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Ring 2

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Ring 2 Kritik

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Ring 2 Kritik
0 Kommentare - 23.10.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Ring 2" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Einige Monate nach den schrecklichen Ereignissen um das mysteriöse Videoband ist die Journalistin Rachel Keller (Naomi Watts) mit ihrem Sohn Aidan (David Dorfman) nach Astoria gezogen. Dort hat sie eine Stelle bei einer lokalen Zeitung angenommen und fokussiert sich nun in Ruhe auf die Erziehung ihres Sohnes. Als eines Tages in der Nähe ein Teenager auf mysteriöse Art stirbt, geht das Grauen wieder los und als dann ihr Sohn von schrecklichen Visionen geplagt wird, wird alles noch schlimmer. Also stellt sie zusammen mit ihrem Kollegen Max (Simon Baker) wieder Nachforschungen an.

Eine der dümmsten Stammtisch-Weisheiten ist der Spruch „Der Erfolg gibt ihnen recht“. Was wären nicht alles für Gräueltaten an Menschen ausgeblieben, wenn man nicht eine solche Weltansicht hätte. Gut, zugegeben, daß mag im Kern weit hergeholt sein, doch auch bei Filmen bestätigt sich ja, daß kommerzieller Erfolg dafür sorgt, daß man immer nochmal einen drauflegen wird. Und in dieser wirklich grauenerregenden Tradition steht der ebenso grauenerregende Horrorfilm Ring 2. Quasi eine Fortsetzung des Remakes, die der Regisseur der Vorlage des Remakes dann gleich selbst inszenierte. Einen Gefallen hat er sich damit allerdings nicht getan und damit gleichsam schon fast den etwas peinlichen Mythos der Geschichte entzaubert. Über die Hälfte der gesamten Laufzeit wird der Zuschauer die gleiche Prämisse des Remakes vorbereitet. Ein Mädchen stirbt und plötzlich steht die Frage im Raum, warum. Nun kennen Zuschauer des Originals natürlich hier auch die Antwort und somit ist der Krimiaspekt, der einen großen Charme im Vorgänger ausmachte, eigentlich schon mal direkt baden gegangen. Wenn ich Antworten auf bereits beantwortete Fragen haben wollte, dann würde ich vermutlich eher einen Globus in die Hand nehmen, um auch wirklich mal nachzufühlen, daß die Erde rund ist. Nun ist Ring 2 kein Globus, sondern ein stinkend langweilig, bisweilen melodramatischer Film, der Spannung aus bereits erklärtem ziehen möchte.

Immer wieder versucht Regisseur Hideo Nakata dem Drehbuch von Ehren Kruger eine Schwere abzugewinnen. Auch hier steht die Atmosphäre im Vordergrund, auch hier geht es letzten Endes wiederum um die Mutter sein. Doch während da im Original noch subtil, schaurige Metaphern im Hintergrund dafür sorgten, daß das Werk auch eine richtige Fallhöhe hatte, ist es hier viel mehr der Umstand, daß der Bedeutung dessen keinerlei Bedeutung zuerkannt wird. Plötzlich wird dann der Geist aus der Flasche geholt und die mordende Mutter zu etwas umgedreht, was dann im Endeffekt so ziemlich jedem Horrorfilm seit dem Klassiker Der Exorzist (1973). Das Kind als reines Wesen, daß irgendwie zum Täter wird. Das mag an sich eine clevere Idee sein, wirkt aber auch in diesem Kontext höchst banal und eher langweilig. Natürlich gibt es da schon Dinge, die als drastisch intendiert sind und gerade wenn der Junge Aidan eine Ärztin ermordet, soll das durchaus eine gewisse Härte zu sich haben. Doch irgendwie spürt man da so gar nichts, weil auch die Metapher, nach welcher der Apfel eben nicht weit vom Stamm fällt, nicht wirklich etwas ist, was man überhaupt sehen muss. Hier und da streut Nakata dann einige Momente ein, die eben eine Drastik unterstreichen sollen, so etwa der erste Mordversuch an dem Kind. Doch was genau die tiefere Allegorie dahinter sein soll, daß bleibt ebenso offen, wie auch unnötig, weil man damit auch nichts weiter erklären vermag.

Insgesamt fühlt sich der Film so unglaublich zäh und wie eine Folge einer melodramatischen Teenie-Serie aus den 2000er Jahren an. Das untermauert auch der Beginn, der hier als Krimiprämisse dient. Allgemein aber trifft Ring 2 ganz seltsame Entscheidungen um Figuren und Prämisse, sodass man sich fragen muss, was der Sinn hinter all dem Quatsch eigentlich sein soll. War es im ersten Teil noch eine Waldhütte, die ihren Reiz aus der Atmosphäre im Herbst zog, ist es hier eine Kleinstadt oder so, die eigentlich inhaltlich keinen Zweck erfüllt. Auch bleibt dieser Film in vielerlei Hinsicht dann auch so reizarm. Klar, da orientiert man sich am Vorgänger und vielleicht auch am eigenen Original. Doch es kommt ja dadurch, daß der Film insgesamt recht wenig Anspannendes zu seiner Geschichte macht, auch zu wenig, was überhaupt da passiert. Das versuchen die Schauspieler natürlich zu kompensieren. Und insgesamt ist Noami Watts sehr ausdrucksstark, während auch ein Simon Baker hier im Gedächtnis bleibt. Aber niemand kommt gegen die quasi nicht vorhandene Geschichte an, in der so keinerlei Innovation steckt, noch nicht einmal etwas Skandalöses, über das es sich zu sprechen lohnen würde. Nein, es passiert eigentlich gar nichts.

Auch moralische Fragen, wie etwa, wenn die Mutter ihr eigenes Kind opfern möchte, um den bösen Geist zu vertreiben, werden hier in Nullkommanichts aufgelöst. Zugegeben, Kindermord ist natürlich nichts für Zartbesaitete oder besser gesagt für niemanden irgendwas. Doch wenn man sich in einem Horrorfilm mit solch a-moralischen Themen befasst, die auch ordentlich an die Subtanz gehen könnten, dann sollte man das vielleicht nicht einfach eben in fünf Minuten abhandeln. Und genau das macht Ring 2, weil er das ganz offensichtlich für richtig hält, oder Ehren Kruger in seinem Leben noch nie ein vernünftiges Finale verfasst hat. Und das eigentliche Finale, daß eigentlich Stoff für einen gesamten Film gewesen wäre, handelt der Film dann in gut fünf Minuten ab.

Wenn ein Film nichts zu erzählen hat und dann doch gemacht wird, steckt man in einer großen Krise. Ring 2 ist ein solcher Film, der an Schwere krankt und der ganz besonders an einer Geschichte krankt, die dieses verdammte Drehbuch wirklich nicht zutage fördern konnte.

Ring 2 Bewertung
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510

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