5 / 5
Meine Kritik kommt OHNE Spoiler aus!
„Phantastische Tierwesen – Dumbledores Geheimnisse“ ist der bereits dritte Teil der Tierwesen-Saga. Kurz zu mir und meiner Meinung zu den beiden ersten Filmen der Reihe: Ich gehöre zu den Menschen, die bereits die beiden ersten Teile einfach nur fantastisch finden. Wenn ich mir diese Filme ansehe, werde ich förmlich mit in diese Welt hineingesogen, sodass ich mein reales Umfeld für die Laufzeit der Filme völlig vergessen kann und Teil der magischen „Wizarding World“ bin. Mit jeder Sichtung steigen diese Filme sogar noch in meiner Gunst und mittlerweile vergebe ich beiden Filmen die volle Punktzahl.
Trailer zu Phantastische Tierwesen 3 - Dumbledores Geheimnisse
Phantastische Tierwesen 3 macht hier keine Ausnahme. Bereits von der ersten Minute an hat mich der Film so sehr in den Bann gezogen, dass ich für 146 Minuten kaum mehr wahrnahm, dass ich in einem Kino saß. Meine Fantasie geht dann so sehr mit mir durch, dass ich einfach stiller Teil dieser Geschichte wurde. Emotional und packend trifft es wohl am besten. Kommen wir zu den Details.
Schauspieler / Charaktere
Eddie Redmayne als Newt Scamander spielt hier so grandios wie schon in den beiden Vorgängern. Er überzeugt auf ganzer Linie mit viel Gestik und Mimik und ist trotz der Schüchternheit und Introvertiertheit von Newt ist dieser einfach ein extrem sympathischer Charakter.
Jude Law verkörpert Albus Dumbledore ebenfalls sehr ausdrucksstark und charismatisch. Er ist die optimale Wahl für diese Rolle, was in diesem Teil erst so richtig klar wird, weil er viel stärker im Fokus ist.
Mads Mikkelsen als Grindelwald war im Vorfeld eine kleine Sorge, denn obwohl ich ihn als Schauspieler extrem schätze (vor allem als Hannibal Lecter), kann er auch hin und wieder langweilige Rollen wenig überzeugend runterspielen. Hier jedoch kann ich absolut Entwarnung geben. Sein Schauspiel als Grindelwald ist einfach auf allerhöchstem Niveau und erinnert mich stark an seine Leistungen als Hannibal Lecter. Ausdrucksstarke Mimik und Körperhaltung, und vor allem seine Augen schaffen es, viele verschiedene Gefühle zu transportieren, ob Verachtung, Hass und Abscheu gegenüber Muggeln oder gespielte Sympathie gegenüber seinen Anhängern. Seine Leistung ist auf demselben Niveau, vielleicht sogar noch etwas besser, als die von Johnny Depp.
Ezra Miller als Credence spielt auch wieder glaubhaft den von vielen Gefühlen zerrissenen Charakter. Seine Rolle ist jedoch kleiner, als ich annahm.
Dan Fogler als Jacob Kowalski ist nach wie vor mein Lieblingscharakter. Auch hier spielt Fogler wieder absolut herausragend den Bäcker-Muggel und ist dabei immer treffsicher, was Humor, Ernsthaftigkeit und Gefühle angeht. Er weiß einfach immer, sich in Szene zu setzen und stiehlt jedem, sogar Mads Mikkelsen, die Show. Seine Rolle ist auch hier wieder neben Newt die zweitgrößte. Einfach ein toller Charakter, der durch einen talentierten Schauspieler zum Leben erweckt wird.
Alison Sudol als Queenie bekommt hier auch einige wichtige Szenen, bleibt aber dennoch eher im Hintergrund. Sie spielt ihre Rolle weiterhin gut und glaubhaft und überzeugt mit ihren Gefühlen.
Zu Katherine Waterston als Tina Goldstein gibt es leider nicht viel zu sagen, da ihr Charakter hier einfach nur eine ganz kleine Rolle (eher Gastrolle) hat. Das finde ich zwar etwas schade, weil ich sie in den ersten beiden Teilen wirklich sehr mag, doch letztendlich führt das dazu, dass andere Rollen halt auch stärker in den Fokus rücken dürfen, die vorher zu kurz kamen, wie z. B. Newt’s Bruder Theseus.
Callum Turner als Theseus Scamander nimmt in diesem dritten Teil eine bedeutendere Rolle ein als noch im Vorgänger. Hier ist er einer der wichtigsten Rollen und auch mehr im Fokus.
Nun haben wir noch den Neuzugang Jessica Williams Lally Hicks. Auch sie hat eine größere Rolle, bleibt aber leider trotzdessen eher blass und geheimnisvoll. Hoffentlich erfährt man in Teil 4 mehr über sie.
