Bewertung: 2.5 / 5
Nachdem der Drogenhändler Viktor Rosta (Ed ORoss) den Partner des sowjetischen, linientreuen Polizisten Ivan Danko (Arnold Schwarzenegger) tötet, flieht er in die Vereinigten Staaten. Einige Monate später wird Rosta im Rotlichtmilieu von Chicago festgenommen. Danko reist ihm nach und soll den Verbrecher nach Hause bringen, ohne die USA darüber zu informieren, daß die Sowjetunion Probleme mit Drogen hat. Als Aufpasser für Danko werden die Polizisten Art Ridzik (James Belushi) und sein Partner Gallagher (Richard Bright) abkommandiert. Durch einen unglücklichen Zwischenfall gelingt Rosta die Flucht und Ridziks Partner wird erschossen. Daraufhin beschließt das Department, daß die beiden Ungleichen Gesetzeshüter Danko und Ridzik zusammenarbeiten um Viktor Rosta zu schnappen.
Buddy-Cop-Film gehören zu den leichtesten Übungen eines Hollywood-Regisseurs. Wenngleich sie ihre Hochphase in den späten 1980ern und frühen 1990er Jahren hatten und damit etwas länger aus den Kinosälen verschwunden sind, so gehören doch viele Vertreter ihres Genres zu sehr beliebten Klassikern der Filmgeschichte. Filme wie Lethal Weapon, Beverly Hills Cop oder auch Bad Boys bewiesen, daß die Kombination aus ungleichen Hauptcharakteren, rasanten Actionsequenzen, aber auch flotten Sprüchen ein ertragreicher Markt ist und eben das Unterhaltungskino beleben. In eine solche Kerbe schlägt auch der 1988er Film Red Heat mit Schwarzenegger und Belushi.
Was in veieln Vertretern des Genres zum festen Kredo gehört, wird auch hier rezitiert: Die beiden Hauptcharaktere könnten ungleicher nicht sein. Denn der von Belushi verkörperte Art Ridzik ist eigentlich weniger zeilstrebig und ist mehr an den Freuden des Alltags interessiert, als der stoische Hüne Arnold Schwarzenegger. Auch hier lässt der Film keinen Zweifel aufkommen, daß Schwarzenegger eben Schwarzenegger ist und bedient in bester Terminator-Tradition das Bild, welches der Österreicher über Jahrzente im Hollywoodkino beibehalten sollte. Das bedeutet übersetzt so viel wie: Schwarzenegger darf unterkühlt sein, unfreiwillig humorvoll und dabei eben immer seinen Ernst bewahren. Selten wird hier versucht aus dem Mr. Universum eine wirklich ausgeprägte Charakterstudie rauszukitzeln.
Ähnlich verhält es sich mit James Belushi, dessen Schauspiel darauf gemünzt ist, primär männlich und abgeklärt zu wirken, aber letzten Endes doch weniger Herr der Lage zu sein. Gerade im Hinblick darauf, daß der Amerikaner - also Art Ridzik - hier die Comicreliefrolle einnimt, zeigt der Regisseur deutlich, wieviel eigentlich von Großkotzigen Amerikanern hält. Diese Form der Selbsterkenntnis ist im Kino der späten 1980er Jahre auch insofern besonders, als das Amerika sich in recht angespannten Verhältnissen zu der Sowjetunion befand. Dieser Umstand spiegelte sich auch im Kino und Fernsehen dieser Zeit deutlich wieder. So ist gerade diese Epoche von teilweise unsäglich peinlichen Propagandaproduktionen à la Magnum oder natürlich Rocky IV geprägt. Denn der "Kampf der Nationen" hinterließ tiefe Narben in Hollywood. Dabei gibt es zwar immer diese Annäherungsversuche seitens der Filmemacher, und sie sind in diesem Fall auch lange nicht so plump wie unter der Regie von Sylvester Stallone, allerdings bleibt da auch immer wieder der bittere Beigeschmack eines ziemlich verbrecherischen Staates, der sich mit einem ziemlich verbrecherischen Staat versöhnen möchte. Heilig wird jedoch keiner von beiden dadurch.
Während natürlich einige Gags auch zünden und man durchaus merkt, daß Schwarzenegger die gesamte Produktion bei weitem nicht so ernst nimmt, wie man vielleicht animmt, so schafft es der Film nicht über den Umstand der Ideenlosigkeit hinwegzutäuschen. Denn ja, auch wenn man eine recht unterhaltsame Idee mit einem schwergewichtigen Thema versucht aufzuwerten, wird daraus noch lange kein guter Film. Was unweigerlich auch dazu führt, daß man sich nur noch auf die Actionsequenzen des Films fokussiert. Doch diese bestehen fast ausschließlich aus recht banalen und Ideeonlosen Schießerreien, in welchem man auch zu keinem Zeitpunkt irgendeine Form von Angst um die Protagonisten entwickelt.
Dem ein oder anderem mag natürlich der Härtegrad eine gewisse Form von Unterhaltung geben, dennoch sind auch diese Szenen aus heutiger Sicht eher ermüdend und wenig bezeichnend. Nichts davon bleibt wirklich lange im Gedächtnis, oder wäre auch nur Besprechenswert. Ein lustiger Gag um Cocainum tröstet auch nicht über die schwache Figurenzeichnung hinweg. Arnie bleibt Arnie, Belushi bleibt jeder Hollywood-Cop-Ever (ob er sich von seiner Frau getrennt hat oder nicht, hat sich leider nicht in das Gedächtnis gebrannt) und der Schurke bleibt eben ein völlig belangloser Schurke.
So kann man Red Heat als einen Film bewerten den man sich getrost sparen kann. Wenngleich die Buddy-Formel im Gewand des kalten Krieges für gute Unterhalung sorgen könnte, fehlt es der Inszenierung vor allem guten Gags und spannenden Actionsequenzen. Das Duo funktioniert über weite Teile zwar, jedoch lässt der Plot dafür keinen Zweifel an der gähnenden Unkreativität der Autoren aus.