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Scream

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Scream Kritik

Scream Kritik

Scream Kritik
0 Kommentare - 14.01.2022 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Scream" ist.
Scream

Bewertung: 3.5 / 5

25 Jahre nach den ersten Morden in Woodsboro kehrt Ghostface zurück, und hat es auf die Freunde Tara Carpenter (Jenna Ortega), Chad Meeks-Martin (Mason Gooding), Mindy Meeks-Martin (Jasmin Savoy Brown), Amber Freeman (Mikey Madison) und Wes Hicks (Dylan Minnette) abgesehen. Genau während der Tragödie wird Tara von ihrer Schwester Sam (Mellisa Barrera) und ihrem Freund Richie Kirsch (Jack Quaid) besucht. Für die Überlebenden der ersten Ghostface-Morde Sidney Prescott (Neve Campbell), Gale Weathers (Courteney Cox) und Dewey Riley (David Arquette) bedeuten die Angriffe, sich erneut mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen.

In Zeiten des ewigen Wiederbelebens und nostalgischem Wahnzustand in welchem sich die Kreativdurststecken Hollywoods befinden, wird jede liebgewonnene Filmikone wiederbelebt, Neuerzählt und oder fortgesetzt. Man verliert da sicherlich leicht den Überblick, ob des ständigen Ankündigens von Neuerfindung, Fortsetzung, Reboot, Remake und vielem weiteren, was die Filmhelden einstiger Zeit von den Toten zurückholt. Mit Scream tritt das Regie-Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett ein schweres Erbe an und sticht mit einem bereits zu Vorfeld etablierten Merkmal heraus, daß auch hinsichtlich der Qualität von Scream 2022 einiges zu sagen hat. Selten sollte man sich über so Kleinigkeiten wie den Titel des eigentlichen Filmes aufregen. Nannten doch einige aus den Gräbern zurückgeholte Fortsetzungen auch ihre Reboots exakt nach dem Originaltitel. Wobei dieser Umstand in einigen Fällen zumindest im Deutschen nicht aufgeht. Denn auch der erste Scream, sowie der erste Halloween-Film hatten in Deutschland noch Zusatztitel, die zu Scream – Schrei! (1996) und Halloween – Die Nacht des Grauens (1978) führten. Dabei wurde gerade die Wahl des Titels zum fünften Teil der Scream-Reihe, eben jenem Trend lang auf sich wartender Fortsetzungen unterstellt, welcher auch selbst von den Machern bestätigt wurde. Doch auch hier fangen bereits die ersten Probleme von Scream an. Denn wenn man sich, wie im Falle von Scream eben auf die Fahne schreibt, ein Meta-Spektakel zu ein, welches eine grundlegende Analyse des Horror-Slasher-Genres bedeutet, dann sollte der Titel nicht unbedingt ein weiterer Gag sein, der hier nicht mal parodistische Züge annimmt.

Trailer zu Scream

Ohnehin bleibt die Frage zu klären, was dieser Scream denn jetzt eigentlich erzählen will. Denn befolgt man die innere Logik der gesamten Reihe, so ist Scream eben immer auch ein Meta-Werk gewesen, daß sich über etwaige Genre-Probleme lustig machte. Waren es zunächst noch Reminiszenzen an vergangene Werke, so hatte gerade Scream 4 (2011) auch damit zu kämpfen, sich in einer Zeit befunden zu haben, in welcher das Horror-Genre vor allem von Gore-Splattern der Marke Saw (2003) dominiert wurde. Dabei ist Scream eigentlich immer eine Reihe, die dann am nötigsten gebraucht wird, wenn das Genre in einer Krise steckt. Und man wird ob einiger Pseudo-Kunstwerke à la Get Out (2017) oder Midsommer (2019) das Gefühl nicht los, als wäre dem wieder so. Dieser Versuch, mit vermeintlich ach so tiefgründigen Themen oder Inszenierungs-Gimmicks das Genre zu retten, ist ein kläglicher. Wenngleich natürlich die Mehrheit dem aktuellen Horror-Kino sichtlich zugeneigt ist. Dennoch hätte Scream eine Verankerung in der Jetztzeit auch im Hinblick auf das gesamte Genre gutgetan.