Dann wäre da noch Richard Coyle als Aberforth Dumbeldore, Albus‘ Bruder. Auch er spielt überzeugend und sein Charakter ist überaus interessant und vielschichtig, kommt nur leider etwas zu kurz. Auch bei ihm hoffe ich, dass seine Rolle in Teil 4 weiter ausgebaut und vertieft wird.
Ein weiterer Neuzugang ist der deutsche Schauspieler Oliver Masucci, der Anton Vogel, einen Vorsitzenden in der Politik der Zauberer-Vereinigung, spielt. Auch er spielt sehr überzeugend und scheint ebenfalls ein vielschichtiger Charakter zu sein. Auch von ihm werden wir vielleicht noch mehr zu sehen bekommen.
Zu Guter Letzt ist da noch Victoria Yeates als Bunty Broadacre. Sie ist die Gehilfin von Newt und hatte im zweiten Teil nur eine kleine Rolle. Hier jedoch wurde ihre Rolle vergrößert und man merkt, dass sie ein vielschichtiger und intelligenter Charakter ist, die einige Geheimnisse mit sich herumträgt.
Tierwesen
Die Tierwesen dürfen in einem „Tierwesen“-Film natürlich nicht fehlen, und deswegen gibt es auch in Teil 3 wieder einige neue Tierwesen, welche dieses Mal sogar ein wichtiger Bestandteil der Hauptstory sind.
Da wäre zum einen das Qilin, eine Mischung aus Reh und Schuppentier und wohl eine Art chinesisches Fabeltier. Dieses hat direkt zu Beginn schon seinen ersten Auftritt, und dieser hat es emotional voll in sich. Dieses Wesen ist für die Story sehr wichtig und bedeutend.
Und dann sind da noch eine Art Riesenscorpion und viele kleine Krabbenartige Tierwesen.
Natürlich dürfen auch bekannte Wesen wie Pickett (das Zweigähnliche Wesen) und der Niffler (das Maulwurfartige Schnabeltier) nicht fehlen. Auch die bekommen tolle Auftritte.
Story (ohne Spoiler)
Zur Story werde ich hier inhaltlich nichts verraten, nur so viel: Sie ist wendungsreich, spannend und emotional und hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Teil der Story ist, so viel sei gesagt, eine Art Verwirrspiel gegenüber Grindelwald. Dieses Verwirrspiel hat auf den Zuschauer die gleiche Wirkung wie auf Grindelwald, was ich genial finde, denn dadurch ist es schwer, vorauszuahnen, was als nächstes passieren wird. Jedes Mal, wenn ich dachte, ich hätte eine Ahnung, dann hat diese sich als völlig falsch entpuppt. Klasse!
CGI-Animationen / Actionszenen
Die Animationen können sich größtenteils sehen lassen, doch hin und wieder kann man das CGI stark als solches erkennen, und damit meine ich nicht die Tierwesen oder die Magie, sondern teilweise die Umgebung. Das ist zwar etwas schade, aber absolut verschmerzbar.
Die Actionszenen halten sich in der Masse stark in Grenzen, aber wenn es denn man zur Sache geht, dann ist es einfach toll, den Zauberern beim Wirken der Zauber und beim Kämpfen zuzusehen.
Kamera / Szenenbilder / Schnitt
Die Kameraführung ist mir weder besonders positiv noch negativ aufgefallen. Das sehe ich selbst daher als positiv an, denn es gibt keine Wackelkamera und auch keine nervig schnellen Schnitte. Die Szenen und Kulissen sind teilweise echt schön anzusehen, wenn nur manchmal auch das CGI zu stark als solches erkennbar ist. Settings sind hauptsächlich Berlin und das Himalaya-Gebirge, hin und wieder auch mal New York und Hogwarts.
Musik
Die Musik des Films ist, wie schon in den beiden Vorgängern, ein audiophiler Genuss, der zudem auch viele Emotionen erzeugen kann und unterstreicht. Klasse!
Fazit
Insgesamt bin ich hochzufrieden aus dem Kino gekommen. Während des gesamten Abspanns musste ich noch über den Film nachdenken, ebenso auf dem Weg nach Hause und im Bett. Selbst heute geht mir der Film nicht mehr aus dem Kopf. Somit hat der Film seine Sache sehr gut gemacht, dass er mich zum Nachdenken anregt und lange im Kopf nachhallt. Die Story ist abwechslungsreich, wendungsreich, spannend und emotional, die Charaktere und deren Schauspieler sind klasse, die Musik ist ein emotionaler Genuss und auch alles andere am Film hat mich voll überzeugt. Zu bemängeln gibt es fast nichts, außer, dass ein oder zwei Rollen zu blass bleiben und so manche CGI-Effekte nicht so toll aussehen. Das jedoch schmälert den filmischen Genuss in keinster Weise, weshalb ich auch diesem dritten Teil der Reihe gerne die höchste Punktzahl vergebe.
10/10 Punkte – Hoher Wiederschauwert