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Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond

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Wenn Twilight Werwölfe vergewaltigt

Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond Kritik

Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond Kritik
1 Kommentar - 03.01.2012 von Tim
In dieser Userkritik verrät euch Tim, wie gut "Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond" ist.

Bewertung: 0.5 / 5

Red Riding Hood spielt in einem mittelalterlichen Dorf, das seit unzähligen Zeiten von einem Werwolf heimgesucht wird. Regelmäßig werden dem Biest Tiere geopfert, damit dieses die Menschen in Ruhe lässt. Doch diese wird jäh gestört, als eines Tages Valeries Schwester dem Wolf beim Blutmond zum Opfer fällt. Valerie (Amanda Seyfried) ist geschockt und das Dorf macht Jagd auf den Wolf. Doch der vermeindliche Werwolf ist nur ein gewöhnlicher Wald und Wiesenwolf, den es auch in Brandenburg zwischenzeitlich gibt. Das weiß auch Oberwerwolfsjäger Solomon (Gary Oldman) der die Dörfler davon überzeugen will, der echte Werwolf ist noch da draußen. Er soll recht behalten, denn während der Wolftötungsjubelfeier kommt der Wolf wieder ins Dorf und das Chaos bricht los. Da er mit Valerie reden kann, wird sie nun als Hexe gebranntmarkt. Naja und so weiter, bisschen Liebesschnulz ist auch noch dabei.

Die Grundidee zu Red Riding Hood ist gar nicht mal schlecht. Rotkäppchen mit einer Werwolfgeschichte zu verbinden und dann zu adaptieren ist eine wirklich interessante Idee. Leider ist die Umsetzung grottig geworden. Es fällt an der Stelle bereits schwer etwas positives zu ermitteln. Gary Oldman ist wie immer sehenswert, aber selbst er kann diesen Film nicht retten. Manche Landschaftsaufnahmen sind hübsch, aber da kann der Zuschauer auch auf den Discovery Kanal wechseln. Nein, Red Riding Hood ist schlecht und das aus nicht wenigen Gründen.

Zuerst fällt das absolut misslungene Casting des Films auf. In Mamma Mia war Seyfried noch passend, da dort auch echte Schauspieler über ihre Unzulänglichkeiten hinwegtäuschen konnten. Aber hier ist sie einfach nur nervig. Auch die Nebendarsteller sind durch die Bank fehlbesetzt und in keinster Weise überzeugend. Darüber könnte man noch hinwegsehen, wenn Warner den Film nicht so offensichtlich auf die Twilight-Zielgruppe zugeschnitten hätte. Das fängt mit der Regisseurin Catherine Hardwicke an, die den ersten Teil des Mädchenvampirhorrors umsetzte. Hardwicke setzt sofort auf Darsteller, die auch in Twilight mitspielten. Wenn Charlie Burke da einen Vater spielt, warum nicht auch in Red Riding Hood?
Dann die Liebesgeschichte mit Valerie und ihren Männern, Twilight^10. Eine Gutenachtgeschichte für kleine Mädchen.
Dann der Werwolf, dessen Verwandlung im Film nie gezeigt wird, da es wohl die Zielgruppe verscheuchen könnte. Der Werwolf verkommt zu einem etwas zu groß geratenen aber nicht wirklich bedrohlich aussehenden Standardwolf. Von einer reißenden Bestie keine Spur. Das schlägt sich auch in seinen Taten wieder. Blut, Gewalt oder ansatzweise so etwas wie Realismus ist in Red Riding Hood Fehlanzeige. Gestorben wird sauber, die Kamera blendet rechtzeitig weg und selbst die schlimmsten und tödlichsten Wunden sind selten mehr als leichte Kratzer im Gesicht. Das ist einfach nur lachhaft. Auch scheint es in der Welt, in der der Film spielt so etwas wie Kälte nicht zu geben. Da wird wild durch den Schnee kopuliert und Valerie rennt den ganzen Film über leicht bekleidet, so wie alle Mädchen im Film, durch jedweden Schneefall. Also mir wäre da kalt.

Hätte sich die Macher mehr Mühe in der Darstellung gegeben und den Anspruch nicht zugunsten der Dollarnoten über Bord geworfen, Red Riding Hood hätte ein stimmiger und unheimlicher Fantasyfilm werden können. Sicherlich muss auch die Twilight-Zielgruppe im Kino bedient werden. Aber wenn diese Reihe so massiven Einfluss auf andere Filme nimmt und das ohnehin immer seltener in Hollywood vorkommende Niveau weiter absenkt, kann man die Reihe wirklich nur hassen. Statt blindlinks diesen Zuschauern hinterherzurennen, sollte Hollywood vielleicht endlich einmal umdenken und auch diese kleinen und großen Mädchen mit etwas mehr Anspruch fordern. Es wird Zeit sie aus ihren kleinen Märchenschlösslichen zu reißen und ihnen zeigen, was im Kino machbar ist. Nämlich gute Unterhaltung.

Red Riding Hood ist nichts von alledem. Es ist der regelrechte Versuch von Twilight sich an Werwölfen gütlich zu tun und diese noch weiter als ohnehin schon zu vergewaltigen. Einen halben Hut für die Pluspunkte des Films.

Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond Bewertung
Bewertung des Films
110

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1 Kommentar
MJ-Pat
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sid : : Fischschubser
30.08.2023 02:35 Uhr
0
Dabei seit: 01.10.12 | Posts: 2.120 | Reviews: 17 | Hüte: 59

Stimme zu. Wirklich besch*ssen. Habe die Zweitsichtung gerade abgebrochen. So ein mieses "mittelalterliches" setting findet man selten. Man merkt sofort, dass was nicht stimmt. Ich weiß nicht, was es ist, zum Beispiel die Bergwelt ist ok, aber trotzdem wirkt alles unecht. Vielleicht weil zu nahe Kamera, zu viel Gewackel, zu schrille Farben? Und die schauspielerische Leistung ist größtenteils auch zum Abwinken. Dabei mag ich eigentlich solche Filme.

Aber gut für den dringenden Nachtschlaf ^^.

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