Denn salopp gesagt leidet der Film erstmal unter einem ganz banalem Problem, welches fast schon wieder nichts mit dem Werk zu tun hat. Er ist einfach nicht zeitgemäß. Vielleicht muss ein Scream-Film das nicht sein. Auf der anderen Seite haben alle bisherigen Scream-Filme sowohl die zu ihrem Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuelle Zeit, wie auch das gesamte Genre immer kongenial in Szene gesetzt und persifliert. Dabei hat auch gerade Scream immer die Möglichkeit aktuell zu sein, wenn man die Zeit eben aufs genaueste analysiert und versteht. So bieten eben jene genannten Hollywood-Kinderkrankheiten genügend Stoff für weitere Scream-Teile. Und der Film wird auch nicht müde, sich zu Teilen an diesen Werken auch abarbeiten zu wollen. So bekommt natürlich auch der ein oder andere starke Dialog über das Medium Film Einzug in das Werk. So wird auch explizit die Arbeit von Rian Johnson als Regisseur von Star Wars: Die letzten Jedi (2017), wie auch Knives Out (2019) analysiert. Auch Jurassic World (2015) bekommt sein Fett weg. Doch das Problem, was Scream hier eben selbst entwickelt, ist, daß er sich als Mix aus Fortsetzung und Reboot bedient und damit eben auch nichts bahnbrechend neues zu erzählen hat. So vermag die Nostalgie auch etwas juveniles haben und man könnte argumentieren, daß Fans natürlich irgendwo nie zufriedenzustellen wären, auf der anderen Seite krankt der Film dafür aber auch an einem erheblichen Kreativitätsmangel und steht somit im Verhältnis zum Original, wie Star Wars: Das Erwachen der Macht (2015) zu Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung (1977). Denn der Film klappert sehr wohl altbekannte Gebiete der Reihe ab, bedient ein ähnlich aufgebautes Figurenkonstrukt und besucht alte Orte, um alte Gefühle hervorzurufen. Doch auch hier wiederholt sich das Problem der Star Wars-Sequeltrilogie, indem eben auch das gesamte alte Trio nicht eine einzige Szene miteinander hat.

Also wirkt der Film insgesamt als Parodie von Klischees, die gegen Ende doch wieder bedient werden. Auf der anderen Seite merkt man dem Franchise auch an, daß andere Regisseure anstatt von Wes Craven auf dem Regiestuhl platzgenommen haben. Und so ist es vor allem die Brutalität, die den neuen Scream deutlich von seinen Vorgängern trennt. Zwar gibt es immer noch Kämpfe auf Augenhöhe, weil auch Ghostface zum Glück nach wie vor kein Freddy oder Jason ist. Doch auf der anderen Seite wird hier nicht an Blut und Drastik gespart, womit der Film eben wieder erschreckend zeitgemäß wird. Dann wiederum gibt es die Momente, die dann doch ziemlich gut geraten sind. So versteht der Film vor allem, daß seine alten Charaktere das Herzstück der Reihe sind und gibt ihnen auch etwaige Szenen zum Glänzen. Zwar kommt der komplette Austausch primär durch Medien zustande, weil auch die Nostalgie hier so ein wenig parodiert werden soll. Doch auf der anderen Seite lässt der Film bereits erahnen, daß die Figuren, die der Zuschauer so ins Herz geschlossen hat, auch dort bleiben sollen. Charaktertechnisch scheinen die Macher sich vor allem einen Narren an Dewey Riley gefressen zu haben, der auch in diesem Film die Rolle des Mentors übernimmt.

Mit den neuen Figuren wirkt das Konzept so ein wenig wie das, was Scream 4 (2011) persiflierte. Doch auf der anderen Seite bieten auch Sam und Tara Carpenter, abseits ihres Namens, auch eine grundsolide Schwestern-Dynamik, die zwar nie die Präsenz des Originals erreichen kann, was aber auch daran liegen mag, daß die anderen Charaktere eben Zeit hatten, an den Geschehnissen zu wachsen. Und so bilden alle Charaktere so ein wenig das Abziehbild einer klischierten, modernen Highschool-Truppe, die aber dennoch genügend Raum bekommt, um sich in das Herz der Zuschauer zu spielen. Man könnte den Machern auch für die neuen Figuren sicherlich Emotionalisierung durch Namedropping unterstellen, dennoch sind auch die Schauspielerinnen und Schauspieler keineswegs schlecht. Interessant ist aber vor allem, daß der Film es schafft, das Thema der Neuen Medien, und die Gefahr, die davon ausgeht, perfekt in den Film zu integrieren. Zwar ist er in der Hinsicht auch nicht unbedingt der Erste. So zeigte unter anderem auch Panic Room (2002) bereits die Auswirkung von Technik. Auf der anderen Seite ist er vielleicht der detaillierteste und vielleicht auch subtilste, der klassisches Stalking durch Tracking ersetzt und damit auch weitere Fragen und Deutungsmöglichkeiten eröffnet.

Etwas cleverer und mehr im Geiste von Kevin Williamson und Wes Craven hätte Scream vermutlich zu einem weiteren Meisterwerk der Reihe machen können. Dennoch parodiert der Film und sieht die Probleme moderner Blockbuster, wie auch von nostalgischer Verklärung. Auf der anderen Seite geht er eben zu Teilen auch in die gleiche Richtung. Sicher ist er kompetent und lässt den Figuren auch genügend Raum, wodurch der Film eben genau diesen Charme seiner Vorgänger auch herstellt. Wenngleich die Frage nach der Namen-Ideologie auch durchaus mehr Raum gehabt hätte, lassen die Regisseure hier nichts anbrennen und liefern einen guten Beitrag der Reihe.

Scream Bewertung
Bewertung des Films
710

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